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Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Weise.
    »Wir haben ihn vorher nie gesehen. Er ist einfach eines Abends im Bunch of Grapes aufgetaucht, wie Micky schon gesagt hat.« Markby lächelte ihnen zu.
    »Ihr werdet eure Aussagen später unterschreiben müssen, aber das kann ein paar Minuten warten. Macht euch eine Tasse Tee, nichts dagegen einzuwenden – aber berührt mir diesen Fensterrahmen nicht.« Er ging hinaus, wo der Arzt eben dabei war, seine Tasche einzupacken.
    »Hallo, Alan«, sagte er griesgrämig.
    »Ohne Obduktion möchte ich sagen, Schädelbruch und gebrochenes Genick, beides kann die Todesursache gewesen sein. Haben Sie was dagegen, wenn ich jetzt nach Hause gehe? Ich schicke Ihnen morgen früh einen genauen Bericht, nachdem ich ihn mir genauer angesehen habe.«
    »Fein, danke für Ihre Hilfe.« Der Arzt ging. Markby ordnete an, Küchenfenster und Tür auf Fingerabdrücke zu untersuchen. Die Ambulanz war eingetroffen, als er in der Küche mit den jungen Leuten gesprochen hatte, und wartete draußen mit blinkenden Lichtern. Pearce kam sehr vorsichtig die wacklige Treppe herunter.
    »Jagd frei!« sagte Markby vergnügt zu ihm.
    »Ausreichend verdächtige Umstände. Was haben Sie gefunden?«
    »Ein oder zwei Dinge, die Sie interessieren werden, Sir.« Pearce ging ihm die Treppe hinauf voran. In allen Schlafzimmern war jetzt Licht und der Flur einigermaßen hell.
    »Zuallererst« – Pearce zeigte auf den Treppenpfosten bei der obersten Stufe –
    »Fasern. Irgendein Stoff hat sich da verfangen. Könnte natürlich von ihren Sachen stammen. Andererseits – der Schaden im Holz sieht neu aus.« Markby bückte sich und schaute genau hin. In einem Holzsplitter des Pfostens hingen ein paar Wollfasern. Wie Pearce gesagt hatte, war das Holz hinter dem Splitter hell und sauber. Der Schaden war erst vor kurzem passiert.
    »Passen Sie gut auf die Fasern auf. Bringen Sie sie ins kriminaltechnische Labor. Lassen Sie alle ihre Sachen prüfen, auch die von Pardy. Pardy hatte einen langen Mantel – aber für mich haben die Fasern nicht die richtige Farbe. Überprüfen Sie das trotzdem. Was haben Sie sonst noch gefunden?« Pearce grinste.
    »Es wird Ihnen gefallen, Sir.« Er trat zur Seite und zeigte mit einer schwungvollen Geste in Pardys Zimmer. Mit angeekelter Miene trat Markby ein. Was für ein Saustall.
    »Hallo«, sagte er. Er ging zum Tisch hinüber, auf dem verstreut Simon Pardys
    »Arbeit« lag. Zeitungen, Schere, Klebstoff … Zerschnittene Wörter, einzelne Druckbuchstaben … Billiges Papier und Briefumschläge.
    »Er war es«, sagte Pearce.
    »Er hat diese Briefe geschickt.«
    »Sieht ganz danach aus, nicht wahr? Wir werden das Papier mit Tom Fearons Brief und dem Brief vergleichen, den der Master bekommen hat. Und den Druck und auch den Klebstoff.« Markbys Augen glitten durch den unordentlichen Raum.
    »Durchsuchen Sie dieses Prunkzimmer sorgfältig.« Er stieg die Treppe wieder hinunter und blieb auf der untersten Stufe stehen, denn eben wurde Pardys Leiche auf einer Bahre hinausgetragen. Ein Unfall zuviel. Jetzt wußte er, daß er einen Mörder suchte. Und einen, der in seinen Methoden nachlässig wurde, nervös – es wuchs ihm alles über den Kopf. Panik setzte ein. Markby starrte auf den dunklen Fleck auf dem Fußboden. Wenn sie ihn nicht fanden, würde er wieder töten.
    Als Meredith am späteren Vormittag zur gerichtlichen Untersuchung von Harriet Needham eintraf, nieselte es. Sie parkte den Wagen im Vorhof des Gebäudes und wagte sich dann in den feinen Sprühnebel hinaus, der verstohlen, aber unbarmherzig ihr Haar durchnäßte und durch die Kleider drang. Sie trug einen gefütterten Regenmantel, um nicht zu frieren, weil der Anorak für den ernsten Anlaß kaum angemessen erschien – doch für das feuchtkalte Wetter reichte der Mantel nicht aus, und sie fröstelte.
    Irgend etwas stimmte mit der Heizung in dem Raum nicht, in dem die gerichtliche Untersuchung abgehalten werden sollte. Die Heizkörper waren kaum warm. Als die Leute eintrafen, drängten sie sich mit spitzen, verfrorenen Gesichtern aneinander und murrten über Kälte und Regen. Hinter all ihren Klagen konnte man in den Augen die Angst vor dem Verfahren lesen, das bald beginnen würde.
    Frances Needham-Burrell, einfach prachtvoll ganz in Schwarz, das weizenblonde Haar zu einem Zopf geflochten, sagte heftig:
    »Wenn dieser Coroner versuchen sollte, mich mit irgendeinem idiotischen Urteil abzuspeisen, indem er von einem Mißgeschick oder Unfall quatscht, dann soll er mich

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