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Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Titel: Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Palast
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unterhielt. An eine erinnere ich mich besonders gut. Einige Wochen zuvor hatten meine Mutter und mein Vater beschlossen, einen schönen Ausflug zu machen. Meine Mutter braucht eine Sauerstoffflasche, und mein Vater ist nach seinem Schlaganfall auf einen Rollator angewiesen. Meine Mutter warf sich in Schale, was in ihrem Fall eine alberne patriotische Kluft in Rot, Weiß und Blau bedeutet, und hängte sich ihre Sauerstoffflasche um den Hals. Und so machten sich die beiden auf (mein Vater kommt nur mühsam und zentimeterweise vorwärts) und schafften es zum örtlichen Lebensmittelgeschäft  – um sich dort der Streikpostenkette der Gewerkschaft anzuschließen.
    Er war spät dran. Er war langsam. Aber er marschierte.
    Nach der Geburtstagsparty gingen wir zurück ins Krankenhaus. Am nächsten Tag starb mein Vater.
    Seine letzten Worte galten meiner Mutter: »Happy Birthday.«
     
    Bei der Trauerfeier konnte Badpenny nicht aufhören zu kichern.
    Sie dachte an das, was mein Vater einige Wochen vor seinem Tod getan hatte, um seinen 89. Geburtstag herum. Er sah sich einen Werbespot
für Viagra im Fernsehen an. Er endet mit der Warnung: »Wenn die Erektion länger als vier Stunden anhält, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.«
    Er rief seinen Arzt an und sagte der Sprechstundenhilfe, er habe Viagra eingenommen, vor über vier Stunden und er hätte immer noch eine Erektion.
    »Mr. Palast, das hätten Sie nicht tun dürfen! Sie müssen sofort in die Notaufnahme.«
    »Ich kann nicht«, sagte er. »Ich habe sie noch nicht allen Nachbarn gezeigt.«

Freie Republik der Arktis
    Bei den Inupiat, die in Alaska nördlich des Polarkreises leben, erzählt man sich die Legende »Etok zähmt die Grünen Leute«. Sie lautet folgendermaßen:
     
    In alten Tagen fingen die Völker am Rand des Nordpolarmeers Wale, und das tun sie auch heute noch. So machen die das eben. Sie leben davon. Aber die Grünen Leute wollten das nicht, und eines Tages machten sie sich in einem todschicken schwarzen Motorboot auf den Weg, um die Menschen am Nordpolarmeer vom Walfang abzuhalten.
    Dies begab sich vor langer Zeit, im Jahr 1979. Die Ältesten erzählen, dass die Grünen Leute mit ihrem Motorboot vor dem Inupiat-Dorf Kaktovik auftauchten. Am Strand deponierten sie ihre Gemüsevorräte, denn die Grünen Leute aßen nur grüne Lebensmittel. Dann brachen die Grünen Leute in ihrem schwarzen Motorboot zur Walspeck-Rettungsaktion auf. Sie wollten das Walfangboot der Eskimos aufhalten, eine Bidarka. Schnell wie der Wimpernschlag eines Raben verschwanden sie in einer Nebelbank und blieben im Eis stecken. Gut vorbereitet, entschlossen und ideenreich, wie sie waren, stellten die Grünen Leute ihre Notzelte auf der Eisscholle auf und legten sich schlafen. Sie hofften, dass sich der Nebel bis zum Morgen auflösen würde.
    Aber sie waren durchaus nicht verschollen. Die Inupiat des Nordpolarmeeres
wussten genau, wo die Grünen Leute waren. Etok, der große Walfänger, forderte die Dorfbewohner auf, das Geschenk der Grünen Leute, das Gemüse also, anzunehmen. Nun, so Etok, müssten sie sich in Geduld üben. Die Ältesten erzählen, dass sie herrliches Gras rauchten, eine Bob-Dylan-Kassette einlegten und warteten.
    Im Sommer geht im Inupiat-Land die Sonne nicht unter, sondern beschreibt lediglich einen Kreis am Himmel. Und unter der kreisenden Sonne nahm das teure Boot der Grünen Leute, das ja schwarz war, die Wärme der Sonnenstrahlen auf, ließ das Eis, auf dem es lag, schmelzen und trieb hinaus auf das endlose Meer.
    Um 3 Uhr nachts war das Warten vorüber, und der geduldige Eskimoführer forderte seine Leute auf, das herrenlose schwarze Boot zu bergen, die Küstenwache zu rufen und es als Fundsache zu reklamieren.
    Als die Grünen Leute am Morgen, noch immer im Nebel, aufwachten, konnten sie ihr Boot nirgends finden, das Boot mit dem Funk und den Lebensmitteln. Die Grünen Leute trieben auf ihrem Eisblock über das Meer, verloren und verdammt. Etok untersagte seinen Leuten, etwas zu unternehmen. Die Grünen Leute müssten »sich die Augen aus dem Kopf weinen«, um die Weisheit zu erlangen, die sich erst einstellt, wenn man sich in den sicheren Tod durch Verhungern, Unterkühlung oder Eisbären ergeben hat.
    Die Inupiat des Nordpolarmeeres warteten einen ganzen Tag. Und dann noch einen Tag und noch einen Tag.
    Am vierten Tag meinte Etok, die Grünen Leute seien nun weise genug, hungrig genug und durstig genug. Er wies seine Leute an, sie zu retten. »Sie sind

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