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Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Titel: Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Palast
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warum sich Elmar, der Schuhmacher, keine Schuhe mehr leisten kann, warum die Hälfte der Bevölkerung in diesem ölreichen Land keine Arbeit hat.
    Das alles, sagt sie, liegt am Jahrhundertvertrag. Das ursprüngliche
Abkommen zwischen AMOCO und Babas Vorgänger Präsident Elçibey umfasste die übliche »Local-Content-Klausel« für im Land gefertigte Güter beim Kauf der Geräte und Ausrüstung. Baba dagegen verpflichtete BP nicht zur Unterstützung der heimischen Wirtschaft, die Klausel wurde aus dem Vertrag entfernt. Deshalb verwendet BP keine in Baku gefertigten Rohre oder sonstigen Teile.
    Das war schon sehr, sehr seltsam. Wir sind hier nicht in Liberia. In Baku gab es Fabriken für Rohre und Geräte. Ich korrigiere: Bis vor kurzem war Baku der wichtigste Hersteller für Bohrausrüstungen weltweit und versorgte die ganze Sowjetunion. Heute weigern sich BP und die eigene staatliche aserbaidschanische Ölgesellschaft, irgendetwas davon zu kaufen.
    Die Folge: Die größte Industrie in Aserbaidschan ging vor die Hunde, 90 Prozent der Arbeiter wurden entlassen. Ölarbeiter, die mitten im Ölboom vor dem Verhungern stehen. Kadija fuhr mit mir an den Fabriken vorbei, die laut Baba wieder im Vollbetrieb laufen. Vollbetrieb heißt demnach, dass die geborstenen Scheiben in den leeren Gebäuden mit sechs Stockwerken hohen Bannern verdeckt sind, die Babas Familie zeigen.
    Rowschan Ismajalow, der zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung mit BP Ölminister war, hatte dafür gesorgt, dass die Fabriken in Baku für die BP-Anforderungen fit gemacht wurden – aber die staatliche Ölgesellschaft lehnte die im eigenen Land hergestellte Ausrüstung hartnäckig ab. Bei einer Kabinettsitzung 1995 unter Vorsitz von Baba Alijew konnte Ismajalow nicht länger schweigen. Er brüllte: »ANSTATT EUREM LAND ZU DIENEN, HABT IHR ES NUR AUF SHOPKAS ABGESEHEN!« Dann brach er zusammen. Er hatte einen Schlaganfall erlitten und war drei Monate ans Bett gefesselt.
    Shopkas , Bestechungsgelder.
    Damals moderierte Präsident Baba so eine Art Quizshow im nationalen Fernsehen. Er rief zur besten Sendezeit Minister aus seinem Kabinett an und machte sie wegen verschiedener Versäumnisse fertig. Der gescholtene Minister bat dann um Vergebung und versprach, sich unter Babas »vorausschauender« Führung zu bessern. (Baba verlangte ausdrücklich den Begriff »vorausschauend«.)

    Nachdem Ismajalow aus dem Krankenhaus entlassen worden war, ließ ihn Baba ebenfalls vor die Kamera zerren und verlangte eine Erklärung, warum er zugelassen habe, dass 90 Prozent der Zulieferer für die Ölindustrie dichtmachen mussten. Der Minister antwortete: »Weil Sie, Herr Präsident, meine fortgesetzte Bitte ignorierten, die Local-Content-Klausel in den Vertrag mit BP aufzunehmen.«
    Noch am selben Abend wurde in den Nachrichten verkündet, dass Ismajalow entlassen worden sei. Seine Familie wurde allerdings nicht aus der stattlichen Ministervilla vertrieben, weil er sich schon vor langer Zeit geweigert hatte, überhaupt einzuziehen.
    Kadija kannte die Geschichte gut. Rowschan Ismajalow war ihr Vater. Daher konnte man ihr nicht mehr viel antun, und es hätte sie auch nicht gekümmert, wenn man es getan hätte.
    Nigeria
    Shopkas , Bestechungsgelder. Tja, was erwartet man auch in so einem Land? Laut Transparency International liegt Aserbaidschan auf Platz drei der korruptesten Staaten der Welt. Allerdings haben die Aserbaidschaner gar nicht genug Geld, um sich gegenseitig zu bestechen. Wer also, lieber Leser, besticht die Aserbaidschaner?
    Tja, wer hat eigentlich die Rohre für die Pipeline geliefert? Als ich in Baku eintraf, wartete schon eine Limousine von Halliburton am Flughafen (allerdings nicht für mich). Auf dem Weg nach Terminal Town kam ich an einem großen Bürogebäude mit der Aufschrift BAKER-HUGHES vorbei, dem in Texas ansässigen Zulieferer.
    Würde Baker-Hughes Bestechungsgeld zahlen? Nun ja, sie haben es sogar selbst zugegeben. Die Firma bekannte sich schuldig, einen Ölminister bestochen zu haben, damit er Offshore-Bohrungen auf der kasachischen Seite des Kaspischen Meeres genehmigte. Ein shopka in Höhe von 4 Millionen Dollar.
    Der Firma Halliburton und ihrem ehemaligen Vorsitzenden, einem gewissen Mr. Dick Cheney, wurde von Nigeria vorgeworfen, dort Ölminister bestochen zu haben, allerdings wurde die Anklage fallengelassen,
als Mr. Cheney zum ehrenwerten Richard Cheney aufstieg, dem Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika.
    Als ich 1998

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