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Frühstück im Bett

Frühstück im Bett

Titel: Frühstück im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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seinen Verleger nicht mehr zu belästigen. Oh – er hat sich nach Gordon erkundigt.«
    Verdammter Mistkerl. In der Tat, er wollte ihr eine Lektion erteilen. Heißer Zorn verscheuchte die Tränen, die in letzter Zeit so locker saßen. Wortlos schob sie sich an Ryan vorbei, fuhr zum Lakehouse und tanzte die ganz Nacht mit Cubby
Bowmar. Ihre Wut half ihr, die nächsten beiden Wochen zu überstehen. Und dann lag »Reflexionen« in den Läden …
    »So was habe ich noch nie erlebt!«, jubelte Jewel. »Das Buch wurde erst vor ein paar Tagen ausgeliefert – und ich habe schon dreihundert Stück verkauft.«
    »Hurra«, murmelte Sugar Beth mit Grabesstimme.
    Hinter Jewels Schulter spähte Sue Covner hervor. »Versuchen Sie’s von der positiven Seite zu sehen, Valentine-Schätzchen. Nicht jeder wird in grandioser Literatur verewigt.«
    Marge Dailey steckte ihren Kopf zwischen den Regalen mit den religiösen Werken hervor. »Also, ich finde, Sie sind sehr tapfer. An Ihrer Stelle wäre ich nach Mexiko übersiedelt. Aber das läge nicht weit genug entfernt. Immerhin gehört es noch zu Nordamerika.«
    Klar, die ganze Stadt lachte sich halb krank. Das Buch stürmte sofort die Spitze der New York Times -Bestsellerliste. Kurz danach erschien ein Reporter von USA Today in Parrish. Obwohl die Presse ein paar Artikel über Colins mysteriöses Verschwinden veröffentlicht hatte, interessierte sich der Journalist viel mehr für die Leute, die als Vorbilder für die Romanfiguren gedient hatten. Besonders für die diabolische Valentine.
    »Sicher suchen Sie Sugar Beth Carey«, sagte Amanda Higgins fünf Sekunden nach der Ankunft des Reporters. »Sugar Beth Carey Tharp Zagurski Hooper.«
    »Vielleicht erinnern Sie sich, dass Sie vor ein paar Jahren was über sie gelesen haben«, ergänzte ihr Ehemann. »Diese Kellnerin, die den Ölbonzen geheiratet hat, Emmett Hooper.«
    Vierundzwanzig Stunden später machte die Story Schlagzeilen. Nicht einmal in Tibet hätte sich Sugar Beth verstecken können.

    Anfang Mai, einen Monat nach Colins Abreise, wurde das Ash-Gemälde versteigert. Das J. Paul Getty Museum erwarb es
für drei Millionen Dollar. Obwohl Jewel und die Gorgonien ihr Bestes taten, um mit Sugar Beth zu feiern, sehnte sie sich einzig und allein nach Colin. Nur er verstand, was ihr dieses Geld bedeutete. Und sein Versäumnis, sie anzurufen und ihr zu gratulieren, warf ein weiteres Stück Holz auf den Scheiterhaufen ihres Grolls.
    Sie erledigte den Papierkram, der die Kosten für Delilahs Pflegeplatz im Brookdale sicherte. Dann flog sie für ein paar Tage nach Houston und kümmerte sich um andere Geschäfte. Aus den Schaufenstern aller Buchhandlungen starrte ihr »Reflexionen« entgegen.
    Sie besuchte den besten Friseursalon in der Stadt und gönnte sich einen Einkaufsbummel. Aber nicht einmal die neuen hellblonden Strähnchen und die Jimmy-Choo-Stilettos konnten ihre Laune bessern.
    An einem Dienstagabend, sechs Wochen nach Colins Verschwinden, kehrte sie in ihre kleine Mississippi-Stadt zurück, müde und einsam, den Tränen nahe. Als sie zum Nachttisch ging, um die Lampe auszuknipsen, läutete das Telefon. »Wo zum Teufel warst du die letzten drei Tage?«, dröhnte die vertraute, gebieterische Stimme in ihrem Ohr.
    Ihre Beine knickten ein, und sie sank auf die Bettkante. »Colin?«
    »Welcher andere Mann würde dich um Mitternacht anrufen?«
    Da vergaß sie, was sie ihm sagen wollte. »Du Bastard!«
    »Habe ich dich zu einem ungünstigen Zeitpunkt erreicht?«
    »Oh, du gemeiner, hinterhältiger Schurke!« Alles brach aus ihr heraus, ihr ganzer Zorn, ihr ganzer Frust. Wütend fluchte und schrie sie, bis sie heiser wurde.
    Nachdem sie verstummt war, sagte er nur: »Aber, aber, mein Liebes«, was ihren Zorn erneut schürte.
    »O nein, ich bin nicht dein Liebes! Gar nichts bin ich für dich! Du hast mich verlassen, du mieser Schuft. Das verzeihe ich dir nie. Übrigens bin ich froh, dass du weg bist. Wenigstens
muss ich dein hässliches Gesicht nicht mehr sehen. Und weißt du was? Als ich sagte, ich würde dich lieben, war’s ein Witz, hörst du? Die ganze Zeit habe ich dich hinter deinem Rücken ausgelacht. Natürlich liebe ich dich nicht!«
    »Tut mir Leid«, erwiderte er, offenbar ungerührt. »Da ich dich genug für uns beide liebe, mache ich mir deshalb keine Sorgen. Wie sehr ich dich vermisse – es ist fast schon peinlich.«
    Nun beruhigte sie sich ein wenig. Sie setzte sich mit gekreuzten Beinen auf den Teppich, damit Gordon,

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