Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)
Zusammen. Ich wusste nicht, dass ihr ein Paar seid.«
»Sind wir auch nicht«, sagten sie wie aus einem Munde.
Dann räusperte sich Carter. »Wir gehen essen.«
»Ja, schon klar. Ich hatte eine kurze geschäftliche Besprechung bei einem Drink, und jetzt treffe ich am anderen Ende der Stadt ein paar Freunde. Sonst würde ich mit reinkommen, mit euch einen trinken und die Zeugen ins Kreuzverhör nehmen. Aber ich muss los. Bis dann.«
Mac sah Delaney Brown nach, wie er im Laufschritt zum Parkplatz eilte. »Wer war denn der Typ?«, fragte sie und brachte Carter damit zum Lachen.
Als sie in die Bank rutschte, fragte sich Mac, ob Carter extra um eine Ecknische gebeten hatte oder ob sie lediglich Glück hatten. Jedenfalls setzte es dem unaufdringlich gehobenen Stil des Restaurants eine intime Note entgegen. Anstelle des Cocktails, den Carter ihr anbot, bevorzugte sie Wein zum Essen, ließ jedoch dann die Speisekarte links liegen, um sich Carter zuzuwenden.
»Also, die salatmampfende, kreischende Violine. Gab es kein Wiedersehen?«
»Ich glaube, daran war keiner von uns interessiert.«
»Gehst du oft zu Blind Dates?«
»Das war das erste und letzte Mal. Und du?«
»Niemals. Bin zu feige. Außerdem haben wir vier einen Pakt geschlossen, vor Jahren schon, dass wir niemals versuchen wollen, einander zu verkuppeln. Das hat sich sehr bewährt. Also, würden Sie eine Flasche Wein mit mir trinken, Doktor Maguire?«
Er schob ihr die Weinkarte rüber. »Such einen aus.«
»Das ist mutig von dir.« Mac schlug die Karte auf und überflog sie. »Ich bin kein Weinkenner, ich fotografiere die Flaschen nur, aber sie haben hier einen Shiraz, den ich gern trinke.«
Noch während sie sprach, trat der Kellner mit einer Flasche Shiraz an ihren Tisch.
»Das nenne ich ausgezeichneten Service«, bemerkte Mac.
»Mr Maguire? Mr Brown hat angerufen und lässt Ihnen diesen Wein bringen, mit freundlichen Grüßen. Oder, wenn es nicht der Richtige ist, eine beliebige andere Flasche.«
»Diese Brown-Kinder.« Mac schüttelte den Kopf. »Sie denken einfach an alles. Ich hätte gern ein Glas, vielen Dank. Okay?«, sagte sie zu Carter.
»Klar. Das ist schrecklich nett von ihm.«
Ist es, dachte Mac, und außerdem ein dezenter Hinweis. Bei nächster Gelegenheit, das wusste sie genau, würde Del sie gnadenlos aufziehen.
In Carters Augen aß Mac nicht wie ein Scheunendrescher, aber sie pickte auch nicht anderthalb Stunden lang an einem einsamen Salat herum. Es gefiel ihm, wie sie beim
Reden mit ihrem Weinglas oder der Gabel gestikulierte. Und wie sie sich zum Probieren ein Stück von seinem Wolfsbarsch von seinem Teller stibitzte, ohne ihn zu fragen.
Er hätte es ihr erlaubt, aber nicht zu fragen war … vertrauter.
»Hier, nimm ein Stück von meinem Steak.« Sie schnitt eine Portion ab.
»Nein, danke.«
»Isst du rotes Fleisch?«
»Ja.«
»Dann probier mal. Es ist, als hätten wir Steak mit Meeresfrüchten bestellt.«
»Na gut. Magst du ein bisschen Reis?«
»Nein. Ich verstehe nicht, wie man den mögen kann. Aber egal, zurück zu unserem Thema. Du hast mit deinen Schülern echt Clueless angeschaut, um sie beurteilen zu lassen, wie zeitgemäß der Stoff noch ist.«
»Der Film zeigt, dass Literatur - und die Erzählkunst - nicht stagnieren, dass die Themen, die Dynamik, sogar die gesellschaftlichen Sitten aus Emma sich in die heutige Zeit übertragen lassen.«
»Ich wünschte, ich hätte Lehrer wie dich gehabt. Hat er dir gefallen? Der Film?«
»Ja. Er ist geschickt gemacht.«
»Ich liebe Kinofilme. Gestern Abend hatten wir ein Double-Feature, aber ich hab mich an der Pastete überfressen und bin bei Mitten ins Herz eingeschlafen. Hugh Grant.« Mac gestikulierte wieder mit ihrem Weinglas. » Sinn und Sinnlichkeit . Hast du den gesehen?«
»Ja. Ich fand, es war eine gelungene, werkgetreue Verfilmung. Hast du das Buch gelesen?«
»Nein. Ich weiß, schrecklich. Ich habe Stolz und Vor - urteil
gelesen. Fand ich klasse. Ich habe vor, es noch einmal zu lesen, nun da ich Colin Firth als Mr Darcy im Kopf habe, also umso besser. Was ist denn deine liebste Literaturverfilmung?«
»Mein persönlicher Favorit? Wer die Nachtigall stört .«
»Oh, Gregory Peck. Ich habe das Buch gelesen«, fügte Mac hinzu. »Es ist super, aber, oh, Gregory Peck. Atticus Finch. Der perfekte Vater. Diese Szene ganz am Ende, als das Mädchen - wie heißt sie noch?«
»Scout.«
»Ja, als sie die Erzählerstimme ist und man ihn durchs Fenster sieht, wie
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