Fuck Buddies - Fremde und andere Liebhaber
überraschte Steffen mit einem opulenten Abendessen. Diversen Kerzen an strategisch gewählten Stellen. Und der Tatsache, dass ich nackt auf dem Sofa lag, als er mit einer neuen Flasche Wein aus der Küche kam. Es war nicht damit zu rechnen gewesen, dass er sagen würde: „Schatz … sind wir für so etwas nicht zu alt? Komm, zieh dir was über. Ich mag nur noch ein Glas Wein und dann ins Bett. Das war heute ein Hammertag, und morgen wird’s genauso heftig.“
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Im Bus ist es erstaunlich heiß. Der Fahrer macht eine Durchsage: Der Transformator ist kaputt. Oder die Lichtmaschine. Was auch immer. Er will versuchen, ein Ersatzteil zu besorgen. Ob es uns etwas ausmacht zu warten? Es wird eine Stunde dauern. Leider muss er die Beleuchtung abstellen. Und über dem Wüstenstreifen, in dem der Bus steht, senkt sich die Sonne dem Horizont zum blutroten Kuss entgegen.
Wir sind ganz allein im Bus. Im Schein der Notfalllichter sehen wir uns über zwei Gangreihen hinweg an. Sein Gesicht glänzt wie bei einem Bruce-Weber-Shooting. Langsam steht er auf und kommt auf mich zu. Dabei knöpft er sein Hemd auf. Er streift es über seine breiten Schultern. Auf seiner Brust kräuselt sich das dunkle Haar. Er öffnet den Knopf seiner Hose, bleibt stehen. „Leg dich hin“, sagt er mit befehlsgewohnter Stimme. Ich schlüpfe aus meinem Hemd, meiner Hose, lege mich nur in meinem hautengen Calvin-Klein-Slip auf eine Sitzbank. Die Luft wird immer wärmer, feuchter, dampfender. Der bunte Sitzbezug kratzt sanft an meinem Rücken, als er mich noch ein bisschen nach vorne zieht, meinen Arsch an den Rand des Sitzes bringt. Er legt mein rechtes Bein auf die Sitzlehne, mein linkes findet den Weg auf seine Schulter. Er beugt sich über mich. Ich kann spüren, dass sein Schwanz unter dem derben Jeansstoff größer wird, als er sich hart gegen meinen Po drängt. Ich lege den Kopf in den Nacken und drücke den Rücken durch, wölbe ihm meine Brust entgegen, damit er meine Nippel mit seinen Lippen und seiner warmen Zunge kosen kann. Ich merke, wie ich tief zu atmen beginne, als er seinen sanften Mund durch die fordernderen Finger ersetzt und meine Kameraden hart drillt. „Sag mir, was du willst“, brummt er.
Als ich aufwachte, fühlte ich mich desorientiert. Himmel, wo … Aber natürlich lag ich in meinem Bett. Im Badezimmer rauschte die Dusche; Steffen steht immer vor mir auf. Als er wenig später ins Schlafzimmer zurückkam, ein Handtuch um die Hüften, sah er grinsend zu mir herunter. „Aufstehen, Schlafmütze. Du willst doch deinen Bus nicht verpassen.“
Und ob ich wollte! Ich erzählte Steffen etwas von Halsschmerzen und schlechten Träumen und einem Brief, den ich noch vor der Arbeit zur Post bringen musste, und dass mein Chef und ich unseren Termin erst gegen zehn hätten und ich wirklich mal später loskönnte, Überstunden abbauen, bald kommt die 40-Stunden-Woche, und dann haben wir nichts mehr zu lachen …
„Is gut, Schatz.“ Er zog sich an, gab mir einen Abschiedskuss und verschwand, pünktlich wie jeden Tag. Ich blieb noch eine halbe Stunde liegen und verpasste meinen Bus. Was mich in den späteren brachte. Zu den Kindern, zur alten Dame. Und zu der Erkenntnis: Es ist eine Sache, wenn man meint, das Richtige zu tun. Eine andere, sich feige zu fühlen.
Denn das, so wird mir jetzt bewusst, als ich mich an einem dicken Blag vorbei aus dem Bus quetsche, ist das Problem. Ich bin feige. Ich habe Angst. Und zwar nicht davor, was Steffen tun könnte. Sondern einzig und allein davor, was ich tun könnte. Mit diesem Fremden. Und was dann geschehen könnte. Was, wenn der Sex grandios wäre? Was, wenn ich mich verliebe – oder er sich? Wir haben doch alle gesehen, wie Michael Douglas Glenn Close erschießen musste! Und was passiert, wenn der Kerl mich gar nicht mehr spannend findet, wenn wir im Bett sind? Was, wenn ich’s nach dem ganzen gemütlichen Kuschelsex der letzten Jahre mit einem Fremden nicht mehr bringe? Wenn mein Schwanz zu klein ist? Mein Arsch nicht mehr knackig genug? Verdammt!
Und während ich mir noch selbst leidtue wegen all der Fragen, die mich quälen, merke ich, wie sich meine beiden Freunde am Hemd zu reiben beginnen. Weil sich unter den lärmenden Fragen heimlich, still und leise ein anderer Gedanke breitgemacht hat. Ein Bild, um genau zu sein. Der Fremde im Bus liegt vor mir. Ich fahre mit der Zunge von seinem Nacken aus den Rücken hinunter, tief hinunter in das sanft geschwungene Tal – und wieder
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