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Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)

Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)

Titel: Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Schneeschaufeln.«
    Nachdem Mac gegangen war, pickte Parker eine Himbeere aus der Schüssel. »Das lässt sie nicht so stehen. Es würde sie verrückt machen.«
    »Nächster Kontakt binnen achtundvierzig Stunden«, prophezeite Laurel und runzelte die Stirn. »Verflixt, jetzt hat sie sich auch noch um den Abwasch gedrückt.«
     
    An seinem Pult in der Schule ging Carter noch einmal die Diskussionsthemen durch, die er in seiner letzten Unterrichtsstunde vorstellen wollte. In der letzten Stunde, wenn die Freiheit nur noch fünfzig kurze (oder endlose, je nach Sichtweise) Minuten entfernt war, galt es immer, die Schüler bei der Stange zu halten. Mit dem richtigen Stoff konnte er die sinkende Aufmerksamkeit der Auf-die-Uhr-Schauer zurückgewinnen.
    Dann lernten sie vielleicht etwas.
    Das Problem war, dass er sich selbst nicht konzentrieren konnte.
    Sollte er sie anrufen und sich noch einmal entschuldigen? Vielleicht sollte er ihr kurz schreiben. Das lag ihm eher, als etwas auszusprechen. Meistens.
    Oder sollte er die Sache einfach auf sich beruhen lassen? Es war schon ein paar Tage her. Na ja, ein Tag und zwei Nächte, um genau zu sein.
    Er wusste, dass er in diesem Punkt genau war.
    Am liebsten hätte er das Ganze einfach abgehakt und auf der langen Liste seiner peinlichen Augenblicke verbucht.
Doch er konnte nicht aufhören, daran zu denken. An sie zu denken.
    Er war wieder an genau dem gleichen Punkt wie vor dreizehn Jahren. Er hatte sich hoffnungslos in Mackensie Elliot verknallt.
    Er würde darüber hinwegkommen, sagte er sich. Das war ihm damals schließlich auch gelungen. Jedenfalls fast.
    Er hatte nur für einen Moment die Beherrschung verloren, das war alles. Und in Anbetracht der gesamten Situa - tion war das immerhin verständlich.
    Trotzdem sollte er ihr vielleicht eine schriftliche Entschuldigung schicken.
     
    Liebe Mackensie,
    ich möchte mich nochmals aufrichtig für mein ungebührliches Benehmen am Abend des 4. Januar entschuldigen. Mein Verhalten war unverzeihlich, und ich bedaure es zutiefst.
    Dein Carter
     
    Konnte man es noch steifer und dämlicher formulieren?
    Wahrscheinlich hatte sie das Ganze ohnehin schon vergessen, nachdem sie mit ihren Freundinnen kurz darüber gelacht hatte. Wer wollte es ihr verdenken?
    Es abzuhaken war das Beste. Einfach abhaken und sich wieder darauf konzentrieren, die Schüler zu einer Diskussion über Shakespeares Rosalinde als Frau des einundzwanzigsten Jahrhunderts zu bringen.
    Sexualität. Identität. Schuld. Mut. Esprit. Loyalität. Liebe.
    Wie benutzte Rosalinde ihre doppelte Sexualität, um am Schluss weder als das junge Mädchen vom Anfang dazustehen
noch als der junge Mann, den sie im Laufe des Stücks spielte, sondern als Frau?
    Du brauchst nur »Sex« zu sagen, und schon ist dir die Aufmerksamkeit der Teenager sicher, dachte Carter.
    Wie benutzte …
    Er überflog seine Aufzeichnungen und rief geistesabwesend »Herein«, als es klopfte. Ah, Rosalindes Identität entwickelt sich, und ihr Mut wächst durch ihre Verkleidung und …
    Er sah auf und blinzelte verwirrt.
    In Gedanken noch ganz bei der bezaubernden Rosalinde starrte er Mac an.
    »Hallo. Entschuldigung, wenn ich störe.«
    Unbeholfen stand Carter auf und ließ seine Papiere fallen, so dass einige zu Boden segelten. »Oh, schon gut. Kein Problem. Ich war nur dabei …«
    Er bückte sich, um die Zettel aufzuheben. Da Mac die gleiche Idee hatte, stieß Carter prompt mit dem Kopf gegen ihren.
    »Oh, Entschuldigung.« Er blieb in der gebückten Haltung, und ihre Blicke trafen sich. »Mist.«
    Mac lächelte, so dass ihre Grübchen wieder zum Vorschein kamen. »Hallo, Carter.«
    »Hallo.« Er nahm die Papiere, die sie ihm reichte. »Ich war gerade dabei, mir ein paar Denkanstöße für eine Diskussion über Rosalinde zu überlegen.«
    »Welche Rosalinde?«
    »Ach, die von Shakespeare. In Wie es euch gefällt .«
    »Ist das die, die von Emma Thompson gespielt wird?«
    »Nein. Das ist Viel Lärm um nichts . Rosalinde, die Nichte von Herzog Friedrich, wird von seinem Hof verbannt und verkleidet sich als Ganymed, also als junger Mann.«

    »Als ihr Zwillingsbruder, stimmt’s?«
    »Nein, das ist in Was ihr wollt .«
    »Das verwechsele ich immer.«
    »Na ja, im Hinblick auf Thematik und Aufbau gibt es zwischen Wie es euch gefällt und Was ihr wollt auch einige Parallelen, doch sie unterscheiden sich gleichwohl erheblich … tut mir leid, das spielt ja keine Rolle.«
    Carter legte seine Papiere beiseite und nahm

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