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Fuck the Möhrchen: Ein Baby packt aus Roman (German Edition)

Fuck the Möhrchen: Ein Baby packt aus Roman (German Edition)

Titel: Fuck the Möhrchen: Ein Baby packt aus Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ruscher
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Milben provoziert, doch sie schweigen hartnäckig.
    Indes scheint Bettina sich zu Hause nicht wohl zu fühlen. Sie und Sören Wotan sind schon wieder da. Heute wirkt sie etwas zerknirscht und sagt, sie habe vor kurzem erfahren, dass der Pinzettengriff wohl ganz normal sei und zur Entwicklung absolut dazugehöre und dass sie sich für ihre Bemerkungen zu Mias eventueller lesbischer Affinität entschuldigen wolle.
    »Für Homosexualität entschuldigen, soso, wieder eine von diesen intoleranten Hetero-Schnepfen«, brummt Teddy angewidert.
    Mama scheint erstaunt über Bettinas offenen Rückzieher und fragt interessiert, woher sie denn das mit dem Pinzettengriff so plötzlich wisse.
    Von Gudrun-Rudolf-Steiner Wiebkötter, murmelt Bettina leise, die habe sie rein zufällig in der Stadt getroffen, und da seien sie ins Gespräch gekommen.
    Um Gottes willen, denke ich entsetzt, zum Glück ist uns das nicht passiert, und auch Teddy schüttelt sich bei dem Gedanken an die Hebamme, als habe er Fliegen im Fell.
    Mama scheint es genauso zu gehen, denn sie fragt erschrocken, ob Bettina denn nicht hätte ausweichen können, das sei ja fürchterlich.
    Die Hebamme sei eigentlich gar nicht so schlimm, verteidigt Bettina unser Hassobjekt und errötet leicht, Heike wissedoch auch, dass in einer harten Schale ja meist ein weicher Kern stecke und auf Gudrun-Rudolf-Steiner Wiebkötter träfe das jeden Fall zu.
    Mama ist verblüfft und will gerade etwas erwidern, als es an der Türe klingelt. Sie öffnet, und eine kleine japsende Fellkugel kommt auf mich zugeschossen. Wiebke rennt keuchend hinterher, nimmt die Kugel auf den Arm und ruft atemlos, das sei Rudi, ihr neuer Mops, der gehöre jetzt zur Familie.
    Ich fasse es nicht.
    Wiebke hat einen Mops geboren.
    Bettina und Mama sind genauso schockiert wie ich, und Teddy bringt sich auf dem Bücherregal in Sicherheit.
    Sie sollten gar nicht so erstaunt gucken, sagt Wiebke mit Schnappatmung, sie habe sich damit abgefunden, dass sie nun keine Kinder mehr bekommen könne, und da wolle sie wenigstens diesem kleinen Schnuckel ihre liebevolle Betreuung zukommen lassen, und wenn sie was dagegen hätten, dann könne sie mit Rudi ja wieder gehen.
    Mama beruhigt sie sofort und sagt: »Nein, nein, Wiebke, setz dich erst mal hin, das mit dem Hund ist schon in Ordnung.«
    Das ist gar nicht in Ordnung, denke ich panisch.
    Mama schiebt Wiebke den Stuhl zurecht und holt einen Topf Wasser für das Monster.
    Gierig schlürft er das Wasser und verschüttet die Hälfte auf dem Parkettboden, aber Mama scheint das nicht zu stören, denn sie fragt verwundert: »Klar, Wiebke, das mit dem Hund kann ich verstehen, das war eine gute Idee – aber entschuldige bitte, musste es denn unbedingt ein Mops sein?«
    »Weißt du eigentlich, was Möpse für arme Schweine sind?«, erwidert Wiebke entrüstet, »denen haben sie die Nasen weggezüchtet, deshalb kriegen die keine Luft mehr.«
    Sie streichelt Rudi über die platte Schnauze.
    »Deshalb ist ja der Mops eigentlich der ideale Hund für Singles«, lacht Bettina.
    »Wieso?« fragt Wiebke arglos.
    »Weil man immer hört, dass noch einer da ist.«
    Bettina kringelt sich vor Lachen.
    »Na dann kannst du dir Rudi ja bald mal ausleihen«, kontert Wiebke, »wenn das so weitergeht mit dir und deinem Marlon-Schnösel, dann sehe ich schwarz.«
    Jetzt ist Bettina sauer.
    Zu meinem großen Schrecken passt keiner mehr auf den Hund auf, der an mir rumschnüffelt wie ein Schwein am Trüffel.
    Ich kriege Panik und fange an zu krabbeln.
    Der Mops keucht mir hinterher.
    Teddy spornt mich vom Regal aus an: »Schneller Mia, gleich hat er dich!«
    Ich krabble wie der Blitz durch den ganzen Raum, doch das Vieh ist nicht müde zu kriegen und bleibt mir auf den Fersen, als endlich Mama den Vorgang bemerkt. Sie springt vom Tisch auf und ruft: »SIE KANN KRABBELN!«
    Sicher nimmt sie mich sofort hoch, denke ich, doch anstatt mich zu retten, holt sie den Camcorder und zeichnet meinen Kampf mit dem Mops für die Nachwelt auf.
    Panisch krabbele ich hinter das Sofa, um ihn mit den großen Wollmäusen abzulenken, doch der Hund lässt nicht locker und rennt hinter mir her. Staubbedeckt krabble ich wieder hervor, aber erst als der Köter beginnt, mir mit seiner pelzigen Zunge durchs Gesicht zu schlecken, nimmt Mama mich auf den Arm und sagt: »Ich bin so stolz auf dich, Mia!«
    »Ist ja widerlich«, grunzt Teddy empört und wendet sich den Büchern auf der Suche nach erotischer Literatur zu.
    Bettina guckt

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