Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)
für immer allein zu bleiben«, sagte er zu dem Kater. »Aber es war noch reichlich Zeit, oder? Zeit, eine gewisse Routine zu genießen, mein Zuhause, meine Arbeit, die Freiheit, die man als Single hat. Himmel, ich bin erst knapp dreißig«, entfuhr es ihm. »Und ich rede mit einem Kater - so will ich nicht bis an mein Lebensende meine Abende verbringen. Nicht böse sein. Aber niemand will sich mit einem Zustand einfach zufriedengeben. Oder mit jemandem zusammen sein, nur, weil das Alleinsein die einzige Alternative ist. Liebe ist nicht irgendetwas Gestaltloses, Unerreichbares, das nur für Bücher und Gedichte erfunden wurde. Sie ist real und lebendig, und sie ist notwendig. Verdammt. Sie verändert etwas. Alles. Ich kann nicht mehr der sein, der ich war, bevor ich Mac geliebt habe. Es ist lächerlich, das zu erwarten.«
Nachdem der Kater zu Ende gefressen hatte, setzte er sich hin, starrte Carter lange an und begann dann, sich zu putzen.
»Na ja, sie ist nicht so vernünftig wie du. Aber ich sage
dir noch was, wo wir schon dabei sind. Ich bin gut für sie. Ich bin genau das, was sie braucht. Ich verstehe sie. Okay, nein, ich verstehe sie nicht. Das nehme ich zurück. Aber ich kenne sie, was etwas ganz anderes ist. Und ich weiß, dass ich sie glücklich machen kann, wenn sie nicht mehr zu starrsinnig ist, um das zuzugeben.«
Er entschied, Mac noch vierundzwanzig Stunden zu geben. Wenn sie binnen dieser Frist nicht zu ihm kam, würde er die Sache in die Hand nehmen müssen. Dazu brauchte er einen Plan, ein grobes Konzept davon, was er sagen und tun wollte. Er stand auf, um Block und Stift zu holen.
»Oh, zum Kuckuck! Ich pfeife auf Pläne und Konzepte. Ich handele einfach spontan.« Vor Zorn klemmte er sich den Finger in der Schublade. Typisch, dachte er, während er an der schmerzenden Stelle lutschte. Er beschloss, sich mit einem überbackenen Käsesandwich zu trösten.
Wenn Mac zur Vernunft gekommen wäre, dann wären sie jetzt zusammen, würden vielleicht zusammen etwas kochen. Etwas, worüber sie reden könnten. Er wollte wissen, ob Vows den großen Auftrag ergattert hatte. Wollte mit ihr feiern, das mit ihr teilen.
Er wollte ihr von der witzigen Kurzgeschichte erzählen, die einer seiner Schüler abgegeben hatte - und von den Ausreden, die ein anderer ihm aufgetischt hatte, um zu erklären, warum er eine Aufgabe nicht erledigt hatte.
Er musste zugeben, dass das mit dem vorübergehenden Gedächtnisverlust originell gewesen war.
All das wollte er mit Mac teilen. Die großen und die kleinen Dinge, all das, woraus sich ihrer beider Leben zusammensetzte. Er musste ihr nur zeigen, dass sie das auch wollte. Nein, nicht nur wollte, erinnerte er sich. Er musste ihr zeigen, dass sie es haben konnte.
Er legte das Sandwich in die Pfanne und öffnete einen Schrank, um einen Teller herauszuholen. Als es an der Haustür klopfte, hätte er sich beinahe den Kopf an der offe - nen Schranktür gestoßen.
Er dachte: Mackensie, und eilte aus der Küche.
Er hatte schon ihr Bild vor Augen, als er die Tür öffnete - daher dauerte es einen Moment, bis er begriff, dass Corrine dort stand.
»Carter.« Lachend trat sie ein und drehte sich anmutig im Kreis, bis sie an seinem Hals landete. Mit dunkel blitzenden Augen legte sie den Kopf in den Nacken und presste ihm die Lippen auf den Mund.
»Überraschung«, schnurrte sie.
»Äh, ja. Allerdings. Corrine.« Carter befreite sich aus ihrer Umarmung. »Du … siehst gut aus.«
»Oh, ich bin total am Ende. Ich bin bestimmt dreimal um den Block gefahren, bevor ich den Mut aufgebracht habe, anzuhalten. Jetzt brich mir nicht das Herz, Carter, indem du sagst, du freust dich nicht, mich zu sehen.«
»Nein. Ich meine … mit dir habe ich überhaupt nicht gerechnet.«
»Willst du mich nicht hereinbitten?«
»Du bist doch schon drin.«
»Nimm doch nicht immer alles so wörtlich. Machst du die Tür zu, oder willst du mich hier in der Kälte zu Kreuze kriechen lassen?«
»Entschuldige.« Carter schloss die Tür. »Du hast mich so überrumpelt. Was willst du, Corrine?«
»Mehr als ich verdient habe.« Corrine zog den Mantel aus und hielt ihn Carter mit flehentlichem Blick hin. »Hör mich an, ja?«
Hin- und hergerissen zwischen guten Manieren und Verwirrung
hing Carter ihren Mantel auf. »Ich dachte, das hätte ich schon.«
»Ich war dumm und so gleichgültig dir gegenüber. Es ist dein gutes Recht, mich hochkant rauszuwerfen.« Sie spazierte ins Wohnzimmer. »Wenn ich
Weitere Kostenlose Bücher