Fuchsjagd
in Dorchester, während die Bankierszwillinge und ihre Freundinnen von der stillen Häuslichkeit gelangweilt mit Freuden in ein Hotel umzogen. Die zwei Familien, die sich in den Ferienhäusern eingemietet hatten, flohen stehenden Fußes nach London, nachdem sie der Polizei lauthals mit Schadenersatzforderungen gedroht hatten. Eine Schande sei das! Sie seien nach Dorset gekommen, um Urlaub zu machen, und nicht um sich von gemeingefährlichen Verrückten terrorisieren zu lassen.
Prue Weldon drehte völlig durch. Sie weigerte sich, das Haus zu verlassen, wollte aber andererseits auf keinen Fall allein bleiben. Wie eine Klette hängte sie sich an Martin Barker und flehte ihn an, er möge ihren Mann dazu bringen, wieder nach Hause zu kommen. Das gelang ihm, indem er Dick Weldon nachdrücklich klar machte, dass die Polizei nicht über die Leute verfügte, leer stehende Gebäude zu bewachen. Sternhagelvoll kam Dick zu Hause an, wo er sogleich seine Flinte lud und auf Prues Hühnerfrikassee abfeuerte. Jack und Belinda, die ihn gebracht hatten, beschlossen daraufhin, über Nacht zu bleiben.
Die Bartletts waren sich überraschenderweise einig in ihrem Beschluss zu bleiben. Beide fanden, es gebe zu viele Wertgegenstände im Haus, um es unbewacht zurückzulassen. Eleanor hatte Angst um ihre schönen Zimmer –»solche Leute defäkieren auf die Teppiche und urinieren an die Wände«– und Julian um seinen Weinkeller –»da unten liegt ein Vermögen an Wein«. Man riet ihnen, sich in einem der oberen Räume zu verbarrikadieren und dort zu bleiben, aber angesichts der Ruhelosigkeit, mit der Julian sofort begann, im Korridor hin und her zu laufen, erschien es zweifelhaft, dass sie den Rat beherzigen würden.
Vera Dawson ließ sich bereitwillig ins Herrenhaus hinaufbringen, um dort mit dem Colonel und Mr. Ankerton auf ihren Mann zu warten. Bob sei beim Fischen, berichtete sie den beiden jungen Polizeibeamten, während sie sich schmatzend und nuschelnd in einen Mantel kämpfte, ehe sie aus dem Haus trat und abschloss. Sie versicherten ihr, dass er auf dem Rückweg an einer der Straßensperren angehalten und zu ihr ins Herrenhaus gebracht werden würde. Vera klopfte ihnen kokett auf die Finger und erklärte mit einem vergnügten Lächeln, das werde Bob zu schätzen wissen. Er sorge sich um seine Frau. Sie habe natürlich ihre fünf Sinne noch beisammen, aber ihr Gedächtnis sei leider nicht mehr das, was es einmal gewesen war.
Was man mit den Landfahrern machen sollte, war eine schwierige Frage. Um Fox' Bus herum wimmelte es von Polizei, und die Leute auf dem Platz zeigten sich nicht geneigt, untätig herumzustehen, während das Fahrzeug durchsucht wurde. Die Schäferhunde bellten pausenlos, und immer wieder rückten neugierige Kinder ihren Eltern aus. Hinzu kamen beharrliche Forderungen, aufbrechen zu dürfen, da ja Bella die Einzige sei, die etwas über Fox wisse. Ohne sich davon beeindrucken zu lassen, beschloss die Polizei, die Leute im Konvoi zu einem Platz bei Dorchester zu lotsen, um sie dort am nächsten Tag vernehmen zu können.
Doch dieser Plan scheiterte, als einer aus der Gruppe einfach losfuhr, ohne sich an die Anweisungen zu halten. Er blieb mit seinem Bus prompt im aufgeweichten Waldboden stecken und versperrte allen anderen den Weg. Wütend schickte Barker ihn und seine Familie in Bellas Bus zurück, während er über eine alternative Strategie nachdachte, um neun Erwachsene und vierzehn Kinder in Sicherheit zu bringen.
27
Bella, ganz in violetter Pracht, schob ihre drei Töchter durch die Tür ins Haus und bot James die Hand. »Vielen Dank, Mister«, sagte sie. »Ich habe ihnen allen schon gesagt, sie sollen die Finger von den Sachen hier lassen und Ihnen keinen Ärger machen.« Sie warf einen Seitenblick auf Ivo. »Stimmt's, Ivo?«
»Ach, halt doch die Klappe, Bella.«
Sie ignorierte ihn. »Mr. Barker hat mir erzählt, dass Wolfie bei Ihnen ist.« Sie quetschte James' Finger zusammen wie Wiener Würstchen. »Wie geht's ihm denn?«
Überwältigt tätschelte James ihre Hand. »Es geht ihm gut, junge Frau. Im Augenblick weicht er meiner Enkelin nicht von der Seite. Sie sind oben in einem der Gästezimmer. Ich glaube, sie liest ihm aus ÄSOPs Fabeln vor.«
»Der arme kleine Kerl. Er hat irre Angst vor den Bullen – ist abgezischt wie ein Rakete, als Mr. Barker ihm ein paar Fragen gestellt hat. Dabei hab ich ihm die ganze Zeit gesagt, dass er keine Angst zu haben braucht. Aber es hat nichts genützt. Kann ich
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