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Fuchsjagd

Titel: Fuchsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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fixierte seinen Vater mit angestrengtem Blick und versuchte zu erkennen, ob er das Rasiermesser in der Hand hielt. Nein, dachte er. Nur der schwarze Schatten des langen Kapuzenmantels war zu sehen. Keine blitzende Stahlklinge. Der Junge atmete ein wenig auf. Selbst wenn Fox das Messer in der Tasche streichelte, war er doch nur wirklich gefährlich, wenn er es in der Hand hielt. Wolfie stellte keine weiteren Überlegungen darüber an, warum sein Vater Nancy auflauerte. Ihm war klar, dass ihr Besuch bei den Landbesetzern damit zu tun hatte. Niemand blieb ungeschoren, wenn er sich in Fox' Revier wagte.
    Er hörte das Knirschen von Autoreifen auf Kies und ahnte Nancys Erleichterung, als diese die Taschenlampe senkte, so dass das Licht auf die Steinplatten zu ihren Füßen fiel. Das hätte sie nicht tun sollen, dachte er, wo es doch für Fox nur einen Fluchtweg gab – an ihr vorbei, weg vom Haus.
    Starr vor Angst richtete er seinen Blick wieder auf seinen Vater und sah, wie dieser die Hand aus der Tasche zog.

    Monroe hielt neben Nancys Discovery an und sprang noch bei laufendem Motor aus dem Wagen, um durch die Fenster des anderen Fahrzeugs zu schauen. Die Tür auf der Fahrerseite war nicht abgeschlossen, und er schwang sich auf den Sitz. Auf dem Boden vor dem Beifahrersitz lag eine Leinentasche, die er an sich nahm, und während er den Inhalt durchsah, tippte er mit dem Daumen eine Nummer in sein Handy ein. »Hier steht ein Wagen«, berichtete er. »Der Fahrer ist nirgends zu sehen, aber ich habe hier eine Brieftasche – Visakarte auf Nancy Smith. Die Wagenschlüssel stecken, aber der Motor ist meiner Meinung nach schon seit einiger Zeit aus. Es ist eisig kalt hier drinnen.« Er spähte durch die Windschutzscheibe. »Auf dieser Seite hier ist jedenfalls alles dunkel… nein, der Colonel sitzt in dem Raum mit der Terrasse.« Er runzelte die Stirn. »Nicht da? Wer hat dann Alarm geschlagen? – Der Anwalt?« Sein Stirnrunzeln vertiefte sich. »Komisch. Woher weiß der Anwalt, dass die Frau in Gefahr ist, wenn er auf halbem Weg nach Bovington ist? Wer ist sie überhaupt? Warum die Panik?« Bei der Antwort verschlug es ihm einen Moment die Sprache. »Die
Enkelin
vom Colonel? Mein Gott!« Er drehte den Kopf und blickte die Auffahrt hinauf zur Straße, als er ein Auto näher kommen hörte. »Nein, Kumpel, ich habe keine Ahnung, was hier gespielt wird…«

    »Sie hätten ihnen nicht sagen sollen, wer Nancy ist«, sagte James verärgert. »Wo haben Sie Ihren Verstand? Das wird morgen in sämtlichen Zeitungen stehen.«
    Mark ging nicht auf den Vorwurf ein. »Leo nannte sie Lizzies Kind der Liebe«, sagte er und beschleunigte auf einem geraden Stück Straße auf hundertzwanzig. »Nennt er sie immer so? Ich hätte gedacht, ›Bankert‹ wäre mehr sein Stil.«
    James schloss die Augen, als sie sich rasend schnell der Kurve vor der Shenstead Farm näherten. »Er nennt sie weder so noch so. Das ist bei uns kein Gesprächsthema. Und war es auch nie. Es wäre mir lieb, wenn Sie sich aufs Fahren konzentrieren würden.«
    Mark ignorierte die Kritik an seinem Fahrstil. »Und wieso war es kein Gesprächsthema?«, fragte er.
    »Mein Gott«, entgegnete James gereizt. »Für uns war die Adoption damals nicht viel besser als Abtreibung – und über Abtreibungen spricht man nicht.«
    »Ich dachte, Sie und Ailsa hätten deswegen eine Auseinandersetzung gehabt.«
    »Umso mehr Grund, die Angelegenheit
ad acta
zu legen. Die Adoption war eine vollendete Tatsache. Ich konnte sie nicht mehr rückgängig machen, ganz gleich, was ich sagte oder tat.« Er stemmte sich mit einer Hand am Armaturenbrett ab, als die Hecke gegen den Wagen schlug.
    »Warum haben Sie sich damals so ungeheuer aufgeregt?«
    »Weil ich keinen Hund an wildfremde Menschen geben würde, Mark. Und erst recht kein Kind. Sie war ein Teil unserer Familie. Wir hatten ihr gegenüber eine Verantwortung. – Sie fahren wirklich viel zu schnell.«
    »Hören Sie auf herumzunörgeln. Warum hat Ailsa sie weggegeben?«
    James seufzte. »Weil sie nicht wusste, was sie sonst tun sollte. Sie wusste, dass Elizabeth sich nicht um das Kind kümmern würde, und Ailsa konnte es ja wohl kaum als ihr eigenes Kind ausgeben.«
    »Und sonst gab es keine Möglichkeit?«
    »Doch, wir hätten eingestehen können, dass unsere Tochter eine Dummheit gemacht hatte, und dafür geradestehen können. Aber hinterher tut man sich immer leicht. Ich mache Ailsa keinen Vorwurf. Ich gebe mir selbst die Schuld. Sie hielt

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