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Fucking Munich

Fucking Munich

Titel: Fucking Munich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Hanke
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Frau war nie wieder zu ihren Treffen erschienen, hatte nur erwähnt, dass ihr Meister gewisse Gegenleistungen verlangte, die nicht immer legal waren.
    Ein großes Haus im Wald, direkt an der Isar, sollte das Lustparadies sein. Auf Google Earth hatte Eva nur dieses eine Gebäude gefunden, auf das die Beschreibung passte.
    Sie beugte sich vor und schaute kurz in den Rückspiegel, um ihr Make-up zu überprüfen. Nach einigen Überlegungen hatte sie sich dezent geschminkt und lediglich ihre Lippen mit knallroter Farbe betont. Ihr brünettes Haar war zu einem Dutt hochgesteckt, weil ein Dominus stets die Regungen seiner Sklavin im Gesicht ablesen können musste – hatte sie gehört. Eva wollte einen guten Eindruck machen. Mal abgesehen von ihrem Artikel, interessierte sie diese Art der Lust brennend und verfolgte sie in ihren Träumen.
    Als sie vor einiger Zeit erfahren hatte, dass ihre Freundin Maike sich bereits seit einem Jahr mit Gleichgesinnten traf, war Eva kurzerhand zu den Versammlungen mitgekommen und hatte alles an Informationen aufgesaugt. Bei dem SM -Stammtisch hätte sie auch Spielpartner gefunden, aber keiner der Männer dort gefiel ihr wirklich. Das gewisse Etwas sollte ihre Beziehung schon haben. Eva wollte sich nur einem Mann hingeben, für den sie echte Gefühle hegte.
    Sie lächelte. So hatte sie in ihren wilden Jugendjahren nicht gedacht, aber auch sie war reifer geworden. Sie sehnte sich nach einem Partner, mit dem sie alt werden konnte. Für diese Story würde sie jedoch noch einmal eine Ausnahme machen. Die würde sie auf ihrer journalistischen Karriereleiter hoffentlich einige Sprossen nach oben bringen. Eva wollte in den SM -Zirkel hinein, um die Sklavinnen auszuhorchen, und würde mit diesem fremden Meister Sex haben, wenn es so weit kommen sollte. Das war schließlich nur ein Job. Früher hatte sie auch nichts anbrennen lassen.
    Sie atmete tief durch und schluckte ihre Nervosität hinunter. Dann schloss sie das Fenster, denn die feuchtkühle Luft verursachte ihr eine Gänsehaut.
    Der Waldweg öffnete sich zu einem Wendeplatz, der ebenfalls nicht geteert war. Einzelne Sonnenstrahlen beleuchteten den Kies wie Scheinwerfer die Arena eines Zirkus. Nun befand Eva sich mitten in den Isarauen. Das letzte Mal hatte sie vor einem Jahr dieses Naherholungsgebiet am Rande von München besucht, als sie mit Maike eine Fahrradtour unternommen hatte.
    Eigentlich schade, dass sie nicht öfter herkam. Viele Münchner verbrachten den halben Sommer an der Isar, wanderten am Kanal entlang, machten Floßfahrten oder Rafting, grillten am steinigen Ufer, badeten und relaxten auf den grünen Wiesen. Die beliebtesten Plätze befanden sich zwischen Brudermühlbrücke, Tierpark und der südlichen Stadtgrenze. Da gab es Wege, die bis nach Freising reichten, dreißig Kilometer von München entfernt. Suchte man Ruhe, fand man genug abgelegene Orte.
    Wie hier. In dieser Gegend war Eva niemals zuvor gewesen, aber da vorne musste das Haus des Meisters sein. Sie sah die große helle Villa zwischen den Bäumen hervorblitzen.
    Eva atmete zitternd aus, nahm den Fuß vom Gaspedal und ließ den Wagen ausrollen. Noch konnte sie zurück.

    Steffen stieg tropfnass aus der Dusche und wischte den Dampf vom Spiegel über dem Waschbecken. Die letzten Nächte waren lang gewesen, und er sah ziemlich fertig aus mit seinem Dreitagebart und den Schatten unter den Augen. Aber schlafen konnte er auch nicht mehr. Zu viele Dinge gingen ihm durch den Kopf. Die ganze Angelegenheit machte ihn übellaunig, denn sie zog sich bereits ewig in die Länge.
    Er schnappte sich ein frisches Handtuch und rubbelte über seine schwarzen Haare, bis sie in alle Richtungen standen. In diesem noblen Haus mit dem marmornen Bad, den hohen, stilvoll eingerichteten Räumen und dem Luxusschlitten in der Einfahrt kam er sich völlig fremd vor – was ebenfalls nicht zur Besserung seiner Laune beitrug.
    Eben wollte er zum Rasierer greifen, als es ein Stockwerk tiefer an der Haustür klingelte. Wer konnte das so früh sein? Er erwartete niemanden.
    Schnell holte er seine Pistole aus dem Brustholster, das auf einem Stuhl neben der Dusche lag, wickelte sich ein Handtuch um die Hüften und lief die Treppen hinunter. Durch die Milchglasscheibe zeichnete sich die Silhouette einer Frau ab.
    Er hielt die Glock hinter seinem Rücken versteckt und öffnete. «Ja, bitte?»
    «Ähm …»
    Zuerst fielen ihm ihre braunen Rehaugen auf, die sie weit aufgerissen hatte. Einen halbnackten

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