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Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Titel: Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Palast
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den Kamerastift zu entsorgen – jede Heimlichtuerei fällt sofort auf. Stattdessen schiebe ich mein Gepäck weiter zur zweiten Sicherheitskontrolle … und reiße dort panisch meinen Koffer auf, werfe alle meine Kleider auf den Boden und rufe: »Wo ist es? WO IST DAS VERFLUCHTE DING?!«
    James kennt das schon und sagt unserer Dolmetscherin, sie solle ihre Handtasche öffnen und auf den Boden fallen lassen. »Fallen lassen?« , fragt K. James antwortet: »JETZT SOFORT!«
    Sie lässt ihre Tasche fallen, und beim Wühlen landen meine Socken, Unterhosen und mein Medikamententäschchen über ihrer Tasche. Ich ziehe meinen Asthma-Inhalator aus dem Haufen, rufe »GOTT SEI DANK! « und nehme einen tiefen Zug aus dem leeren Inhalator.
    Jetzt kann ich wieder frei atmen und meine Sachen zurück in den Koffer räumen.
    Alle Sachen? Nein, nicht ganz. Eine schmutzige Socke ist in K.s Tasche gelandet. Sie hat sie eingesteckt, als sie mir geholfen hat, meine Sachen wieder einzuräumen. Eine schmutzige Socke, in der ein Kamerastift steckt.
    New York, Downtown, 2011
    Ich mache mir ernsthaft Sorgen: Wo sind meine Dateien von der Stiftkamera mit den Kopien der Notebookdateien, dem Beweis für unsere Verhaftung in der Wüste? Und ist jemand mit einer Seele, die wertvoller ist als meine, tatsächlich bereit, mich zu decken und mein Austin-Powers-Spielzeug in seiner Unterwäsche oder an sonstigen delikaten Stellen zu verstecken?

     
    Aber alles ist gut. Glaube ich. Gerade habe ich eine Nachricht von meinem Towarischtsch in Zentralasien bekommen:
    Ich habe das Weihnachtsvideo per Internet an James geschickt.
    Da werden sie nie dahinterkommen: Ein Muslim sendet einem Juden ein Weihnachtsvideo. Oy vey!

    Ich packte meinen Parka gar nicht erst aus. Ich war mir sicher, dass wir den Schlüssel zum Blowout im Golf von Mexiko in Alaska finden würden – ebenso wie den Schlüssel für den nächsten Blowout, zu dem es mit Sicherheit kommen würde.
    Es war Oktober. Die Erdachse neigte sich zur Sonnenwende. Ich musste mich auf den Weg nach Norden machen, bevor die Polarnacht die Tage verdunkelte. Ich hatte vor, in das Dorf Tatitlek bei Bligh Island zu reisen und in den Unterlagen der Ureinwohner zu wühlen. Aber meine Pläne wurden belanglos, als ich eine dringende Nachricht vom Geheimdienstchef der Geheimdienstagentur der Freien Republik Arktis erhielt. Ich wurde gebeten, mich mit einem Geheimdienstmitarbeiter in Kaktovik zu treffen, einer kleinen Stadt auf Barter Island knapp über dem Polarkreis.
    Zunächst ignorierte ich diese dämliche Aufforderung und wartete auf die nächste E-Mail von Matty Pass, beziehungsweise von einem von Santas Elfen.
    Dann schickte der Geheimdienstchef eine zweite, dringlichere Anfrage mit Kopien einiger Briefe Phil Dyers von der bei Shell zuständigen Abteilung für Exploration und Förderung. Shell nahm den »Geheimdienst« ziemlich ernst. Die Ölgesellschaft wollte keine Kriegserklärung provozieren.
    Der Geheimdienstchef, ein Inuit namens Harry Lord, wollte sich mit mir treffen und mir eine Botschaft – eigentlich eine Warnung – an »Ihre Königin« – übergeben. Ich hielt es immer noch für dämlich, ihm zu antworten, bis mir der Geheimdienst mitteilte, dass die Audienz
von Etok erbeten werde, dem legendären Waljäger und Anführer der Inupiat.
    Ich sagte Badpenny, sie solle sich sofort um ein Flugzeug kümmern, um ein Transportflugzeug, das auf dem Eis landen konnte, eine Beaver zum Beispiel. Badpenny rief einen Anbieter von Taxiflügen an und fragte: »Kann man um diese Jahreszeit in Kaktovik landen?«
    »Kann ich erst sagen, wenn wir dort sind.« Wir buchten.
    San Diego, Kalifornien
    Aber ich konnte nicht los. Noch nicht. Beim Packen erhielt ich einen Anruf. Ich nahm das nächstbeste Flugzeug nach San Diego.
    Als ich im Krankenhaus ankam, konnte mein Dad nur noch den Kopf bewegen und ein paar Wörter krächzen. Aber er ließ keinen Zweifel daran, dass er sich freute, meine Schwester und mich noch einmal zu sehen. Und noch mehr freute er sich, dass wir keine Möbel verkaufen.
    Es war der Geburtstag meiner Mutter, ihr 89. Mein Dad sagte uns, wir sollten gehen und es richtig krachen lassen. Das taten wir. Ein Höllentrip von einer Party.
     
    Was ist nun mein Erbe?
    1930, als mein Vater ein 8-jähriger Steppke in Chicago war, fragte er seinen älteren Bruder, warum die Leute draußen in der Kälte in einer langen Schlange anstanden. Sein Bruder Harold sagte: »Sie stehen für Brot an. Sie haben nichts

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