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Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Titel: Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Palast
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waren. Wo war Dorf Nummer 6, Valdez? Nicht ein Name aus Valdez war auf dem Dokument vertreten, das die Übereignung ihrer Heimat besiegelte. Natürlich nicht. Sie hätten es den
Ölleuten ja auch nie gegeben. Daher suchten sich die Ölleute die Schwächsten und Verletzlichsten, wie Vater Nicholas, der verzweifelt genug war, sich mit ein paar Jobangeboten, ein wenig Umweltschutz-Gesülze und einer Hand voll glitzernden Kinkerlitzchen zufrieden zu geben.
    BP und die Ölgiganten hatten in diesem Spiel schon Übung. Im Jahr 1953 heckte BP den Staatsstreich gegen den gewählten iranischen Präsidenten aus. Dieser wurde durch einen Schah ersetzt, der bereit war, alles zu unterzeichnen, was der Konzern ihm vorlegte. Später spielten sie dasselbe Spiel am Kaspischen Meer, wo sie ihren »Jahrhundertvertrag« bekamen.
    Wenn Barnes nicht unterschrieben hätte, so hätten die Konzerne einen anderen Eskimo gefunden. Barnes nahm, was er bekommen konnte.

    Diese Sage mitten aus der Realität hat eine Moral: »Macht, Verbrechen, Verschleierung, Mr. Palast«, sagte Etok. »So machen die das. Macht, Verbrechen, Verschleierung.«
    Etok ging mit mir die drei Schritte durch: »Wie man sich Öl nimmt, das einem nicht gehört«.
Macht: Ausdruck der Stärke des Eroberers oder, häufiger, der Schwäche des Eroberten. Es ist kein Zufall, dass Bob Malone, der für BP den Betrieb in Alaska und am Golf von Mexiko leitete, gleichzeitig stellvertretender Leiter des Wahlkampfes für George W. Bushs Wiederwahl war.
Verbrechen: Wenn man etwas verspricht, das man nicht halten will, so ist das arglistige Täuschung. Macht man es dreimal, so ist das Halsabschneiderei.
Verschleierung: Das Netz aus meist juristischen Ritualen – Verträge, Besitztitel, Gesetze und vieles mehr –, mit Hilfe dessen die Eroberer ihr Verbrechen legitimieren. Im Nebel des Legalismo nehmen die Opfer die ihnen aufoktroyierten Bedingungen oft hin.

    Im Prinz-William-Sund pickten sich die Ölkonzerne einen alkoholabhängigen Priester, eine Hand voll Pragmatiker und ein paar bettelarme Leute heraus, machten sie zu »den Chugach«, gaben ihnen einen Dollar, schnappten sich Valdez und verbrämten das Geschäft mit der Autorität eines »Vertrags«.
    Macht, Verbrechen, Verschleierung. Wir haben es in Baku erlebt. Krieg, Armut und Diktatur brachten den Jahrhundertvertrag zuwege. Das Abkommen über die wirtschaftliche Unterwerfung wird als Vereinbarung unter gleichwertigen Partnern bezeichnet. »Vertrag«, von wegen!
     
    Da der amerikanische Staat die Ureinwohner wegen dem vielen Öl hereingelegt hat, fragen sie sich, warum es ihnen eigentlich nicht gehört? Wie kommt es, dass es BP, Shell und Exxon gehört? Teddy Roosevelt, der dieselbe Frage zu den arktischen Rohstoffen gestellt hatte – Ist das nicht das Öl der Allgemeinheit? –, kostete das die Wiederwahl.
    Der Gouverneur von Alaska, Hickel, erzählte mir, er habe vorgeschlagen, die Ölfelder im North Slope zu Staatseigentum zu machen. Hickel machte einen Rückzieher, eine seltene, aber in diesem Fall kluge Entscheidung angesichts der Macht der Ölkonzerne und des Kuchenstückes, das man ihm ließ. (Sie bekamen das Öl; Hickels Unternehmen erhielt die Rechte für die Erdgaspipelines.)
    Aber wir, die dämliche US-amerikanische Schafherde, sind so erfolgreich abgezockt worden, dass wir nie auch nur gefragt haben, warum BP, Shell und Exxon eigentlich unser Öl bekommen. Wenn wir es uns wie Venezuela und Saudi-Arabien selbst genommen hätten, müssten wir heute nicht China um Kapitalspritzen anbetteln.
     
    Noch ein Beispiel gefällig? Hier ist es. Ehe BP 2003 im Irak die neuen Verträge für das riesige Rumaila-Erdölfeld in der Nähe von Basra unterzeichnen konnte, mussten die alten Verträge, die Saddam Hussein mit den Russen geschlossen hatte, angepasst werden. Das geschah aus der Luft, mit B-52-Bombern.
    Macht, Verbrechen, Verschleierung. Immer und immer wieder.
    Im Jahr 1991, am zweiten Jahrestag des Tankerunglücks der Exxon
Valdez , war ich in Paul Kompkoffs Haus und sah fern. Immer noch war der Strand seiner Insel voller Öl, und Amerika war das schnurzegal. Doch wir waren abgelenkt: Jeder, sogar der Patriarch, sah gebannt CNN. Die US-Airforce bombte Bagdad in Schutt und Asche. Onkel Paul sagt selten, was ihm durch den Kopf geht, sagt überhaupt selten etwas. Aber jetzt sprach Onkel Paul zu den Soldaten, die sich in der arabischen Wüste in Humvees auf dem Weg zu den irakischen Ölfeldern machten. »Schätze, wir sind

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