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Fuchsjagd

Titel: Fuchsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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auf.
Lenk ihn ab

rede mit ihm

    »Wissen Sie, wer ich bin?«, fragte sie, als Fox wie sie in die Hocke ging und den Hammer in seine rechte Hand verlagerte.
    »Lizzies kleiner Bankert.«
    Mit der linken Hand tastete sie rund um den Sockel nach dem Rasiermesser. »Falsch, Fox. Ich bin Ihr schlimmster Alptraum. Eine Frau, die sich wehrt.« Ihre suchenden Finger berührten den beinernen Griff, und sie umschloss ihn mit der Hand. »Mal sehen, wie Sie sich gegen einen Soldaten halten.«
    Er zog den Hammer zu einem gewaltigen Schlag durch die Luft, aber die Reaktion war voraussehbar gewesen, und Nancy war vorbereitet. Sie riss das Messer hoch und stach nach seinem Unterarm, während sie sich gleichzeitig nach rechts warf, um sicherzustellen, dass die Sonnenuhr zwischen ihnen blieb. »Das war für meine Großmutter.«
    Er antwortete mit einem schmerzerfüllten Aufstöhnen und schüttelte die Kapuze ab, als wäre ihm zu heiß. Im Widerschein des Lampenlichts sah sie, dass sein Gesicht von Schweiß glänzte.
    »So was sind Sie nicht gewöhnt, hm? Suchen Sie sich darum immer Kinder und alte Frauen aus?«
    Wieder schlug er wütend mit dem Hammer nach ihr, und diesmal schlitzte sie mit dem Messer sein Handgelenk. »Das war für Wolfies Mutters. Was haben Sie ihr angetan? Warum hat er solche Angst?«
    Er ließ den Hammer fallen und umfasste sein Handgelenk. Von der vorderen Hausseite hörten sie, wie der Motor des Discovery aufheulte. Sie gewahrte flackernde Unschlüssigkeit in seinen Augen, dann drehte er durch und stürzte sich auf sie wie ein bis aufs Blut gereizter Stier. Sie reagierte instinktiv, warf das Rasiermesser weg und rollte sich ganz klein zusammen, um ihm möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Es war kurz und gewaltsam – eine Orgie von Tritten. Nancy duckte sich und zuckte zusammen, während Fox' Stiefel bei jedem Tritt ihr Ziel trafen.
    Er sprach in keuchenden Stößen. »Frag das nächste Mal, wer ich bin… Glaubst du, deine Großmutter hat mich interessiert?… Das Mistweib war mir was schuldig…«
    Sie hätte aufgegeben, wenn nicht in diesem Moment die Scheinwerfer des Discovery die Finsternis durchschnitten und Fox in die Flucht geschlagen hätten.

    Sie lag rücklings auf dem Boden, den Blick zum fasrigen Mondlicht erhoben, und dachte, ihr wären sämtliche Knochen gebrochen. Kleine Finger betasteten ihr Gesicht. »Bist du tot?«, fragte Wolfie, der neben ihr kniete.
    »Keine Spur.« Sie konnte ihn im Licht der Autoscheinwerfer klar erkennen und lächelte. »Du bist ein mutiger Junge, Wolfie. Wie läuft's denn so, Freund?«
    »Nich so gut«, antwortete er mit bebendem Mund. »Ich bin nich tot, aber ich glaub, dass meine Mam tot ist, und ich weiß nich, was ich tun soll. Was passiert denn jetzt mit mir?«
    Sie hörten das Knallen einer Autotür und eilende Schritte. Dann stand Mark über ihnen. »Ach, Scheiße! Ist Ihnen was passiert?«
    »Nein, nein, ich wollte mich nur mal kurz hinlegen.« Nancy spannte ihre linke Hand und legte sie vorsichtig um Wolfies Taille. »Das ist die Kavallerie«, erklärte sie ihm. »Die kommt immer als Letzte. – Nein«, sagte sie mit Entschiedenheit, als Mark sich hinunterbeugte, um ihr den kleinen Jungen abzunehmen. »Lassen Sie uns einen Moment allein.« Sie lauschte polternden Schritten auf der Terrasse. »Es ist mir Ernst, Mark. Stören Sie uns jetzt nicht, und lassen Sie niemanden zu uns, bis ich so weit bin.«
    »Aber Sie bluten.«
    »Das ist nicht mein Blut. Ich bin nur ein bisschen außer Atem.« Sie blickte ihm ins besorgte Gesicht. »Ich muss mit Wolfie allein sprechen. Bitte«, sagte sie. »Ich bin gegangen, als Sie mich darum gebeten haben. Können Sie nicht das Gleiche für mich tun?«
    Er nickte sofort und trat den heraneilenden Polizisten mit wedelnden Armen entgegen, um sie aufzuhalten. Im Haus wurde es hell, als James von Raum zu Raum ging.
    Nancy zog Wolfie näher, sie fühlte seine Knochen durch die dünnen Kleidungsstücke. Sie hatte keine Ahnung, was sie ihm sagen sollte. Sie wusste nicht, ob Fox sein Vater oder sein Stiefvater war, ob seine Mutter wirklich tot war oder er nur glaubte, sie wäre tot, woher er kam, ob er Angehörige hatte. Sie wusste so wenig wie er, was aus ihm werden würde, vermutete allerdings, dass man ihn in Pflege nehmen und bei einer Familie oder in einem Heim unterbringen würde, während man Nachforschungen über seine Eltern anstellte. Doch sie glaubte nicht, dass es helfen würde, ihm das zu sagen. Was halfen einem

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