Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)
perfekt, dachte Mac bitter. Tief und nur ein ganz klein wenig kehlig.
»Sie kennen also Carter Maguire.«
»Ja. Wir sind zusammen zur Highschool gegangen. Eine Zeit lang.«
»Wirklich?« Geistesabwesend griff Corrine zu einem Paar Pantoletten mit Pfennigabsatz. »Er hat Sie nie erwähnt. Wir waren eine ganze Weile zusammen.«
»Corrine und Carter«, sagte Stephanie fröhlich. »Das war quasi ein Wort. Wie lustig, Sie so zufällig zu treffen. Ich habe Corrine gerade erzählt, mir wäre zu Ohren gekommen, dass Carter wieder jemanden hätte, und dass ich Sie beide auf Brents Hochzeit gesehen hätte.«
»Lustig.«
»Und wie geht es Carter?«, fragte Corrine, als sie ihre Pantoletten wieder hinstellte. »Vergräbt er die Nase immer noch in seinen Büchern?«
»Er scheint Zeit zu haben, zwischendurch mal frische Luft zu schnappen.«
»Sie sind noch nicht lange mit ihm zusammen, oder?«
»Lange genug, danke.«
»Ihr beiden solltet eure Erfahrungen austauschen.« Stephanie stieß Corrine freundschaftlich mit der Hüfte an. »Corrine könnte Ihnen im Hinblick auf Carter viele Tipps geben, Mackensie.«
»Wäre das nicht witzig? Aber ich mache gern selbst Entdeckungen. Carter ist ein faszinierender und aufregender Mann, der sich nicht in ein paar Sätzen beschreiben lässt. Entschuldigen Sie mich. Ich sehe da ein Paar Slingbacks, auf denen mein Name steht.«
Als Mac auf die gegenüberliegende Seite der Abteilung zusteuerte, zog Stephanie die Augenbrauen hoch. »Aufregend? Carter? Er muss sich verändert haben, seit du ihm den Laufpass gegeben hast, Cor. Ich muss sagen, er sah wirklich knackig aus, als ich ihm am Samstag begegnet bin. Vielleicht hättest du doch ein bisschen länger durchhalten sollen.«
»Wer sagt, dass ich ihn nicht zurückhaben kann, wenn ich ihn will?« Corrine schaute auf ihre Pumps. »Ich könnte mit meinen neuen Schuhen einen kleinen Besuch machen.«
Stephanie kicherte. »Du bist ein böses Mädchen.«
»Gelangweilt bin ich.« Stirnrunzelnd sah Corrine zu Mac hinüber und dachte, dass eigentlich sie diese Stiefel haben sollte. An ihr würden sie garantiert besser aussehen als an so einem verklemmten Rotschopf. »Außerdem, warum sollte sie Carter haben? Ich habe ihn zuerst gesehen.«
»Ich dachte, er hätte dich gelangweilt.«
»Das war früher.« Mit einem tiefen Seufzer setzte Corrine sich hin und musterte den kleinen Berg von Schuhen, die sie in die engere Auswahl gezogen hatte. »Das Problem bei dir ist, dass du verheiratet bist, Steph. Du hast vergessen, wie aufregend die Jagd auf einen Typen ist, der Konkurrenzkampf. Die Eroberung.«
Sie streifte die Pumps ab und schlüpfte in ein Paar Stiletto-Sandaletten in Metallic-rosa. »Männer sind wie Schuhe. Man probiert sie an, trägt sie eine Weile - solange sie gut an einem aussehen. Dann schmeißt man sie in die Abstellkammer und kauft sich neue.«
Sie stand auf und drehte sich, um das Ergebnis im Spiegel zu betrachten. »Hin und wieder holt man dann wieder ein Exemplar heraus, probiert es noch einmal an und schaut, wie es einem steht.«
Sie warf einen Blick zu Mac hinüber und runzelte missmutig die Stirn, als sie sah, wie diese die blauen Stiefel anprobierte. »Was aber überhaupt nicht infrage kommt, ist, dass man jemanden in seiner Abstellkammer stöbern lässt.«
Der Alltagstrott, dachte Carter, hatte auch seine Vorteile. Man bekam einen Haufen Dinge erledigt, er bot einem eine gewisse Bequemlichkeit und beschäftigte Kopf und Hände. Er hing seine Jacke auf und ging in sein Arbeitszimmer, um sein Arbeitspensum für den Abend auf den Schreibtisch zu legen. Dann hörte er seinen Anrufbeantworter ab.
Es versetzte ihm einen Stich, als Macs Stimme nicht durchs Zimmer klang, aber auch das war schon Routine.
Parker hatte ihm geraten, Mac ein wenig Zeit und Raum zu lassen. Er würde ihr noch Zeit geben. Noch einen Tag oder zwei.
Er konnte warten. Darin war er gut. Und ihm wurde klar, dass es sein sehnlichster Wunsch war, sie möge auf ihn zukommen.
Er ging nach unten, um den Kater zu füttern und sich einen Tee zu kochen. Diesen trank er dann an der Theke, während er seine Post durchsah.
Und er fragte sich, ob sein Leben überhaupt noch banaler, noch biederer werden konnte. Würde er sich in einem Jahr immer noch in derselben Schleife - lesen, lesen, lesen - wiederfinden? Oder gar in zehn Jahren?
Bevor Mac wieder in sein Leben getreten war, hatte er sich dabei ganz wohlgefühlt.
»Es ist ja nicht, als hätte ich vor,
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