Füge Dich! (German Edition)
... ganz ruhig. Wer nicht brav ist, muss bestraft werden, das weißt du doch!»
Milde lächelnd zog sie ein Gummiband mit einem Glöckchen daran hervor.
«Na, wo hängen wir das Glöckchen denn wohl auf?»
Vier starke Arme hielten Jens zurück, als er sich anschickte, den Spiegel fallen zu lassen, um seine Faust auf Alinas Kopf niedersausen zu lassen.
«Denk an die Fotos, es sind nur ein paar Meter!»
Nur noch ein paar Meter, nur noch ein paar Meter, nur noch ... Jedes einzelne Wort wurde von diesem eindringlichen Gebimmel begleitet. Als sie endlich den Wagen der drei Freunde erreicht und Jens seine Fracht abgeliefert hatte, war er am Boden zerstört. Schnell streifte er die Glocke von seinem Penis, warf sie von sich und verbarg sein mittlerweile schmerzendes Glied hinter seinen steifen Händen.
«Gebt mir meine Sachen!»
Gebieterisch schaute er Alina ins Gesicht. Doch sein dominantes Gehabe hatte keine Wirkung mehr auf sie. Erst ein unterwürfiges «Bitte!» entlockte ihr die Preisgabe des Ortes, an dem er seine Kleidung wiederfinden würde.
«Hoffen wir mal, dass die Schlange dort nicht allzu lang ist!»
Lachend verabschiedeten sich die drei und ließen ihn zornig auf dem Parkplatz zurück.
Das verdorbene Pack hatte seine Sachen an der Kasse vom Kaufhof abgegeben. Wenn er seinen Namen nenne, würde man sie ihm aushändigen.
Jens dachte nicht daran, in diesem Aufzug an die Kasse zu treten. Zum Glück hatte er seinen Autoschlüssel noch. Vornübergebeugt kehrte er schnellen Schrittes zurück ins Parkhaus. Ganze Felsbrocken fielen ihm vom Herzen, als er endlich wieder in seinem Wagen saß. Geschafft. Geschützt. In Sicherheit.
Die erste von vier Aufgaben hatte er hinter sich gebracht. Erst eine. Er wusste nicht, wie er so eine Schmach noch drei weitere Male durchstehen sollte. Zu Hause angekommen überließ er sich dem Trank des Vergessens. Erst als er keine Flasche mehr halten konnte und die Welt um ihn herum in irrwitziger Geschwindigkeit seine Kreise zog, fiel er in einen dumpfen, unruhigen Schlaf.
2. Die Versteigerung
Das Lokal war komplett ausgebucht. Man hatte sogar noch zusätzliche Stuhlreihen aufgebaut, um der enormen Nachfrage einigermaßen gerecht zu werden. Die Stimmung wurde von Minute zu Minute hitziger. Erst klangen nur vereinzelte Rufe durch den Saal, doch mittlerweile drang es wie aus einer Kehle zu ihm herüber: «Rauskommen, rauskommen!»
Er konnte es nicht länger hinauszögern. Die beiden Männer, die «zu seiner moralischen Unterstützung» in seiner «Garderobe» standen, drängten ihn jetzt auch auf die Bühne.
«Na los, Damen lässt man nicht warten!»
Also gut, sollten sie ihren Spaß haben. Wenn Alina glaubte, dass er wie ein Depp verlegen auf der Bühne herumschleichen würde, hatte sie sich gründlich getäuscht. Er würde den Weibern schon richtig einheizen, von Verlegenheit keine Spur!
Majestätisch wie ein König, der sich dazu herablässt, sich dem Volk zu zeigen, betrat Jens mit einem selbstbewussten Siegerlächeln die Bühne.
Geschmeidig wie ein Panther schritt er sein Revier ab. Der Hüftschwung, den er vor jedem Richtungswechsel zelebrierte, ließ die Damenwelt schmachtende Seufzer ausstoßen. Jens’ taxierender Blick glitt neugierig über die Gesichter der anwesenden Frauen hinweg. Rasch über die der älteren und weniger reizvollen, gelegentlich innehaltend über die der jungen und hübschen Frauen.
Lasziv steckte er den Daumen seiner linken Hand in die Gürtelschlaufe seiner Hose, sodass die Finger geradewegs auf sein noch verhülltes Geschlecht zeigten.
Im Rhythmus der Musik ließ er nun unaufhörlich seine Hüften kreisen, während er verheißungsvoll lächelnd mit seiner Rechten einen Knopf seines Hemdes nach dem anderen öffnete.
Der Saal tobte. Das Kreischen der aufgeheizten Frauen wurde immer frenetischer. Einige drängten sich bereits näher an die Bühne heran, um ja nichts zu verpassen, wenn die Hüllen endlich fallen würden.
Er musste sich eingestehen, dass er diesen Auftritt regelrecht genoss. Ha, Eigentor kleine Alina!
Suchend ließ Jens seinen Blick durch den Saal streifen, während er sein Oberhemd schwungvoll über den Kopf wirbelte.
Da, die süße Blonde mit dem scheuen Blick!
Zielsicher schleuderte er das Hemd direkt auf ihren Kopf zu und amüsierte sich köstlich, als die junge Frau verschämt errötete. Das Gelächter der umstehenden Frauen ermutigte ihn dazu, mit einem federnden Sprung die Bühne zu verlassen und sich unter die
Weitere Kostenlose Bücher