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Frühstück im Bett

Frühstück im Bett

Titel: Frühstück im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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falschen Mann … Aber sie war nicht mehr so dumm wie früher. Wenn’s auch ziemlich lange gedauert hatte  – jetzt kannte sie den Unterschied zwischen Lust und Liebe. »Großer Gott, du trägst tatsächlich Jeans? Schenk mir Kaffee ein, schnell!«
    »Maßgeschneidert«, erklärte er, während sie eine von Tallulahs Wedgwood-Tassen aus dem Regal nahm und sich selbst bediente. »Französisch. Pro Stück kosten diese Jeans über dreihundert Dollar. Aber ich finde, sie sind es wert.«

    Sugar Beth inspizierte den Denim-Stoff, der sich unter dem Gap-Label an seine Hüften schmiegte. »Also wirklich, von Jeans verstehen diese Franzosen was.
    »Letzte Nacht hörte ich deine Bewunderer.«
    »Cubby und die Jungs?«
    »Zweifellos haben sie ihre Promotion an der Idiotenuniversität gefeiert. Ein Ei? Oder zwei?« Colin schlug zwei in die Pfanne.
    »Hast du irgendwo Creme-Krapfen versteckt?«
    »Nur zu deiner Beruhigung, das sind keine Vollkornweizentoasts.« Eingehend musterte er Sugar Beths seidenen Kimono und die Cowboystiefel. »Sehr kleidsam.«
    »Sicher bist du der einzige Mensch in Parrish, der so ein Wort benutzt. Wo ist mein Hund?«
    »Draußen. Anscheinend neigt er nicht zum Streunen.«
    »Zu faul«, meinte sie, trug ihren Kaffee zum Küchentisch und setzte sich. »Ich rieche Speck. Wieso sehe ich keinen?«
    »Keine Bange, gleich werde ich frischen für dich braten.« Erstaunlich geschickt beförderte er die Spiegeleier auf einen Teller, den er auf den Tisch stellte. Dann legte er gebutterten Toast dazu.
    »Warum isst du Speck? Sicher haben deine Arterien einen Schock erlitten.«
    »Ein kurzer Moment menschlicher Schwäche.«
    »Wie sich das anfühlt, weiß ich.« Der Toast war kalt. Aber sie verzichtete auf eine Beschwerde, weil Colin nicht mit Butter gespart hatte. Und die Eier waren nicht übel. Bald brutzelte der Speck in der Pfanne, die er fachkundig schwenkte. »Ich hoffe, niemand findet heraus, dass du die Persona non grata mit einem köstlichen Frühstück verwöhnst«, murmelte sie mit vollem Mund.
    »Sicher würde ich’s überleben.«
    »Bist du so nett zu mir, weil dich dein Gewissen immer noch plagt? Oder damit du an die Leckerbissen rankommst?«
    »Meinst du damit die Reize unter deinem Kimono?«

    »Stimmt.«
    »Ja, vermutlich.«
    »Was? Deine Gewissensbisse oder meine Reize?«
    »Muss ich mich entscheiden?«
    »Nicht nötig.« Inzwischen hatte sie das erste Spiegelei verspeist. »Erzähl mir von deiner Frau.«
    »Nein.«
    »Keine Informationen – keine Reize.« Wenn es um ihr Privatleben ging, hielt er sich auch nicht zurück. Warum sollte sie ihn schonen? »Wie ist sie gestorben?«
    Colin stocherte im Speck herum. »Wenn du’s unbedingt wissen musst – sie fuhr gegen eine Betonmauer. An sich wäre das schon tragisch genug. Aber sie hat’s absichtlich getan.«
    »Autsch.«
    »Genau.« Hinter seinem ausdruckslosen Profil verbarg sich eine ganze Welt voller Schmerzen.
    »Offenbar verstehst du viel mehr von Schuldgefühlen, als ich dachte. Komisch, wie falsch man manche Menschen beurteilt.«
    »Da ich alles tat, um ihr zu helfen, muss ich mich nicht schuldig fühlen.«
    Um ihm zu glauben, wusste sie zu viel über Gewissensqualen. Schweigend hob sie die Brauen. Beharrlich wich er ihrem Blick aus.
    »Okay, sie war schwanger, und es dauerte eine Weile, bis ich mit mir ins Reine kam. Aber schließlich gewann meine Vernunft die Oberhand. Während dieses Lernprozesses erfuhr ich einiges über mich selbst.«
    »Zum Beispiel?«
    »Zur Ehe eigne ich mich nicht. Die meisten Leute kriegen’s hin – ich nicht.«
    »Bist du nie wieder in Versuchung geraten?«
    »Wenn du’s dir auch nicht vorstellen kannst – kein einziges Mal. Endlich führe ich das Leben, das ich mir von jeher gewünscht habe, und ich war noch nie so glücklich. Aber jetzt
wollen wir meine dunkle Vergangenheit vergessen.« Er schenkte sich noch einmal Kaffee ein. »Sag mir doch, ob’s außer den offensichtlichen Gründen noch etwas anderes gab, das dich bewogen hat, einen vierzig Jahre älteren Mann zu heiraten.«
    »Du würdest mir nicht glauben.«
    »Allmählich finde ich mich in deinem beschissenen Seelenleben zurecht. Also lass es mich versuchen.«
    Sie brach ein Stück von ihrem Toast ab. Doch sie konnte nichts essen. »Ich liebte ihn.«
    »Warum auch nicht? Er war Millionen wert.«
    »Normalerweise wäre das ein stichhaltiges Argument. Aber wie reich er war, merkte ich erst, nachdem er mich in seinen Bann gezogen hatte.«
    »Und

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