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Frühstück im Bett

Frühstück im Bett

Titel: Frühstück im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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»Also – ich dachte, vielleicht würdest du … Immerhin gehört das Haus dir und …«
    Ihre Stimme erstarb, und sie fuhr mit der Zunge über ihre Lippen.
    Bevor ihm endlich ein Licht aufging, verstrichen ein paar Sekunden. Dann nahm das markante, schmutzige Gesicht den Ausdruck heller Empörung an. »Hast du geglaubt, ich würde dir das Bild wegnehmen?«
    Natürlich lag diese Vermutung nahe, das musste er doch einsehen. »Wie gesagt, das Haus gehört dir. Und ich könnte mir keinen Anwalt leisten, der feststellen würde, welche Rechte ich besitze.«
    »Wirklich und wahrhaftig – du hast mir zugetraut, das Bild zu stehlen!« Das war keine Frage mehr, sondern eine harte, kalte Anklage.
    »Wir sind Feinde«, erinnerte sie ihn.
    Doch sie hatte ihn in seiner Ehre getroffen, und deshalb lehnte er jede weitere Diskussion ab. Entschlossen bückte er sich und hob den Spaten auf.
    »Tut mir Leid«, entschuldigte sie sich, als er das Schaufelblatt mit aller Kraft ins Erdreich rammte. »Offenbar habe ich mich geirrt.«
    »Das Gespräch ist beendet.«
    »Bitte, Colin – ich brauche deine Hilfe. Zeig mir, wie man auf den Dachboden kommt.«
    Ein dicker Erdklumpen landete im Schubkarren. »Und
wenn du dein Gemälde findest? Fürchtest du nicht, ich würde es für mich beanspruchen?«
    Jetzt schmollte er. Damit kam sie aber zurecht. »Weißt du, darin liegt das größte Problem, wenn man so viele Charakterfehler hat – man glaubt, alle anderen Menschen wären genauso.«
    Jetzt bröckelte ein bisschen Eis von seiner beleidigten britischen Würde. »So charakterlos bist du gar nicht – aber eine dumme Gans.« Die letzten Worte sprach er mit amerikanischem Akzent aus, um seinen Standpunkt zu verdeutlichen.
    »Heißt das, du zeigst mir den Dachboden?«
    »Da oben gibt’s nichts. Bevor ich eingezogen bin, hat Winnie alles rausgeräumt, wie ich dir schon erzählte. Vielleicht lagern die Sachen irgendwo. Keine Ahnung.«
    »Sicher weißt du nicht, wo man nachschauen müsste. Zum Beispiel – gibt’s ein Geheimfach.« Noch hatte sie ihn nicht restlos besänftigt. Aber sie bemerkte die ersten Anzeichen seiner Neugier, die zu erwachen begann. Verführerisch schob sie die Unterlippe vor. »Tut mir wirklich Leid, dass ich dich in deiner Ehre gekränkt habe.«
    Obwohl er sie durchschaute, ersparte er sich einen Kommentar, und sie hielt den Atem an.
    »Also gut.« Nur widerstrebend gab er sich geschlagen. »Ich will mich nur waschen, dann gehen wir rauf. Und sag hinterher bloß nicht, ich hätte dich nicht gewarnt!«
    Am liebsten hätte sie ihm erklärt, er müsse sich nicht waschen, in seinem schäbigen, verdreckten Aufzug sei er okay – viel zu okay. Aber sie hielt den Mund.
    Eine halbe Stunde später hatte der verschwitzte Steinmetz seine abgewetzten Jeans mit Dolce & Gabbana vertauscht. Er führte Sugar Beth zu seiner Bibliothek im Oberstock. »Wegen der Renovierung musste die Tür zum Dachboden entfernt werden. Aber die Wand wollte ich nicht verlieren, und so animierte ich den Architekten zu einer kreativen Idee«, fügte er hinzu und ging zu den eingebauten Bücherschränken.

    Dass der mittlere Schrank etwas hervorragte, hatte sie schon bemerkt, aber angenommen, dadurch sollte Platz für Leitungsrohre geschaffen werden.
    Als Colin die Kante eines Fachs berührte, bewegte sich das Möbel jedoch nach vorn und dann seitwärts. Dahinter führte eine schmale Treppe zum Dachboden hinauf.
    »Das hätte ich nie gefunden.«
    »Mach dich auf eine Enttäuschung gefasst.«
    Sugar Beth folgte ihm die Stufen hinauf und schaute sich im leeren Dachgeschoss um. Als sie zum letzten Mal hier oben gewesen war, hatten staubige Erbstücke den ganzen Raum gefüllt. Jetzt hallten Colins Schritte von kahlen Bodenbrettern wider, von verblichenen grünen Holzwänden. Erinnerungen an drei Carey-Generationen waren verschwunden, die Weihnachtsschachteln, der Dampfkochtopf der Großmutter, die Golfschläger des Großvaters, Diddies hässliches Hochzeitsporzellan, die Plastikhüllen mit ihren alten Abendkleidern. In der Täfelung steckte immer noch ein Nagel. Aber Griffins Paddel aus dem Ruderclub hing nicht mehr daran. Und der Korb mit Sugar Beths kostbarer Teddybären-Sammlung – alles weg … Winnie Davis hatte Sugar Beths gesamte Vergangenheit ausrangiert.
    In den Sonnenstrahlen, die durch die kleinen Fenster hereindrangen, wirbelten Staubkörnchen. Colin ging über krachende Bodenbretter in die Mitte des Dachgeschosses. Dort hatte früher eine

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