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Fuck the Möhrchen: Ein Baby packt aus Roman (German Edition)

Fuck the Möhrchen: Ein Baby packt aus Roman (German Edition)

Titel: Fuck the Möhrchen: Ein Baby packt aus Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ruscher
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sich den Sand aus den Augen zu reiben.
    »Na das mit Aloe-Vera.«
    Papa setzt sich nun auch auf und sagt leise: »Darüber wollte ich schon die ganze Zeit mit dir reden, aber du hast ja nur deine Kuratoren im Kopf, oder es dreht sich alles um Mia, da kommt man ja gar nicht dazwischen.«
    »Chri-his, lenk nicht ab. Warum triffst du dich heimlich mit der Handcreme-Tussi?«
    Papa schweigt.
    Mamas Augen weiten sich. »Hast du etwa was mit der? Ich glaube es nicht!« Sie fasst sich ungläubig an den Kopf.
    »So kann man das nicht sagen«, murmelt Chris, »und ich finde das keine schöne Bezeichnung für Aloe-Vera, das hat sie wirklich nicht verdient.«
    »Hast du oder hast du nicht!«, ruft Mama laut.
    »Ja, hatte ich, Herrgott noch mal«, bricht es aus Papa heraus, »einmal, und das aus Versehen, und auch nur ganz kurz, es tut mir wirklich leid, ich habe mir schon das Hirn zermartert, wie ich es dir sagen soll, es war ein einmaliger Ausrutscher,ich mein, bei uns läuft ja nun wirklich gar nichts mehr, und dann dieser Schlafmangel, ich werde noch verrückt, und da ist es eben passiert, es tut mir so leid, ich hab so was doch noch nie ...!«
    »Starker Tobak«, sagt Teddy. »Papa knetet mit Aloe-Vera.«
    Kann daran nichts Anstößiges finden und will an die Brust.
    Mama sagt: »Jetzt nicht, Mia, die Milch ist sauer.«
    »Es tut mir wirklich leid«, entschuldigt sich Papa händeringend, »du weißt, dass das gar nicht meine Art ist, ich hätte nie gedacht, dass ich so was mal mache, aber nun ist es eben passiert, was soll ich denn machen?!«
    Ich weiß wirklich nicht, was an Kneten so schlimm ist, aber diese Aloe-Vera ist wirklich eine unangenehme Tussi, da gebe ich Mama Recht. Will nun endlich Muttermilch, habe aber das Gefühl, dass der Zeitpunkt äußerst unpassend ist, und lullere stattdessen am Zipfel von Mamas Kopfkissen herum.
    »Hast du aber«, schreit Mama, »und dann noch mit dieser PEKiP-Schlampe, ich hätte dir wenigstens ein bisschen mehr Geschmack zugetraut. Unglaublich!«
    »Ach so, mit Kate Moss hättest du keine Probleme, oder was?!«, ruft Papa, nun seinerseits erbost über ihre Bemerkung, und dann leiser: »Heike, es tut mir so leid, es ist einfach passiert, so schnell konnte ich gar nicht gucken, und dann noch der Alkohol, es war auch nur ganz kurz, und ich erwarte auch nicht, dass du das verstehst, aber ich verspreche dir, dass es nie wieder vorkommen wird, deshalb habe ich mich auch noch einmal mit Aloe in diesem Café getroffen und die Sache ein für alle Mal klargestellt. Ich liebe dich und nur dich – du bist doch meine Frau!«
    Er will sie in den Arm nehmen, doch Heike wehrt sich und sagt, sie müsse mich nun stillen, und außerdem bräuchte siejetzt erst mal etwas Zeit, um sich über die Beziehung zu ihm klarzuwerden.
    Papa ist geschockt. »Was soll das heißen, Heike?«, fragt er erschrocken.
    Das möchte ich auch mal wissen. Erwachsene sind kompliziert.
    ›Über die Beziehung klarwerden‹. Ist doch ganz einfach. Entweder ist man zusammen oder nicht. Fertig.
    Mama guckt ganz traurig, und ich habe plötzlich Angst, dass es eventuell auf ein ›nicht‹ hinauslaufen könnte. Trinke nun ganz behutsam, damit ihr nicht auch noch die Brustwarzen wehtun und überlege, was ich tun kann, um die Beziehung zu kitten.
    Vielleicht schläft Papa einfach zu wenig, ich habe den Eindruck, er kann gar nicht mehr klar denken, sonst würde er sich doch nicht freiwillig mit der PEKiP-Tante treffen, wozu auch immer.
    »Du willst dich doch wohl nicht wegen so einer Lappalie trennen?«, insistiert Papa ängstlich.
    »Lappalie, ha, das nennst du Lappalie? Du hast mein Vertrauen missbraucht, während ich hier Tag und Nacht kein Auge zumache, um deine Tochter zu versorgen! Und in meine Klamotten passe ich auch nicht mehr! Du findest mich nicht mehr attraktiv, sag das doch gleich! Ich hab halt ein paar Kilo mehr als vorher, na und? Wie soll ich denn abnehmen, wenn ich stille? Das ist doch total schlecht für das Kind!«
    »Heike, ich finde dich nicht unattraktiv, das weißt du doch!«
    »Aber attraktiv findest du mich auch nicht, ha!«
    »Doch. Ich mag es sogar, wenn ich es nicht nur mit Haut und Knochen zu tun habe, sondern alles etwas handfester ist.«
    Er grinst nun und will ihre Hand nehmen, doch sie stößt ihn weg.
    »Aha! Vorher war ich dir also zu dünn, oder was?«
    Papa seufzt.
    »Nein, Heike, ich mag dich so, wie du bist.«
    Sie schweigen, und ich trinke vor Aufregung mehr, als mir vermutlich guttut.
    Papa

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