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Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)

Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)

Titel: Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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er am Bett seines Sohnes sitzt. Das ist der Hammer. Es ist so schön. Als Kind habe ich mir bei dem Film immer vorgestellt, Atticus wäre mein Vater. Oder Gregory Peck - beide wären gut gewesen. Er wäre da gewesen, wenn ich morgens aufwachte. Wahrscheinlich bin ich darüber nie hinweggekommen. Erbärmlich.«
    »Finde ich nicht. Ich weiß nicht, wie es ist, ohne Vater aufzuwachsen. Du siehst deinen nicht oft?«
    »Nein, kaum. Und wenn doch - alle paar Jahre einmal - ist er immer ganz süß und sehr zärtlich. Dann lasse ich mich schließlich einwickeln und leide, wenn er gleich darauf wieder verschwindet und mich vollkommen ignoriert. Er ist so ein Typ, für den nur der Augenblick zählt. Und wenn du in diesem Augenblick nicht bei ihm bist, existierst du gar nicht.«
    »Das tut dir weh.«
    »Ja. Immer wieder. Aber das Thema ist zu deprimierend für dieses schöne Essen. Nenn mir lieber noch eine Verfilmung, die dir gefällt.«
    Am liebsten hätte Carter ihr übers Haar gestrichen, den Arm um sie gelegt. Aber das war nicht die Art Trost, nach
der sie verlangte. Er kramte in seiner Erinnerung. » Stand by Me. «
    Mac runzelte die Stirn und versuchte offensichtlich, den Titel einzuordnen. »Das kenne ich nicht. Wer hat es geschrieben? Steinbeck? Fitzgerald? Yeats?«
    »Stephen King. Der Film basiert auf der Novelle Die Leiche .«
    »Im Ernst? Du liest Stephen King? Ich grusele mich dabei immer fürchterlich, aber aufhören kann ich auch nicht. Warte! Das ist doch der Film mit den Kindern, den Jungs, die umherziehen und jemanden suchen, einen Toten, der vielleicht von einem Zug überfahren wurde? Jetzt erinnere ich mich. Kiefer Sutherland spielt darin so einen Rowdy, ein absolutes Arschloch. Total genial.«
    »Es geht um Freundschaft und Loyalität. Ums Erwachsenwerden, das Zusammenhalten.«
    »Du hast Recht«, erwiderte Mac und sah Carter prüfend an. »Stimmt. Ich glaube, du bist echt ein super Lehrer.«
    »Manchmal.«
    Mac schob ihren Teller beiseite und lehnte sich mit dem Weinglas in der Hand zurück. »Was machst du, wenn du gerade nicht unterrichtest, liest oder Verfilmungen von Romanen oder Novellen anschaust?«
    »Das ist ja schon eine ganze Menge.«
    »Golf, Felsenklettern, Briefmarkensammeln?«
    Lächelnd schüttelte Carter den Kopf. »Nein.«
    »Internationale Intrigen, Aquarellmalerei, Entenjagd?«
    »Die internationalen Intrigen musste ich wegen Reisemüdigkeit aufgeben. Ich bin ziemlich langweilig.«
    »Nein, gar nicht. Obwohl ich immer noch damit rechne, glaub mir.«
    »Ah … danke.«

    Mac beugte sich vor und bohrte einen Finger in seinen Arm, lehnte sich dann wieder zurück. »Also, Carter, nun da du - ach du meine Güte! - schon fast drei Viertel von einem einzigen Glas Wein getrunken hast …«
    »Ich muss noch fahren.«
    »Mit Richtgeschwindigkeit«, bekräftigte Mac. »Jetzt ist es an der Zeit, dass du mir von Corrine erzählst.«
    »Oh, na ja, da gibt es eigentlich nichts zu erzählen.«
    Sie sah es, nur ein Flackern in seinen Augen. »Sie hat dich verletzt. Tut mir leid. Ich bin unsensibel und aufdringlich.«
    »Nein, nein. Obwohl ich immer noch damit rechne.«
    Mac lächelte. »Sieh an, wie schlagfertig du sein kannst, du kleiner Schlaukopf. Warum bestellst du dir kein Dessert, damit ich schön selbstgerecht sein kann und darauf verzichte - und dann die Hälfte von deinem esse?«
    Sie blieben noch. Mac hatte ganz vergessen, wie es war, mit einem Mann essen zu gehen, mit dem sie lange, verwickelte Gespräche führen konnte. Mit einem, der zuhörte, der aufmerksam war - ob er dabei nun an den potenziellen Bonus am Ende des Abends dachte oder nicht.
    Sie merkte, dass er sie zum Nachdenken brachte. Und er war unterhaltsam. Und, verdammt, der Mann war charmant, auf so schlichte, ungekünstelte Weise.
    Wenn er dann noch seine Brille aufsetzte, um die Speisekarte zu studieren, brachte er echt ihre Säfte zum Fließen.
    »Möchtest du noch woanders hingehen?«, fragte er sie auf dem Rückweg zum Auto. »Fürs Kino ist es wahrscheinlich zu spät. In einen Club?«
    »Ich war gerade erst mit den Freundinnen in einem Club.« Aber ein andermal, dachte sie. Ihr kam der Gedanke, dass sie völlig falsch gelegen hatte, als sie dachte, Carter Maguire würde nicht in einen Club passen. »Ich sollte besser nach
Hause. Es ist diese Woche ein paarmal spät geworden, und ich muss für morgen noch Arbeit nachholen.«
    Er hielt ihr die Tür auf. »Sehen wir uns wieder?«
    Bei seiner Frage - und der Art, wie er fragte -

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