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Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Titel: Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Helmbrecht
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damals ein paar Wochen als Trainer auf Snowboardcamps in Norwegen. Schon damals war Thomas ein Partylöwe, und wir hatten viel Spaß zusammen. Wir trafen uns in Stryn, dem ersten Camp, zu dem ich eingeladen war. Thomas hatte ein Auto und nahm mich für ein Wochenendes mit nach Bergen zu seiner Familie. Dort haben wir die lokalen Klubs unsicher gemacht. Später fuhr er mich zu den anderen Camps. Ich war dabei, als er sein Auto auf einer kleinen norwegischen Passstraße in Einzelteile zerlegte. Wir können von Glück sagen, dass uns damals nichts passiert ist. Als Thomas mich ein paar Jahre später in New York besuchte, gerieten wir in ernsthafte Schwierigkeiten. Weil wir von einem Drogendealer reingelegt wurden, landeten wir sogar im Knast und dann vor dem Untersuchungsrichter, und es gab mächtig Ärger. Das ist jetzt schon fast zwölf Jahre her.
    »Also?«, frage ich. »Bist du sicher, dass du nach Moskau kommen willst? Ich weiß nicht, wie der Knast hier aussieht. Lässt deine Mutter dich überhaupt noch mal zu mir kommen?«
    »Ja klar will ich kommen. Moskau wird sicher ein Abenteuer, und das kann ich gut gebrauchen!«, sagt Thomas. Vorher hat er mir erzählt, dass er mittlerweile das Snowboarden an den Nagel gehängt hat und Marketing-Manager in einer großen Wurstfabrik geworden ist. Außerdem war er verheiratet, hat zwei Kinder und ist erst seit Kurzem geschieden. »Ich habe einiges aufzuholen, und die New-York-Geschichte war hart, aber eine der besten in meinem Leben.«
    Ein paar Wochen später ist Thomas in Moskau. Als Erstes holt er eine Flasche Jameson aus dem Gepäck und grinst.
    »Die kannst du alleine trinken«, ist meine Antwort. Noch am gleichen Abend gehen wir ins Soljanka. Zufällig feiert an diesem Abend der Klub seinen Geburtstag. Vor der Türe steht eine lange Schlange, aber nur geladene Gäste kommen am Türsteher vorbei. Drinnen gibt es eine Menge Gratisdrinks, und der Laden ist gerammelt voll. Thomas bekommt gleich den richtigen Eindruck von Moskau. Er ist glücklich, denn es gibt jede Menge hübsche Frauen und hochprozentigen Alkohol. Er ist heute noch alleine, aber morgen kommt Jan-Erik dazu, ein gemeinsamer Freund aus Oslo, und dann geben wir Gas. Es ist ein langes Wochenende, und wir haben viel vor.
    Ein paar Stunden später habe ich Thomas im Getümmel verloren, aber ich bin sicher, er hat seinen Spaß. Das letzte Mal, als ich ihn gesehen habe, stand er neben einer großen Blonden, und es schien, als ging etwas zwischen den beiden. Ich tanze im kleineren Bar-Raum. Als ich auf die Uhr sehe, stelle ich fest, dass es schon sechs Uhr in der Früh ist. Dann steht plötzlich ein Mädchen vor mir und grinst. Sie hat ein Weinglas in der Hand, was für’s Soljanka eher ungewöhnlich ist.
    »Du bist süß«, sagt sie. Ich grinse. »Lass uns ficken gehen« ist der zweite Satz, und sie packt mich an der Hand und zerrt mich aus dem Getümmel. Sie hat es eilig und zieht mich hinaus auf die Straße. Dort ist es bitterkalt, und es schneit. Ich frage mich, was sie vorhat, aber folge ihr. Mein Gehirn funktioniert ohnehin nicht mehr, denn ich habe den ganzen Abend gut gesoffen. Das Mädchen zieht mich in den Nachbarhof und dort hinter ein Tor. Kurz danach zieht sie mir die Hose herunter, einen Gummi drüber, und wir haben Sex. Es ist nicht nur sehr kalt, sondern ich stehe knöcheltief im Schlamm, und der stinkt recht seltsam. Nach einer Weile wird es mir zu viel.
    »Komm, lass uns zu mir oder zu dir nach Hause, das hier hat doch keinen Sinn«, sage ich.
    » O.K. , lass uns zu dir gehen«, meint sie. Danach ziehen wir uns an, und ich stelle fest, dass meine Hose im stinkenden Schlamm lag und ich jetzt recht ekelhaft stinke. Als wir wieder zurück zur Straße laufen, fällt mir ein, dass ich Thomas im Klub zurückgelassen habe. Das ist schlecht, denn so dreckig und stinkend lassen die mich sicher nicht mehr rein. Gerade in diesem Moment sehe ich Thomas vorne an der Straße an uns vorbeilaufen. Ich rufe nach ihm, er bleibt stehen und lacht.
    »Ach, hier bist du. Ich wollte gerade zur U-Bahn und sehen, wie ich zu dir nach Hause komme.«
    Kurz danach sitzen wir zu dritt im Taxi, und ich erfahre, dass das Mädchen Olga heißt und Journalistin ist. Sie scheint recht fit im Kopf zu sein, denn sie schreibt über Wirtschaftsthemen in einer der größten russischen Tageszeitungen, dem Kommersant, und sie hat sogar schon ein Interview mit Putin geführt. Davor haben Thomas und ich Respekt. Den habe ich aber auch vor

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