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Frühstück im Bett

Frühstück im Bett

Titel: Frühstück im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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sich kaum erinnerte – nur dass sie alle nach Verzweiflung geschmeckt hatten. Emmetts Küsse waren ihr wie eine Erlösung erschienen – voller Zuneigung, Verlangen, Angst und schließlich Resignation.
    Den letzten Kuss hatte sie von seiner Tochter Delilah bekommen. Die Arme um Sugar Beths Hals geschlungen, hatte sie eine Tränenspur auf ihrer Wange hinterlassen. Oh, meine Sugar Beth, dich liebe ich inniger als sonst jemanden auf der ganzen Welt.
    All die Küsse in ihrem Leben – und dieser glich keinem einzigen. Kühl und berechnend verfolgte er nur den Zweck, sie zu demütigen. Byrne nahm sich viel Zeit für die Strafe. Entschlossen, aber nicht schmerzhaft, umfasste er ihr Kinn und zwang sie, den Mund zu öffnen, damit er mit seiner Zunge eindringen konnte. Darauf reagierte sie nicht. Doch sie wehrte sich auch nicht. Das war ihm egal.
    Als er ihre Brust berührte, war sie nicht überrascht. Damit hatte sie sogar gerechnet.
    Eine klinische Erforschung. Als würde unter ihrer Haut kein richtiger Mensch existieren. Nur Fleisch und Knochen ohne
Seele. Eine seiner großen Hände umschloss ihre Brüste. Mit seinem Daumen strich er über eine Knospe und weckte qualvolle Sehnsucht. Keine Begierde – dafür war sie zu ausgelaugt, und hier ging es um Rache, nicht um Sex. Stattdessen träumte sie von schlichter Freundlichkeit – ein absurder Wunsch für jemanden, der selten gut zu seinen Mitmenschen gewesen war.
    Während ihrer Ehe mit einem Stuntman hatte sie viel von Kampfstrategien gelernt, und sie überlegte, ob sie Byrne beißen oder ein Knie zwischen seine Schenkel rammen sollte. Doch das wäre unfair gewesen. Er verdiente seine Rache.
    Endlich hob er den Kopf, und der Geruch des Whiskys, den er getrunken hatte, glitt sanft über ihre Wange. »Damals sagten Sie, ich hätte meine Zunge in Ihren Mund gesteckt und Ihre Brüste betastet.« Die jadegrünen Augen schienen sie zu durchbohren. »War das die Lüge, die Sie Ihrer Mutter erzählt haben, um mich zu vernichten und aus der Stadt zu jagen?«
    »Genau«, bestätigte sie in ruhigem Ton.
    Sein Daumen zeichnete ihre Unterlippe nach. Hätte ein anderer Mann sie auf diese Weise berührt, wäre es eine zärtliche Geste gewesen. Aber Byrne bekundete damit die Position des Eroberers. Natürlich schuldete sie ihm eine gewisse Zerknirschung. Doch außer einem kleinen bisschen Würde war ihr nichts geblieben. Bevor sie auch nur eine einzige Träne vergoss, würde sie lieber sterben.
    »Jetzt ist es keine Lüge mehr«, erklärte er und ließ die Arme sinken.
    Da griff sie tief hinab ins Reservoir ihrer Kraft, das nur beinahe ausgetrocknet war – nicht völlig. Und irgendwie gelang es ihr, die Energie hervorzuholen, die sie brauchte, um seine Wange zu berühren. »Die ganze Zeit hasste ich meine Lüge. Danke, Mr Byrne, Sie haben meine Seele gereinigt.«
    Als er ihre kühle Handfläche auf seiner Haut spürte, merkte er, dass sie das letzte Wort hatte. Diese Erkenntnis verblüffte ihn – denn er müsste den Sieg erringen. Das wussten sie beide. Trotzdem versuchte sie, ihn zu übertrumpfen.

    Er betrachtete den Mund, den er so grausam geküsst hatte und der nicht so geschmeckt hatte wie erwartet.
    Nicht, dass er irgendetwas erwartet hätte, denn sein Angriff war nicht geplant gewesen. Trotzdem hatte er sich unbewusst gegen Sugar Beths raffiniertes, niederträchtiges, monströses Ego gewappnet. Wer ist die Schönste im ganzen Land? Ich! Ich! Ich!
    Aber er hatte etwas anderes entdeckt – Tapferkeit, Entschlossenheit, Unverschämtheit. Wenigstens Letzteres war vertraut.
    Jetzt zog sie ihre Hand zurück und zeigte mit dem Finger auf ihn, eine Pistole, die mitten in seine Selbstachtung zielte. Bevor sie abdrückte, schenkte sie ihm das wissende Lächeln einer Kurtisane. »Bis bald, Mr Byrne.«
    Peng. Und dann war sie verschwunden.
    Reglos stand er da. Ihr Geruch – Würze, Sex, Starrsinn – hing noch lange in der Luft, nachdem die Haustür ins Schloss gefallen war. Mit dem hässlichen Kuss hätte das Kapitel ein Ende nehmen müssen. Stattdessen fing es noch einmal von vorn an.
    Mit achtzehn war sie das schönste Geschöpf, das man jemals in Parrish gesehen hatte. Wenn man sie zur High School schlendern sah, beobachtete man sexuelle Reize in höchster Vollkommenheit  – diese endlos langen Beine, die schwingenden Hüften, die wippenden Brüste, das schimmernde, lange blonde Haar. Die Jungs stolperten über ihre eigenen Füße, wenn immer sie ihr nachstarrten, und die

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