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Frühstück im Bett

Frühstück im Bett

Titel: Frühstück im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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schluckte ihren Zorn hinunter. »Tut mir Leid«, wiederholte sie.
    »Wenn du’s auch bezweifelst – ich denke nicht ausschließlich an Sex.«
    »Das weiß ich. Im Augenblick bin ich nur – ein bisschen durcheinander.« Sie presste die Hände auf ihren Bauch und versuchte, den blubbernden Geiser einzudämmen. »In fünf Minuten bin ich fertig, dann fahren wir los.«
    »Vergiss es, ich muss ohnehin eine ganze Menge Papierkram erledigen.« Er trat einen Schritt zurück, ein Schatten fiel auf sein Gesicht. Plötzlich sah er wie ein Fremder aus. »Falls du mir wegen der Party böse bist – warum sagst du’s nicht einfach, statt dieses Drama zu inszenieren.«
    Der Geiser plätscherte. »Das tu ich doch gar nicht.«
    »Klar, Sugar Beth hat die kalte Schulter verdient. Aber ihr seid übers Ziel hinausgeschossen, du und die Gorgonien. Wie Kinder habt ihr euch benommen. Daran wollte ich mich nicht beteiligen.«
    »Natürlich nicht.« Der Geiser toste und suchte eine Schwachstelle, um aus ihrer Haut zu quellen.
    »Wann wirst du die Vergangenheit endlich begraben?«
    »So wie du?«
    »Ja, verdammt, das ist mir gelungen.«
    »Gestern Abend konntest du deinen Blick nicht von ihr losreißen. Wann immer ich dich ansah, hast du sie beobachtet.«
    »Hör auf!« Abwehrend hob er eine Hand. »Reden wir drüber, wenn du wieder zur Vernunft gekommen bist.«
    Die Abfuhr raubte ihr den letzten Rest ihrer Selbstkontrolle, und der Geiser explodierte, spülte alles an die Oberfläche –
auch das Geheimnis, das sie jahrelang gehütet hatte. »Das halte ich nicht mehr aus.«
    Ryan verließ das Badezimmer.
    »Wage es bloß nicht, davonzulaufen!«
    Ohne zu antworten, ging er weiter, und sie eilte ihm nach, eine wilde, kreischende, hysterische Furie.
    »Damals bin ich absichtlich schwanger geworden!«
    »Beruhige dich.«
    »Ich habe dich belogen.«
    Am Treppenabsatz blieb er stehen und wandte sich zu ihr. Zum ersten Mal wirkte er ernsthaft erschrocken. »Hör auf, Winnie.«
    »Ich wurde absichtlich schwanger. Damit du mich heiraten musstest.«
    »Das weiß ich.«
    »Was?« Sie presste eine Hand auf den Mund. Mühsam würgte sie bittere Galle hinunter. »Du weißt es – und hast es nie erwähnt?«
    »Warum sollte ich?«, seufzte er und fuhr mit allen Fingern durch sein Haar. »Es gab keinen Grund, darüber zu sprechen.«
    »Aber – ich habe dich eingefangen!«
    »Ich fühle mich nicht gefangen, und Gigi bedeutet mir mehr als mein Leben. Möchtest du nicht baden? Das wird dir gut tun.«
    Würde ein Bad ihre Sünde wegwaschen? »Ryan …« Doch er stieg bereits die Treppe hinab. Halb benommen kehrte sie ins Bad zurück und sank auf den Wannenrand. Sie hatte nicht geplant, Ryan in eine Falle zu locken, aber eines Abends behauptet, sie würde die Pille nehmen und er müsse nicht aufpassen. Weil sie Winnie Davis war, hatte er ihr geglaubt.
    Da sie ihre Pflichten nicht vernachlässigen durfte, drehte sie die Wasserhähne auf. An diesem Nachmittag würde das Konzert stattfinden, danach der Empfang. Könnte sie bloß so sein wie Sugar Beth – kaltschnäuzig, egoistisch, gewissenlos … Sie begann zu weinen. Wie lange büßte man für alte Sünden?
Dank ihrer Lüge war Gigi zur Welt gekommen, und das bereute sie nicht. Warum hasste sie sich selbst immer noch?
    Vielleicht, weil Ryan sie nicht hasste.

    Sugar Beth roch frischen Kaffee. Und Speck. Sie liebte Speck. Als sie sich zum Nachttisch wandte, sah sie, dass es schon fast elf war. Sie sprang aus dem Bett und rannte ins Bad.
    Zwanzig Minuten später stieg sie die Treppe hinab, in schicker Unterwäsche und einem Victoria’s-Secret-Kimono aus schwarzer Seide, den sie schon seit einer Ewigkeit besaß, und ihren ältesten Cowboystiefeln. An ihr Make-up hatte sie keine Zeit verschwendet. Nach dem letzten Abend verdiente Colin nicht mehr als gekämmtes Haar und ein bisschen Feuchtigkeitscreme.
    Ihre Muskeln schmerzten von harter Arbeit und berechtigter Empörung. Aber sie war vor allem erleichtert. Ob’s Colin nun wusste oder nicht – er hatte ihr endlich verziehen und eine schwere Last von ihren Schultern genommen. Er stand am Herd, mit dem Rücken zur Tür. Seine hoch gewachsene, muskulöse Gestalt beherrschte die kleine Küche. Allein schon sein Anblick weckte den Wunsch, ihn auszuziehen und nach oben zu zerren.
    »Gerade wollte ich dich wecken.«
    Wäre sie bloß im Bett geblieben, um darauf zu warten … Schon wieder die alte schwarze Magie – leidenschaftliche Gefühle für den

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