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Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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gestolpert, ein vorhersehbarer Unfall. Unfall! Der Teufel soll mich holen, wenn … Jemand hatte Pardy gestoßen, und jetzt begann dieser Jemand, gedankenlose Fehler zu machen. Wenn man ihm Zeit ließ … Dann habe ich ihn, dachte Markby grimmig.
    »Denkt jetzt nach«, sagte er zu ihnen.
    »Als ihr nach Hause kamt – wer war als erster an der Haustür und hat sie aufgemacht?«
    »Ich«, sagte Cheryl nach einer Pause.
    »Bist du sicher?«
    »Nein, du warst es nicht«, sagte Tracy lebhaft.
    »Es war Micky.«
    »Nein, ich war’s. Micky ist stehengeblieben und hat Boots gerufen.«
    »Boots?« fragte Markby.
    »Ihn«, sagte Cheryl und zeigte auf die Katze.
    »Micky ist stehengeblieben, um ihn zu rufen, und ich habe die Tür aufgemacht, ehrlich, Tracy.«
    »Jetzt streitet euch nicht deswegen«, sagte Markby hastig.
    »Was denkst du, Micky?«
    »Ich denke, eins von den Mädchen muß sie aufgemacht haben«, antwortete Micky vorsichtig.
    »Ich habe Boots aufgenommen, hatte ihn auf dem Arm und habe mich nach der anderen Katze umgeschaut, konnte sie aber nicht sehen.«
    »Hätte die andere Katze nicht in dem leeren Haus eingesperrt sein können?« fragte Markby schnell. Es war immerhin möglich, daß Simon über die andere Katze gestolpert und dann gefallen war – obwohl das die fehlende Glühbirne nicht erklärte.
    »Nein, ist er nicht – war er nicht. Er verschwindet oft tagelang. Wir denken, er läuft meilenweit. Wenn er nämlich nach Hause kommt, ist er ganz staubig und sieht aus, als ob er ein paar Raufereien hinter sich hätte.« Der König der ortsansässigen Kater, dachte Markby, einen Moment lang belustigt. Verteidigt seine Grenzen.
    »Du hast also Boots getragen, als ihr ins Haus kamt?«
    »Ja, zuerst. Dann hat Tracy oder Cheryl, eine von den beiden, irgendwie gekreischt und ist gestolpert. Und eine hat geschrien, daß Simon auf dem Boden liegt. Da hab ich Boots fallen lassen und hab nachgeschaut.«
    »In Ordnung, und jetzt zu dir, Cheryl … War die Haustür abgeschlossen? Mußtest du den Schlüssel benutzen?«
    »Ja.«
    »Bist du sicher?«
    »Natürlich bin ich sicher.« Markby schaute sich langsam in der Küche um. Es gab eine Hintertür, die nicht sehr stabil aussah, und ein Fenster … Er stand auf, ging zu dem Fenster und bückte sich, um es sich genau anzusehen.
    »Hat jemand von euch dieses Fenster berührt, seit ihr nach Hause gekommen seid?«
    »Nein«, sagten sie im Chor.
    »Es ist nicht richtig geschlossen, ist das normal?«
    »Ja, wir lassen es immer so«, sagte Mick.
    »Für den Fall, daß jemand den Schlüssel vergessen hat. Ich meine, hier bricht doch bestimmt keiner ein, oder?« Oder doch? dachte Markby.
    »Was ist hier hinten? Ich meine, hinter dem Haus. Ein Garten?«
    »Ja, es ist aber nichts Großartiges. Keiner von uns mag Gartenarbeit. Es ist ein einziger Morast.« Morast. Immer besser. Wenn er Glück hatte, fand er Fußspuren.
    »Grenzt er an einen anderen Garten oder was?«
    »Nein«, sagte Micky.
    »Er reicht bis zu einer schmalen Seitenstraße. Das tun alle Gärten hier, die auf unserer Seite.« So ist er also gekommen und gegangen, dachte Markby. Sogar noch besser. So passierte es oft. Man tastete blindlings herum, ohne Anhaltspunkte, nur auf seinen Instinkt angewiesen, und plötzlich hatte man Glück.
    »Ich möchte, daß niemand dieses Fenster oder die Hintertür berührt und niemand in den Garten geht, verstanden?«
    »Verstanden«, sagten sie folgsam. Auf einmal stellte Markby fest, daß er sie alle mochte. Es waren wirklich recht nette Kids. Es war ein Jammer wegen der Ketten und der Metallnieten, aber daraus würden sie hinauswachsen. Er fand die Art, wie sie zusammenhielten, irgendwie rührend. Von ihren Familien getrennt, bildeten sie eine eigene Familie, hausten in diesem katastrophalen Gemäuer, adoptierten die beiden streunenden Katzen und gingen am Abend gemeinsam aus. Und in diese Umgebung war Simon gekommen, der Außenseiter, der Eindringling, der nie akzeptiert worden war.
    »Wieso hat Simon hier gewohnt?« fragte er.
    »Micky hat ihn in einem Pub kennengelernt«, sagte Tracy.
    »Wir haben einen vierten gebraucht«, erklärte Micky nervös.
    »Er suchte eine Wohnung, und er hat seinen Mietanteil immer pünktlich bezahlt. Wir wissen überhaupt nichts von ihm. Er hat nie was erzählt – von sich selbst, wissen Sie?«
    »Wißt ihr, wo er vorher gewohnt hat?« Micky schüttelte den Kopf.
    »Jedenfalls nicht hier in der Nähe«, sagte Tracy plötzlich auf ihre aggressive

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