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Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Als ob die Polizei oder sonst jemand glauben würde, sie hätten etwas auf dem Kerbholz, weil sie solche Briefe bekommen.«
»Kein Rauch ohne Feuer«, sagte Meredith nachdenklich.
»Das ist es. Wir denken natürlich nichts dergleichen. Solche Briefe werden von gestörten Menschen geschrieben, von Psychopathen. Die unschuldigsten Leute können sie bekommen.«
»Na schön, ich werde nach Frances NeedhamBurrell Ausschau halten. Werde Andeutungen fallen lassen, wenn ich kann. Aber ein bißchen kompliziert ist es doch, Alan. Ich kann mich bei einem Trauerfall nicht wie ein Elefant im Porzellanladen aufführen.«
»Sie werden es schon mit dem nötigen Takt tun. Sie sind doch Diplomatin, oder? Sie wissen, wie man delikate Situationen meistert.«
»Dieses Vertrauen! Ich werde mein Bestes tun. – Die Biester kommen auf uns zu.«
Markby blieb stehen und blickte über das Feld. Die Kühe kamen in einer langen, weit auseinandergezogenen Reihe zielbewußt näher. Ihre mit getrocknetem Schlamm bedeckten Flanken dampften. »Sie denken wahrscheinlich, wir sind gekommen, um sie zum Melken zu rufen.«
»Ich bin nicht gerade darauf erpicht, ihnen Auge in Auge gegenüberzustehen. Können wir ein bißchen schneller gehen? Das Gattertor ist da drüben.«
Sie beschleunigten die Schritte. Gehorsam liefen auch die Kühe schneller. »Wissen Sie was«, sagte Markby mild, »sie denken, wir wollen, daß sie sich beeilen, also bemühen sie sich, mit uns Schritt zu halten. Gehen Sie langsamer, dann tun sie’s auch.«
»Hübsche Theorie.«
»Ich kenne sogar eine noch bessere – hat mir vor Jahren ein Kuhhirte verraten: Wenn ein Bulle Sie angreifen will, bleiben Sie stehen, und wenn er nahe genug ist, packen Sie ihn an der Nase. Rinder haben ein sehr empfindliches Maul. Packen Sie ihn an den Nüstern, und der aggressivste Mistkerl wird lammfromm und läßt sich von Ihnen führen.«
»Wenn Sie glauben, ich warte auf ein Tier von der Größe eines Panzers, das auf mich losgeht … Wie in aller Welt packen Sie seine Nase, bevor es Sie in Grund und Boden gestampft hat? Dieser Kuhhirte hat Sie zum Narren gehalten. Die Bestie muß ja schon über Ihnen sein, bevor Sie seine Nase erreichen.«
Während dieser angeregten Unterhaltung hatten sie die entgegengesetzte Seite das Feldes erreicht, und Meredith sprang flink über das Gatter, doppelt so schnell und gewandt wie vorher über den Zauntritt. Markby gesellte sich zu ihr. Sie blieben stehen und beobachteten ihre tierischen Begleiter, die näher trabten, in einer Reihe stehenblieben und sie erwartungsvoll ansahen.
»Sehen Sie, sie warten darauf, daß wir das Gatter öffnen.«
»Lassen Sie sie warten.«
»Morgen«, piepste eine Stimme.
Sie fuhren beide herum. Ein kleines, schmuddeliges Kind in einem löchrigen Wollpullover, ausgebleichten Jeans und Gummistiefeln war aus dem Nichts aufgetaucht.
»Ebenfalls guten Morgen«, sagte Markby. »Was suchst du hier draußen?«
»Ich bin gekommen, um die Kühe zum Melken nach Hause zu bringen.« Das Kind warf den Strick zurück, der das Gatter sicherte, und öffnete es weit. »Kommt, ihr dämlichen Dinger!« ermutigte es die Kühe, die anfingen sich durch die Öffnung zu drängen.
Meredith und Markby drückten sich an die Hekken, während die Parade vorübertrabte, hinter sich das Kind, eine winzige Gestalt, verglichen mit seinen Schützlingen, pfeifend, schimpfend und den Nachzüglern auf die schlammverkrusteten Hinterteile klatschend.
»Ich schäme mich«, sagte Meredith, als die Gruppe allmählich verschwand. »Falls es Sie befriedigt, das zu wissen.«
»Sehen Sie? Sie hätten mir glauben sollen. Ich bin entzückt, daß Sie sich schämen. Das ist gut so.«
»Wollen Sie nun, daß ich Ihnen mit Miss Needham-Burrell helfe, oder nicht?«
»Schon kapiert. Ungefähr eine Viertelmeile entfernt gibt es ein Pub, das offen ist. Ich lade Sie auf ein Bier ein.«
Meredith ging hinter ihm den Heckenweg entlang. Was war nur aus dem »Champagner in deinem Schuh« oder auch nur mit »Cocktails für zwei« geworden? Gummistiefel, Kuhdung, »ich lade Sie auf ein Glas Bier ein« – das war offensichtlich ihre Ebene. Sie platschte durch die morastigen Spuren, die die Rinder hinterlassen hatten, und vermied es, in ihre noch weniger erfreuliche Hinterlassenschaft zu treten. Und er hatte recht. Das war ungefähr ihr Standard. Sie war keine Harriet – Meredith hätte darauf gewettet, daß ein paar Männer sie zu Champagner eingeladen hatten. Arme Harriet, lag im Leichenschauhaus oder

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