Fucking Munich
Rücken. «Geht’s dir gut?»
Sie seufzte leise. «Das war der beste Sex, den ich jemals hatte.»
Aufatmend küsste er sie. «Ich bin so erleichtert.» Er schmiegte sich an sie, streichelte sie wieder und wieder. «Ich war so fertig in den letzten Wochen, weil ich mich als Versager gefühlt habe.»
Ihr Herz verkrampfte sich. Zärtlich fuhr sie durch sein schwarzes Haar, das leicht verschwitzt war. «Aber warum?»
Den Blick gesenkt, flüsterte er: «Weil ich dich nicht befriedigen konnte.»
Anna wusste nicht, was sie sagen sollte. «Ich …» Sie hatte ja versucht, mit ihm zu reden, aber er hatte immer abgeblockt. «Ich habe vorhin …» Sollte sie ihm erzählen, dass sie überlegt hatte, ihre Beziehung zu beenden? Nein, das war vergessen. Anna wollte mit Ben noch einmal neu anfangen.
«Du musst dich nicht rechtfertigen. Es war allein meine Schuld, ich wollte dir nicht zuhören.»
Vehement schüttelte sie den Kopf. «Es gehören immer zwei dazu.» Sie griff nach seinen Händen und lächelte. «Jetzt musst du mir aber sagen, was das alles bedeutet.»
«Als es zwischen uns im Bett immer schlechter lief, war ich so verzweifelt, dass ich mich Hannes anvertraut habe.»
«Was?» Ihr wurde heiß und kalt.
«Das war meine bisher beste Entscheidung.»
«Jetzt machst du mich verdammt neugierig.»
«Du darfst es aber niemandem verraten.»
«Ben!» Lachend schlug sie ihm gegen die Brust. «Ich schweige. Versprochen!»
«Ich hab meinen Ohren erst selbst nicht trauen wollen, aber Hannes geht schon seit Jahren zu BDSM -Treffs.»
«Echt?» Mehr brachte sie vor Überraschung nicht heraus.
«Ich hatte keine Ahnung, wirklich! Hannes hat mir erzählt, dass es vielen so geht. Sobald man sich outet, stellt man fest, wie viele Menschen sich tatsächlich mit BDSM befassen. Aber sie drängen sich einem nicht auf und erzählen es nicht von sich aus, weil es halt ein sehr spezielles Thema ist.»
«Wow», hauchte Anna.
«Hannes hat mich dann ein paarmal zu so einem Stammtisch mitgenommen. Er kennt Treffs in fast jeder Stadt.»
Dorthin war er also immer verschwunden!
«Da waren Leute wie du und Hannes. Sie haben Fotos herumgereicht, mir viel erzählt und gezeigt. Ich wollte neuen Schwung in unsere Beziehung bringen, wusste aber nicht so recht, wie ich das anstellen sollte.»
Vor Erleichterung stiegen Anna Tränen in die Augen. «Und ich dachte, du hättest eine andere.»
«Anna …» Er zog sie fest in die Arme. «Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich liebe.»
Eine Träne lief über ihre Wange. «Du hast das alles nur für mich gemacht?»
Er nickte.
«Und, kannst du dir vorstellen, so weiterzumachen?» Gebannt hielt sie die Luft an.
«Die meisten Leute werden erst durch ihren Partner auf SM aufmerksam. Das habe ich auf dem Stammtisch erfahren. Anfangs machen sie es oft dem anderen zuliebe. Jetzt habe ich herausgefunden, dass es mir auch gefällt, aber nur, weil es dir gefällt. Es bedeutet nicht, nur Leid zuzufügen oder zu erdulden, sondern es ist ein tiefes, inniges Miteinander. Das weiß ich jetzt. Als ich gesehen habe, wie du darauf reagierst … Anna, das war überwältigend.»
Aufschluchzend schmiegte sie sich an ihn. «Ach, Ben, ich bin so glücklich!» Sie hatte so viele Fragen, darum löste sie sich von ihm und deutete auf den Kasten. «Was ist das für ein Gerät?»
Ben grinste diabolisch. «Reizstrom.»
«Wahnsinn.»
«Gehört Hannes, wie fast alles hier.»
«Sag bloß, er hat dieses Folterstudio hier eingerichtet.»
Ben nickte. «Hannes weiß nicht, dass ich mir seinen Raum ausgeliehen habe. Das bleibt unser Geheimnis, okay?»
«Okay», erwiderte sie lächelnd.
«Den Stock und den Flogger hab ich aber neu gekauft, wer weiß, auf welcher Mumu die schon gelandet sind.»
Anna lachte laut auf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
«Die Geisterbahn ist echt ein cooler Ort, da kannst du so laut schreien, wie du magst, und keiner wird dich hören. Vielleicht sollte ich Hannes offiziell fragen, ob er uns auch mal hier spielen lässt.»
«Dann müssten wir wohl einen Plan aufstellen, wer wann hierher darf.» Anna dachte an Hannes und seinen Frauenverschleiß. «Hat denn dein Bruder schon wieder eine … Okay, wann hat er denn mal keine Freundin. Aber es stehen ja nicht alle auf SM .»
«Mehr, als du denkst», sagte Ben. «Mona auch.»
«Mona?» Die beiden steckten öfter zusammen, aber das musste nichts bedeuten. «Mona und Hannes?»
Ben biss sich auf die Lippe. «Verdammt, ich dachte, das
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