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Fuchsjagd

Titel: Fuchsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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Falle.«

    Angespannt spähte Wolfie auf der Suche nach seinem Vater in die Finsternis, während er sich vorsichtig Fox' Baum näherte. Im ersten kopflosen Moment der Flucht hatte er nur einen Gedanken im Kopf gehabt: Fox zu finden. Er sollte ihn vor den Polizisten beschützen. Aber beim lauten Krachen brechender Äste unter seinen wild trampelnden Füßen war ihm klar geworden, dass dies Unsinn war. Fox würde mit seinem Rasiermesser auf ihn losgehen, wenn Wolfies stürmisches Ausreißen anderen verriet, wo er war.
    Mit einer ungeheuren Willensanstrengung schaffte es der kleine Junge, seine Panik zu bezwingen. Dann schlug er so verstohlen wie eine Katze einen Bogen, um sich Fox von der Anhöhe aus zu nähern, wo die Haselbüsche waren. Sein Vater würde zum großen Haus hinschauen und Wolfie erst bemerken, wenn der seine Hand in die seine schob. Er fand seinen Plan gut. Wenn er Fox bei der Hand hielt, würde der das Rasiermesser nicht herausziehen können, und er würde auch nicht böse sein können, wenn Wolfie keinen Lärm machte. Vor dem Hammer schreckte der Junge zurück. Aber er strich den Gedanken daran einfach aus seinem Kopf.
    Fox stand nicht an seinem Baum, und neuerliche Angst beschlich das Kind. Wolfie hatte darauf vertraut, dass sein Vater ihn vor der Polizei in Schutz nehmen würde. Was sollte er jetzt tun? Wo konnte er sich verstecken? Er fror in der beißenden Kälte und wusste, dass er im Freien nicht bleiben konnte. Er dachte an Lucky Fox, an sein Gesicht voller Lachfältchen und sein Versprechen, dass er immer zu ihm kommen könne; dachte daran, wie groß das Haus war und wie leicht es wäre, sich darin zu verstecken. Kurz entschlossen rutschte er in den Grenzgraben hinunter und kroch auf der anderen Seite hinauf in den Park von Shenstead Manor.
    Dass das Haus dunkel war, kümmerte ihn nicht. Ohne Uhr hatte er keine Ahnung von der Zeit und glaubte, der alte Mann und seine Freunde lägen in ihren Betten und schliefen. Von seiner Angst vor der Polizei getrieben, machte er sich keine Gedanken darüber, was ihn vielleicht erwartete, sondern kroch auf allen vieren vorwärts, stets im Schatten der Büsche und Bäume im Park und immer wieder wachsam nach hinten spähend. Ab und zu sah er in einem der Erdgeschossfenster ein Licht blinken. Er glaubte, es befände sich im Inneren des Hauses, und beachtete es nicht weiter.
    Umso größer war sein Schreck, als er fünfzig Meter von der Terrasse entfernt im klarer werdenden Mondlicht erkannte, dass die Lichtquelle eine Taschenlampe in der Hand eines Menschen war. Er konnte die Umrisse einer schwarz gekleideten Gestalt vor der Terrassentür ausmachen und den blassen Schimmer eines Gesichts. Hastig duckte er sich hinter einem Baum. Er wusste, dass die Gestalt nicht Fox war. Fox konnte er immer an seinem Mantel erkennen. War es ein Polizist, der dort stand, um ihn zu fangen?
    Die kalte Feuchtigkeit des Bodens kroch durch seine dünne Kleidung, und eine tiefe Lethargie überkam ihn. Wenn er sich jetzt einfach hier schlafen legte, würde er vielleicht nie wieder aufwachen. Die Vorstellung war verlockend. Das war doch viel schöner, als ständig Angst haben zu müssen. Er klammerte sich an den Gedanken, dass seine Mutter ihn retten würde. Aber sie
war
fortgegangen, und eine neue kleine zynische Stimme in ihm sagte ihm auch, warum. Sie hatte sich selbst und Welpie lieber als Wolfie. Er lagerte seinen Kopf auf seinen Knien, und die Tränen liefen ihm heißüber die eiskalten Wangen.
    »Wer ist da?«
    Er erkannte Nancys Stimme und hörte die Furcht in ihr, aber er glaubte, sie spräche mit einer anderen Person, und antwortete nicht. Wie sie hielt er den Atem an und wartete darauf, was geschehen würde. Die Stille dehnte sich ins Unendliche, bis Nervosität und Neugier ihn vorwärtstrieben. Er musste wissen, ob sie noch da war. Auf dem Bauch robbte er um den Baum herum, und da sah er seinen Vater.
    Fox stand einige Meter links von Nancy, den Kopf gesenkt, um zu verhindern, dass das Mondlicht auf sein Gesicht fiel. Die Silhouette des Kapuzenmantels vor der Mauer des Herrenhauses war unverwechselbar. Nichts bewegte sich außer der Taschenlampe, die Nancy unaufhörlich hin und her schwenkte. Wolfie mit seinem unendlich feinen Gespür für die Angst wusste sofort, dass sie Fox' Anwesenheit witterte, ihn aber nicht sehen konnte. Jedes Mal, wenn der Lichtstrahl in seine Richtung schweifte, beleuchtete er einen Busch vor dem Haus, ohne den Schatten dahinter zu zeigen.
    Wolfie

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