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Fuck the Möhrchen: Ein Baby packt aus Roman (German Edition)

Fuck the Möhrchen: Ein Baby packt aus Roman (German Edition)

Titel: Fuck the Möhrchen: Ein Baby packt aus Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ruscher
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ziemlich neidisch und behauptet: »Mein Sören-Wotankann natürlich auch schon fast krabbeln, wobei ich ja den Eindruck habe, er will das womöglich überspringen und direkt zum Laufen übergehen, sein Mandarin-Lehrer hat jedenfalls auch diesen Eindruck gehabt, und der ist sehr erfahren mit kleinen Kindern.«
    »Mein Mops kann schon längst laufen«, blafft Wiebke immer noch beleidigt, und Mama lacht und holt den Kuchen.
    Nur Sören-Wotan verpennt dieses Abenteuer mal wieder und schnarcht leise.
    Teddy brummt: »Mein Lieber, SO wirst du nie krabbeln lernen«, und ich pflichte ihm bei, zumal ich ziemlich sauer bin, dass Sören-Wotan mich in dieser Stunde des Schreckens alleine gelassen hat.
    An unserer Beziehung müssen wir wohl noch arbeiten.

19. Burgen aus Dreck und
ein stehlender Fuchs
    Sören-Wotan, Levke-Fee und ihre weiblichen Betreuungsberechtigten nebst Mops gehen mit uns zum ersten Mal auf einen sogenannten Spielplatz.
    Das klingt gut, und Sören-Wotan und ich zwinkern uns aufgeregt zu.
    Die Frauen steuern voller Elan auf einen großen Kasten mit hölzerner Umrandung zu, setzen uns hinein und gucken uns erwartungsvoll an. Irritiert sitzen wir nun zu dritt im Dreck und sollen offensichtlich damit spielen. Ratlos gucken wir uns an.
    »Ein ganzer Kasten mit grauen Krümeln«, stelle ich fest.
    »Manche sind auch anthrazit«, murmelt Levke-Fee tonlos.
    »Wir müssen sie endlich schlafen lassen«, konstatiert Sören-Wotan trocken.
    »Das kann es doch nicht sein«, rufe ich bekümmert, »das ist ja wirklich ein Schwenk um hundertachtzig Grad! In Null Komma nichts von Hygiene zur Sau! Was meint ihr dazu?«
    Die beiden nicken zustimmend, und Sören-Wotan ergänzt: »Bei meiner Mama ist es genauso! Erst wird jeglicher Dreck von mir ferngehalten wie Kondome von Katholiken, und jetzt die radikale Konfrontation mit dem Feind.«
    Wir suchen nach Erklärungen.
    Da Levke-Fee dabei ist, vermute ich nun, dass es sich eventuell um ein Desensibilisierungsprojekt für Sandallergiker handelt. Da ich aber nicht will, dass sie sich bei dem Gedanken daran kratzt, sage ich lieber: »Vielleicht will Mamamal was richtig Ausgeflipptes mit meinen Freunden und mir machen.«
    Sören und Levke gucken mich an und sind unschlüssig.
    »Ich glaube eher, das ist unsere frühe Vorbereitung auf das Berufsziel Sandmännchen«, versucht Sören-Wotan uns aufzuheitern.
    Nach Lachen ist mir jedoch nicht zumute, denn ich will wirklich dahinterkommen, was unsere Mütter vorhaben.
    Levke-Fee aber kichert und sagt: »Das kann durchaus sein. Tante Wiebke sagt immer: ›Die Ausbildungszeiten werden auch immer kürzer, und was man hat, das hat man.‹ Deshalb lerne ich ja auch schon, meinen Namen zu strampeln.«
    Sören-Wotan stimmt ihr zu und ergänzt: »Eine frühe Ausbildung macht Sinn. Außer bei der Eintagsfliege.«
    Nun muss ich doch lachen und rufe: »Genau! Demnächst machst du nicht nur nach der Zwölf Abitur. Demnächst gehst du gar nicht mehr zur Schule, das läuft alles vorher, ich jedenfalls bin mit Englisch, Spanisch und Mandarin schon durch und fange jetzt mit südasiatischem Ikebana an.« Meine Freunde hauen sich vergnügt auf die Schenkel. Vielleicht habe ich ja das Zeug zur politischen Kabarettistin, und ich frage mich, ob man damit Geld verdienen kann.
    Meine Karrierepläne werden aber jäh unterbrochen, denn Mama und Bettina wollen jetzt, dass wir bunte Plastikförmchen mit Dreck füllen. Bettina macht es vor und schaufelt wie von Sinnen Sand in die Plastikdinger. Wiebke wirkt ebenfalls sehr aufgeregt und beauftragt uns, die gefüllten Förmchen wacker umzukippen.
    Mama sagt lächelnd: »Das können sie doch noch nicht!«, und übernimmt Wiebkes Arbeitsauftrag im Handumdrehen. Das erste Förmchen steht auf dem Kopf und wird professionell hochgehoben.
    Ich staune. Vor mir liegt ein Dreckstern.
    Mama klatscht in die Hände und guckt uns erwartungsvoll an. Sören-Wotan löst sich angesichts dieses profanen Spiels als Erster aus der Schockstarre und sagt tonlos: »Ich glaube, wir sollen wir uns jetzt freuen wie Ken über Barbie in Hot Pants.«
    Überlege, mit einer spontanen Sexismus-Debatte Sören-Wotans Rollenbild in die richtigen Bahnen zu lenken, aber Mama zieht ungeduldig an meinem Ärmel, um mir zu zeigen, was sie mit den anderen Förmchen gemacht hat. Die drei waren fleißig, und der Sandkasten ist jetzt voll mit Dreckmuscheln, Dreckhäschen und Dreck-Pokemons.
    Am liebsten wäre ich jetzt spontan erwachsen, um sagen zu können, ich

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