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Füge Dich! (German Edition)

Füge Dich! (German Edition)

Titel: Füge Dich! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Stern
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Gehabe hinweg.
    Von den Schuhen befreit stieg Jens nun leichtfüßig aus seiner Hose, die er dann mit theatralisch angedeutetem Anlauf in die Beifall klatschende Menge kickte. Nur noch mit Slip und Socken bekleidet drehte Jens tänzelnd seine Runden auf den Brettern der provisorischen Bühne.
    Mit wiederkehrenden Einlagen, in denen er seine in langen Jahren mühselig herangezüchteten Muskeln eitel spielen ließ, beeindruckte er die bewundernde Damenwelt. Sie dankten es ihm mit begeistertem, anerkennenden Jubel.
    Dicht am Rand der Bühne blieb er plötzlich stehen, streckte sein rechtes Bein aus und ließ seinen Fuß vor dem Oberkörper einer drallen Brünetten kreisen.
    «Zieh mich weiter aus!»
    Sein dominanter Tonfall stand im krassen Widerspruch zu dem aufgesetzt jungenhaften Lächeln, doch die Frau gehorchte ihm aufs Wort und entfernte fügsam auch die zweite Socke, nachdem er die Zehen seines linken Fußes für einen Augenblick neckisch in ihr tiefes Dekolleté und zwischen ihre üppigen Brüste gesteckt hatte.
    Mit einem überlegenen Lächeln auf den Lippen wandte er sich wieder der Bühne zu, um endlich auch die letzte und entscheidende Hülle fallen zu lassen.
    Mit dem Rücken zum Publikum stehend hakte Jens seine Daumen lässig in den Bund seiner Unterhose, die als Folge des Gewichtes seiner herabhängenden Hände tiefer und tiefer rutschte. Während sein Gesäß mit leichtem Hüftschwung das Herabsinken des Slips, wenn auch nicht wesentlich, so doch optisch ausgesprochen wirkungsvoll unterstützte, gab er ein wollüstiges Knurren von sich, das den aufgeheizten Frauen ein frenetisches Kreischen entlockte.
    Die lüsterne Stimmung brachte mittlerweile auch Jens’ Blut gehörig in Wallung. Ungestüm verlangte das Weibsvolk von ihm, sich umzudrehen, kaum dass der Slip zu Boden gesunken war.
    Eine unübersehbare Erregung hatte von Jens Besitz ergriffen, als er sich mit mächtig pochendem Herzen der tobenden Menge zuwandte. Sein hartes Glied hinter den Händen verborgen stand er da und genoss den Jubel der begeisterten Frauen in vollen Zügen.
    Den anhaltenden Aufforderungen zum Trotz ließ er sie noch eine Weile zappeln, bevor er seine Hände triumphierend nach oben riss, um die Damenwelt mit dem Anblick seines aufrecht in Positur stehenden Schwanzes zu beglücken und sie von der Kraft seiner Männlichkeit zu überzeugen.
    Die überschäumende Reaktion der Frauen, die überwältigt von der knisternden Erotik, die sich den ganzen Abend über stetig aufgebaut hatte, nun regelrecht in Ekstase gerieten, war unbeschreiblich. Der nicht in unerheblichem Maße konsumierte Alkohol dieses Abends trug sicherlich das Seinige dazu bei, den Saal in einen kochenden Kessel zu verwandeln.
    Ein unsichtbares Signal schien die Damen plötzlich in Bewegung zu setzen, denn wie auf ein Kommando drängte die Meute auf einmal Richtung Bühne.
    Die Stimmen der heißblütigen Frauen überschlugen sich regelrecht, als sie sich lüstern auf die Bühne schwangen, um sich von den Qualitäten des Mannes dort eigenhändig zu überzeugen.
    Der selbstsichere Ausdruck in Jens’ Gesicht wich zunehmend einer ängstlichen Miene, die in dem Moment das Aufkommen von Panik erkennen ließ, als die ersten Frauen die Bühne enterten.
    Weitere folgten.
    Die Tatsache, dass es eben nicht die jungen, scheuen Frauen waren, die so gut in Jens’ Beuteschema passten, sondern dass es sich vor allem um alte, ebenso energische wie hemmungslose Vetteln handelte, die nun gierig ihre Hände nach seinem Körper ausstreckten, machte die Situation für ihn umso entsetzlicher.
    Unweigerlich musste er an das grauenvolle Ende von Jean-Baptiste Grenouille denken, der von einer liebeshungrigen Meute regelrecht in Stücke gerissen worden war.
    Das Geschehen drohte, außer Kontrolle zu geraten.
    Alina hatte eine Versteigerung geplant, bei der es eine leidenschaftliche Nacht mit Jens zu erringen galt. Wohl wissend, dass einige äußerst betuchte, ältere Damen anwesend waren, die zum einen alleinstehend, zum anderen aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes nur noch gegen eine großzügige Bezahlung in den Genuss leidenschaftlicher Momente gelangen konnten.
    Sie musste dem Ansturm Einhalt gebieten, solange Jens noch als bietenswertes Angebot tauglich war.
    Der dumpfe Klang, den die Schwingungen eines mit Filz bezogenen Holzklöppels der dickwandigen, bronzenen Klangschale entlockten, drang bis in den letzten Winkel des überfüllten Saales und ließ die aufgewühlte Damenwelt

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