Frühstück im Bett
zerbrochen ist.«
»Es sei denn, es ist bereits gekittet.«
»Allein schon der Gedanke dreht mir den Magen um. Jetzt muss ich gehen.« Sugar Beth ergriff ihre Handtasche, küsste Winnies Wange und verließ den Laden.
Über der Stadt lag sommerliche Hitze. Als Sugar Beth den Gehsteig betrat, setzte sie ihre neue Sonnenbrille auf, eine fashionable Wrap-Around-Brille. Ein Mann, den sie nicht kannte, stolperte über seine eigenen Füße und starrte sie an. Doch sie war zu müde, um sein Interesse zu schätzen.
Gordon begrüßte sie an der Haustür. Seit Colins Abreise klebte der Hund wie eine Klette an ihr. Sie kniete sich auf den Fliesenboden und schenkte ihm die Zuwendung, die er verlangte. Doch er war das Produkt eines zerstörten Heims und zu deprimiert, so dass er sich nur auf den Rücken wälzte und nichts weiter unternahm. Sie ging in die Küche und aß einen Erdbeerjoghurt. Nachdem sie eine Zeit lang umhergewandert war, legte sie sich auf die Couch im Sonnenzimmer. Ein paar Stunden später schreckte sie aus dem Schlaf und begann wieder
herumzulaufen. Die Nacht brach herein, und Sugar Beths Nervosität wuchs.
Um elf Uhr ertrug sie den Tumult ihrer Gefühle nicht länger, und so rannte sie die Straße hinab und hämmerte an Winnies Tür.
Winnie erschien in einer Pyjamajacke, das Haar zerzaust, die Wangen wohl von Bartstoppeln gerötet. Erbost stürmte Sugar Beth ins Haus. »Könnt ihr zwei keinen einzigen Abend wie normale Leute verbringen und euch einfach nur unterhalten ?«
»Lass deinen sexuellen Frust nicht an mir aus. Stimmt was nicht?«
»Ich muss mit Ryan reden.«
»Geht nicht, der schläft schon.«
»Nicht mehr lange.« Sugar Beth schob sich an Winnie vorbei und rannte die Treppe hinauf. Fluchend folgte ihr Winnie nach oben.
Ryan lag auf dem Bauch, wahrscheinlich nackt. Da ihn eine dünne blaue Decke von den Hüften abwärts verhüllte, konnte Sugar Beth das nicht genau feststellen. Sie rüttelte an seiner Schulter. »Wach auf!«
Stöhnend drehte er sich zur Seite, in die Decke verfangen, blinzelte und spähte an Sugar Beth vorbei zu seiner Frau hinüber. Die Arme vor der Brust verschränkt, starrte Winnie ihn mit schmalen Augen an. »Das ist deine alte Freundin – ich kenne sie kaum.«
Vor lauter Zorn bebte Sugar Beth am ganzen Körper. Doch sie wollte Gigi nicht wecken, und so senkte sie ihre Stimme: »Hör mir zu, Ryan Galantine. Wenn dieser Bastard wieder anruft, sag ihm, diese Runde hat er gewonnen. Ich werde ihn heiraten. Allerdings nur unter Protest, weil ich mich nicht gern erpressen lasse. Und richte ihm aus, ich würde ihm das Leben zur Hölle machen. Verstanden?«
Verschlafen, aber sichtlich amüsiert, richtete sich Ryan im Bett auf.
»Das meine ich ernst!«, zischte sie. »Wenn er mich unbedingt heiraten will – okay. Er soll sich auf die Konsequenzen gefasst machen.« Sie wandte sich ab und eilte an Winnie vorbei die Treppe hinab, zur Haustür hinaus.
Grinsend schaute Ryan zu seiner Frau auf. »Also, diese beiden verdienen einander.«
Sugar Beth lehnte es entschieden ab, sich an den Hochzeitsvorbereitungen zu beteiligen, und erklärte nur, sie wünsche eine private Zeremonie im engsten Kreis – Gigi, Ryan und Winnie, die Trauzeugin. Niemand anderer, nicht einmal Jewel oder die Gorgonien.
Was Winnie gründlich missfiel. Sie trommelte die Gorgonien zusammen, ohne Sugar Beth, und bewog sogar Jewel, an der Besprechung teilzunehmen. Da Leeann keinen Babysitter hatte, trafen sie sich an ihrem Küchentisch. Winnie zog einen gelben Schreibblock hervor und kam sofort zur Sache. »Diese Hochzeit müssen wir sorgfältig planen. Glücklicherweise stellte uns Colin ein unbegrenztes Budget zur Verfügung. Wie er Ryan am Telefon erklärt hat, soll die Trauung spätestens am nächsten Samstag stattfinden. Also haben wir zehn Tage Zeit. Er fürchtete, wenn wir noch länger warten, brennt Sugar Beth durch.«
»Sicherheitshalber werde ich dafür sorgen, dass der Videoladen ›Die Braut, die sich nicht traut‹ versteckt«, erbot sich Merylinn. »Sugar Beth darf nicht auf dumme Gedanken kommen.«
»Wenn Colin sie an der Flucht hindern will – warum kommt er nicht zurück und kümmert sich selber drum?«, fragte Heidi.
Winnie starrte auf ihren gelben Notizblock hinab, um den Blicken der Gorgonien auszuweichen. »Erst will er sein Buch zu Ende schreiben.«
Davon hielten sie nicht viel.
»Ist Sugar Beth nicht wichtiger als ein Buch?«, schnaufte Merylinn verächtlich.
»Das
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