Frühstück im Bett
bedrohlichen Klang an.
»Das weißt du.«
»Klär mich auf.«
»Damit meine ich das Schwuchtelproblem. Mein Körper ist nicht so makellos wie deiner, sondern weiblich. Heiß. Feucht.
Und du bist furchtbar penibel. Es würde dir nicht gefallen.« Warum jagte sie sich selber diese Heidenangst ein?
»Und du, meine Liebe, bist die Inkarnation des Bösen.«
»Das weiß ich.« Strahlend lächelte sie ihn an.
»Iss!« Colin knallte den Teller mit dem Speck auf den Tisch. »Nicht hungrig? Okay, dann gehen wir nach oben.«
»Nur wenn ich meinen Job behalte.«
»Mit deinem Job hat’s nichts zu tun.« Als er nach ihr griff, jaulte Gordon vor der Haustür. »Verflixter Köter!«
»Endlich hast du’s begriffen.«
Er ließ den Hund herein, der zu seiner Wasserschüssel trottete. Wehmütig betrachtete Sugar Beth den Speck. Der Appetit war ihr vergangen. Vor der Rückkehr nach Parrish hatten Trauer und Sorge ihren Sexualtrieb betäubt. Dann war ihr Colin Byrne wieder begegnet, nach all den Jahren. Warum musste ausgerechnet er sie aus dem unkomplizierten neutralen Zustand reißen? Mit seiner Bemerkung, seine Rachegelüste würden nach wie vor brodeln, sollte er eigentlich kein Verlangen wecken.
»Sag mir, dass du noch immer nicht zur Vernunft gekommen bist.« Abwartend schaute er sie an.
»In meiner DNA-Struktur ist die Dummheit unauslöschlich verankert.«
»Gott sei Dank.«
Sie wusste, es würde geschehen. Doch sie musste ihm klar machen, dass es nur Spaß und Spiel war. »Bringen wir’s hinter uns«, schlug sie vor, stand auf und ging zur Treppe. »Führ dich bloß nicht wie eine Tunte auf! Sonst wird’s die ganze Stadt erfahren.«
»Und du, meine Liebe, solltest besser sein, als es dein Gerede befürchten lässt. Woran ich allmählich zweifle …«
»Tatsächlich?« Auf der dritten Stufe von unten blieb sie stehen und öffnete ihren Kimono, der zu Boden glitt.
Colin inspizierte den weißen BH, den schwarzen Tanga und die Cowboystiefel. »Oh, ich bin wie vom Donner gerührt.«
Langsam strich sie mit einem Daumen über ihren Bauch. »Die Highlights hast du noch gar nicht gesehen.«
»Da irrst du dich.« Mit drei Schritten war er bei ihr, seine Mundwinkel zuckten. »Obwohl ich zugeben muss – ich kann’s kaum erwarten, den Rest zu bewundern.«
»Okay, aber ich behalte meinen Job.«
»Sei bloß still!« Er schlang einen Arm um ihre Taille, hob sie hoch und presste sie an sich. Als sie auf ihn herabschaute, schlugen die Spitzen ihrer Cowboystiefel gegen seine Schienbeine. Sie neigte den Kopf hinab, er öffnete den Mund, und ihre Lippen trafen sich. Und dann küsste er sie mit einer Leidenschaft, die einem so distinguierten Mann fremd sein müsste.
Ohne den Kuss zu unterbrechen, trug er sie ins Wohnzimmer und legte sie auf die Couch. Mit einer Hand griff er hinter ihren Rücken, öffnete den BH und warf ihn beiseite. »Wie wundervoll du bist«, flüsterte er.
»Das weiß ich.«
Leise lachte er, streichelte ihre Brüste und küsste sie wieder, so fordernd wie zuvor. So gut sich das auch anfühlte, sie wollte viel mehr – seine Lippen und seine Zunge und seine Zähne auf ihrem Busen …
Gordon bellte.
Und sie sehnte sich nach einer ungestörten Privatsphäre.
»Sieh zu, dass du ihn loswirst«, stöhnte sie.
»Beruhige dich, er ist ein Hund.« Colin knabberte an ihrer Unterlippe. »Also wird er nichts ausplaudern.«
»Aber er wird uns beobachten.«
Colin fluchte und warf Gordon einen gebieterischen Blick zu. »Bleib hier!« Er packte Sugar Beths Handgelenk, zerrte sie die Treppe hinauf, und der Basset trabte eifrig hinterher.
Als Colin die Schlafzimmertür ins Schloss warf, fing Gordon zu heulen an.
Trotz ihrer Begierde musste Sugar Beth lächeln. Dann sah sie Colins mörderische Miene und lachte schallend. »Rühr
dich nicht von der Stelle!«, befahl er und stürmte zur Tür hinaus.
Immer noch belustigt, setzte sie sich auf ihr ungemachtes Bett und zog die Stiefel aus. Entweder hatte er besonders leckeres Hundefutter oder Rattengift gefunden, denn bei seiner Rückkehr herrschte tiefe Stille. Sie schaute zu ihm auf.
»Bildschön«, meinte er und genoss ihren Anblick.
Sie trug nur mehr ihren Tanga und violette Socken mit einem Powerpuff-Girl auf jeder Seite. Die hatte sie für Delilah gekauft. Aber sie gefielen ihrer Stieftochter nicht, weil sie sich gerade in ihrer rosa Phase befand. »Schon gut, ich kenne meine Dessous.«
»Da will ich dir nicht widersprechen.« Er stand mitten auf dem
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