Frühstück im Bett
ich nicht.«
»Und wie wollen wir das Problem lösen?«
»In einer Kirche, vor einem Priester. Sag Ja oder Nein.«
»Nein!«, rief sie, sprang wieder auf und hörte einen gelangweilten Seufzer.
»Zum Glück für dich werde ich mich noch ein oder zwei Tage gedulden – was meine tiefen Gefühle für dich beweist.«
»Hör auf, wie eine Schwuchtel zu reden!«
»Ich werde regelmäßig mit Ryan telefonieren. Aber – hör mir jetzt gut zu, Darling – dich rufe ich nicht mehr an. Wärst du vernünftig, würde ich mich natürlich etwas rationaler benehmen. Aber da du verrückt bist, ist das die einzige Möglichkeit.«
»Hast du das von Anfang an geplant?«
»Sagen wir einfach, du bist nicht die Frau, der man gestatten sollte, Amok zu laufen.«
»Bitte, Colin!«, flehte sie und ballte ihre Hand. »Wir haben eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft. Verdirb’s nicht mit idiotischen Forderungen.«
»Was könnte ich schon verderben, wenn du selber alles verkorkst ?«
»Ich bin schwanger! Also musst du sofort zurückkommen und für mich sorgen.«
»Nein, mein Liebling, du bist nicht schwanger, und du wirst mich nicht manipulieren. Mittlerweile langweilt mich diese Konversation fast tödlich. Ich liebe dich von ganzem Herzen, und ich … Weinst du, meine Süße?«
»Ja«, schnüffelte sie. »Und das ist praktisch alles, was ich seit deiner Abreise tue.«
»Tatsächlich?«
»Leider.«
»Wie wundervoll.«
Und das war’s.
Ein paar Stunden lang marschierte Sugar Beth durchs Haus, vergoss weitere Tränen und stopfte zwei Portionen Haferflocken in sich hinein. Am nächsten Morgen erwachte sie noch zorniger, griff zum Telefon und beauftragte Bruce Kleinman, Amys ersten Freund, den erfolgreichsten Bauunternehmer
von Parrish, den Bahnhof zu restaurieren. Jetzt war sie Colin nichts mehr schuldig und konnte in ihrer Heimatstadt bleiben.
Danach rief sie Jewel an. »Erinnerst du dich an meinen Wunschtraum, im Bahnhof eine Kinderbuchhandlung zu eröffnen ?«
»Wie sollte ich so was vergessen? Damals habe ich dir dazu geraten, und du hast kalte Füße bekommen. Du sagtest, Colins wegen könntest du keine Pläne schmieden.«
»Inzwischen ist das kein Problem mehr, weil ich ihn offiziell hasse. Und ich hoffe, du meinst die Partnerschaft, die du mir vorgeschlagen hast, immer noch ernst.«
Hastig hielt Sugar Beth den Hörer von ihrem Ohr weg, um ihr Trommelfell vor Jewels Jubelgeschrei zu schützen.
Sie duschte, schlüpfte in ihre neue orangegelbe Caprihose, eine ärmellose weiße Bluse und Sandalen, telefonierte mit Winnie und informierte sie über die neuesten Ereignisse. Dann fuhr sie zum Bahnhof und traf sich mit Bruce. Nachdem sie alles besprochen hatten, besuchte sie die Buchhandlung und erörterte mit Jewel die Partnerschaft. Schließlich entführte sie Charlie seinem Babysitter und spielte mit ihm im Park. Diesen Tag beendete sie mit einem kurzen Aufenthalt im Yesterday’s Treasure.
»Gerade habe ich mit Jewel telefoniert«, berichtete Winnie. »Sie sorgt sich um dich, weil du einen Schokoriegel mit Erdnüssen abgelehnt hast. Und sie meint, ich müsste eine Gorgonien-Notstandssitzung einberufen, um zu retten, was noch zu retten ist.«
»Jewel soll sich aus den Gorgonien-Angelegenheiten raushalten. Als ich ihr erzählte, wir würden uns über ihre Mitgliedschaft freuen, lachte sie mir ins Gesicht.«
»Das darfst du nicht persönlich nehmen.«
»Wie denn sonst? Außer dir ist sie meine beste Freundin – und meine künftige Geschäftspartnerin. Übrigens ist sie nicht halb so witzig, wie sie glaubt. Stell dir vor, was sie behauptet
hat! Wenn sie eine Gorgonie wäre, würde sie bald in einem Reifrock auf dem Rasen vor Frenchman’s Bride stehen, einen Sonnenschirm schwenken und total ausflippen.«
»Im Augenblick geht’s nicht um Jewel«, seufzte Winnie, »sondern um dich.«
Erschöpft sank Sugar Beth auf einen alten eichenen Bauernstuhl. Die Emotionen der letzten beiden Tage forderten ihren Tribut. »Nur weil jemand was über sich selber rausgefunden hat, heißt das noch lange nicht, dass er damit fertig wird.«
»Ich nehme an, jetzt reden wir über dich.«
»Denk mal nach. Zum Beispiel weiß eine übergewichtige Frau ganz genau, was sie tun muss, um ihre Pfunde loszuwerden. Aber deshalb schafft sie’s noch lange nicht, oder?«
»Stimmt.«
Stöhnend presste Sugar Beth eine Hand auf ihren Bauch. »Nenn mich verrückt – aber ich fürchte, ein vierter Trip zum Altar wird nicht kitten, was in mir
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