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Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Meredith. Deanes’ Finger wanderte weiter und blieb auf dem Abbild von Caroline Henderson liegen.
    »O Caro«, sagte er traurig.
    »Caroline, meine Frau.«
    Alan Markby saß mit Fran Needham-Burrell in dem düsteren Gesellschaftsraum des Hotels. Sie waren allein. Auf dem niedrigen Tisch zwischen ihnen standen Kaffeetassen und eine Kanne. Der Raum war sauber und ordentlich, aber die Möbel waren zu dunkel, der Teppich abgetreten, die Topfpflanzen staubig. Das ärgerte Markby besonders. Wenn man schon die Möbel abstaubte, sollte es doch nicht allzu mühsam sein, die Blätter des Gummibaums neben ihm abzuwischen.
    »Warum schauen Sie die Pflanze so finster an?« fragte Fran.
    »Möchten Sie noch etwas von diesem Kaffee?« Ihre Hand schwebte über der Kaffeekanne.
    »Nein, vielen Dank.«
    »Ich nehme es Ihnen nicht übel.«
    »Er ist nicht schlecht – ich habe einfach nicht viel
    Zeit.«
    »Ich verstehe.« Die grünen Augen betrachteten ihn forschend.
    »Ich bin dankbar, daß Sie sich wenigstens die Zeit genommen haben, herzukommen und mit mir zu sprechen.«
    »Sie haben gesagt, Sie wollten am Montag abreisen. Ich hatte keine Gelegenheit, mit Ihnen oder Meredith zu sprechen …« Er zögerte leicht und fuhr dann rasch fort:
    »Bei der gerichtlichen Untersuchung. Es scheint mir ein zu großer Zufall, daß Pardy ausgerechnet am Vorabend der gerichtlichen Untersuchung ums Leben gekommen ist. Warum sollte ihn jemand umbringen? Ich könnte mir nur einen Grund vorstellen – der Mörder hatte Angst, Pardy könnte vor Gericht etwas herausposaunen. Junge Leute wie Pardy sind unzuverlässig – wenn der Coroner sie ins Kreuzverhör nimmt, finden sie kein Ende, reden und reden … Das Problem ist, daß wir nicht wissen, was er vielleicht gesagt hätte. Es ist frustrierend. Aber wir machen Fortschritte. Wir haben, davon sind wir überzeugt, die Mordwaffe – der forensische Beweis ist schlüssig, und der Besitzer des Hauses, in dessen Müllsack sie gefunden wurde, behauptet, sie nie vorher gesehen zu haben. Wir haben den jungen Mick Leary, der schwört, die Glühbirne im Flur erst am Tag vorher erneuert zu haben. Wir haben weitere schlüssige forensische Beweise aus dem Haus … Im Augenblick verfolge ich jeden Schritt zurück, den Pardy an dem Tag getan hat. Oder vielmehr, Pearce tut es. Er versucht auch alle Kontakte aufzuspüren, die Pardy hatte. Ich bin verhalten optimistisch, daß wir unseren Mann fassen, und wenn wir ihn haben, können wir auch Harriets Unfall aufklären.«
    »Sind Sie sicher, daß es da eine Verbindung gibt?«
    »Es muß eine geben!« sagte Markby heftig. Er lächelte leicht verlegen.
    »Nun, möglicherweise gibt es keine, aber ich bin mir ziemlich sicher.«
    »Wie wollen Sie Pardys Kontakte herausfinden? Abgesehen von dem, was die drei jungen Leute aus dem Haus Ihnen sagen können.«
    »Ich hoffe, ein gewisser Deanes wird mir helfen. Ich habe schon versucht, ihn zu erreichen. Habe heute vormittag bei ihm angerufen, aber er war nicht da. Deanes ist Soziologe und Schriftsteller, der Interesse gezeigt hat an …« Fran beugte sich vor, ihre seegrünen Augen funkelten.
    »Colin Deanes? Sie meinen Colin Deanes, nicht wahr? Sie brauchen mir nicht zu erklären, wer er ist. Ich kenne Colin sehr gut. Was macht er hier unten?« Markby sah sie überrascht an. Sie hatte die Hände auf den Knien geballt, und ihr Gesicht war gerötet. Weizenblondes Haar fiel ihr ungebändigt in die Stirn.
    »Er hat ein Haus auf dem Gemeindeland gemietet – auf Pook’s Common selbst, nicht im Weiler Pook’s Common. Er lebt seit fast einem Jahr dort.«
    »Also da will ich doch verdammt sein«, sagte Fran, lehnte sich im Sessel zurück und warf mit einer Geste des Unglaubens die Hände in die Luft.
    »Ich wette, er wußte, als er das Haus mietete, nicht, daß Harriet in der Nähe lebte.«
    »Warum?« fragte Markby scharf. Er spürte ein Kribbeln im Rückgrat.
    »Was hatte Deanes mit Harriet zu tun? Ich wußte nicht einmal, daß sie sich kannten.«
    »Sich kannten? Sie können drauf wetten, daß sie sich kannten! Er wäre Harriet bestimmt aus dem Weg gegangen. Und mir auch.«
    »Ihnen?« Markby runzelte die Brauen, ihm war etwas eingefallen.
    »Er war gestern nicht bei der Eröffnung der gerichtlichen Untersuchung. Warum nicht? Pardy war sein Protegé. Er war Pardys Anwalt.«
    »Er ist mir aus dem Weg gegangen, darauf könnte ich wetten«, sagte Fran energisch.
    »Er hat erfahren, daß ich dort sein würde.« Oder hat er es gewußt?

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