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Fuchsteufelswild

Fuchsteufelswild

Titel: Fuchsteufelswild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Krause
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sein, der von einem staubigen Eck zum anderen gejagt wird, bis er über die Zunge stolpert, die ihm aus dem Maul hängt – und hinschlägt. Lieber treibt er selbst das Viech in den Stall, zur Not mit dem Ochsenfiesel. Da werden sie ihn kennenlernen. Gestatten Sandner, Münchner Goasl.
    D as wechselhafte Jagdglück ist auch in der Münchner Dienststelle ein alles beherrschendes Thema. Horrido!
    Das Waidgeschrei stimmt der Staatsanwalt an.
    Â»Was haben Sie sich dabei gedacht, den Mann zu Tode zu hetzen wie ein Viech?« In Rage hat sich der Wenzel geredet. Er tippt sich mit dem Zeigefinger auf die Brust. »Ich muss der Presse erklären, wie es dazu kommen konnte. Ich muss Ihren Dilettantismus verkaufen! Nein – Ihr ausführlicher Bericht wird das zuerst erklären. Da bin ich sehr gespannt. Hättens halt Spezialisten angefordert für den Zugriff, oder einen Hubschrauber. Alles wär möglich gewesen. Aber nein – Hetzjagd veranstalten, als wär der Hopf ein tollwütiger Fuchs!«
    Müde schaut ihn die Wiesner an. »Jetzt amal ganz langsam. Er is ja ned tot.«
    Â»Ja, das ist Ihr Glück, nicht Ihr Verdienst. Er hat durch Zufall Ihre Jagdmethoden überlebt. Ist er wenigstens vernehmungsfähig?«
    Sie schüttelt den Kopf. »Das Klinikum sagt – wird noch dauern. Und der Kommissar Hartinger hat eine Knöchelverletzung.«
    Â»Kann er sich ja gleich dazulegen! Gegen ihn ist übrigens grad Anzeige erstattet worden, wegen Tierquälerei. Die Polizei, dein Freund und Helfer, malträtiert das Zamperl einer armen Rentnerin – das finden Sie bestimmt morgen ausführlich in den Zeitungen. Wollens die Aussage lesen? Getreten wie einen Fußball und gedrosselt hätte der Mann ihren unschuldigen Felix. Tolle Leistung! Ihr Team dezimiert sich jeden Tag selbst! Wo sollen wir die Leut hernehmen? Obwohl – sonst nehmen wir halt das Reinigungspersonal, die sind bestimmt effektiver!«
    Identisches hat grad der Polizeirat von sich gegeben – allerdings freundlicher verpackt. Er stünde hinter ihr. Immerhin, solang er sie ned schubst.
    Wenn ihr der Felix unterkäme ... ab im Lunchpaket nach China – aber der kann ja nix dafür. Zur falschen Zeit am falschen Ort, das Viecherl.
    Â»Und – können wir wenigstens beweisen, dass der Hopf den Brandl umgebracht hat? Es wär schon hilfreich – vor den Medien klarzustellen, dass der Mann dringend tatverdächtig ist. Immerhin ist er ja geflüchtet.«
    Â»Ja, mei.«
    Â»Ist das alles, was Ihnen dazu einfällt?«
    Â»Dass er abgehauen ist, war eine Kurzschlussreaktion, der war durch den Wind. Die Nacht im Auto, kein Alibi, Ehe im Oasch, nix zu verlieren. Das mag ich noch nicht interpretieren.«
    Â»Das will sie nicht interpretieren, so so. Dann finden Sie die Beweise! Nageln Sie ihn fest! In Ihrem eigenen Interesse. Unschuldige Leute in die Isar zu schmeißen und ins Krankenhaus zu bringen, das gibt Schwierigkeiten, verstehn Sie?«
    Die Wiesner ist zu kaputt, um Kontra zu geben. Jeder Knochen schmerzt. Ganz wild war der Wenzel drauf gewesen, Hausdurchsuchung und Fahndung subito, aber sobald was schräg wird oder kompliziert, gibt der Breznsalzer den Pilatus.
    Ein Bad nehmen oder zumindest die Füße ausstrecken.
    Â»Für mich soll’s rote Rosen regnen«, schmettert ihr Handy daher. Der Sandner.
    Der Wenzel geht ab, roter Schädel, gemessener Schritt. Rums – fällt die Tür ins Schloss.
    Â»Was macht ein siebenundachtzig Kilo schwerer Spatz auf dem Baum?«
    Â»Sandner, ich hab grad zugeschaut, wie sie den Hopf aus der Isar gezogen haben.«
    Â»Du kennst die Pointe ned.« Er scheint ihre Bemerkung gar nicht wahrzunehmen. »Mich hams grad sauber vom Baum geschossen. Der blahde Schraz vom Hambacher, denk ich.«
    Die Wiesner weiß nicht, ob sie lachen oder weinen soll.
    Â»Scheiße – wie geht’s dir, wie is des passiert?«
    Â»Mir geht’s passabel, mein Handgelenk ist verstaucht und blaue Flecken, flack grad gemütlich auf meim Bett – aber wurscht – was, hast du grad gesagt, ist mit dem Hopf?«
    Â»Der is grad von der Maximilianbruckn ghupft, vor meine Augen – platsch, weg war er.«
    Â»Sakradi, des gibt koa Fleißbuidl, Sandra.«
    Â»Ich hoff, der kann uns bald was zwitschern, jetzt ist er erst mal verstaut, Klinikum rechts der Isar,

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