Füge Dich! (German Edition)
verführerische Wäsche mit skeptischem Blick.
«Mhm ... was meinst du, welches gefällt dir besser?»
Mit unschuldigem Augenaufschlag hielt sie ihm zwei raffinierte Sets entgegen.
«Ach was, das kannst du natürlich am besten beurteilen, wenn du es an mir selbst siehst!»
Mit einem boshaften Lächeln auf den Lippen verschwand Alina in einer der Umkleidekabinen.
Nervös schaute Jens zum Eingang, doch die beiden Männer, die lässig davor Stellung bezogen hatten, ließen jeden Gedanken an Flucht im Keim ersticken.
Alina bestand darauf, dass er sie anschaute, als sie die hocherotischen Kleidungsstücke vorführte.
Sein Schwanz wollte mit aller Macht seinem Gefängnis entfliehen, Jens musste ihn gewaltsam nach unten drücken. Wann hatte dieser Wahnsinn endlich ein Ende?
«Ich kann mich einfach nicht entscheiden ...», lasziv ließ Alina ihre Hüften kreisen, während ihre Hände frivol über ihre sündhaft ausgestellten Brüste strichen.
«Ich glaube, ich lass es erstmal. Jetzt musst du mir nur noch etwas zum Wagen tragen, dann hast du deine erste Aufgabe erfüllt!»
Zügig trat Alina auf das Geschäft für Kleinmöbel und Wohnaccessoires zu, das sich am anderen Ende dieser Etage befand.
«Ich möchte den Spiegel abholen, den Sie mir freundlicherweise zurückgelegt haben!»
Beflissen eilte der Verkäufer in einen Nebenraum, um kurz darauf mit der Ware zurückzukehren.
Es war nicht der kitschig verschnörkelte und mit Goldfarbe versehene Rahmen, der Jens nach Luft schnappen ließ, nein, es war vor allem seine überwältigende Größe. In der Höhe überragte der Spiegel Alina um mehrere Zentimeter und seine Breite ließ sofort erkennen, dass ein Transport unter dem Arm nicht möglich sein würde.
Zwei erwartungsvolle Augenpaare hatten sich auf ihn geheftet, nachdem Alina ihm unmissverständlich zu verstehen gegeben hatte, was er nun zu tun habe.
Das Angebot des Verkäufers, den Spiegel anzuliefern, schlug Alina konsequent aus.
Das geht nicht, unmöglich! Entsetzt ließ Jens seinen Blick zwischen Alina, dem Spiegel und seinem Hosenstall hin und her schweifen.
«Den kann ich nicht tragen, er ist zu groß, unmöglich!» Demonstrativ machte Jens den aussichtslosen Versuch, den Spiegel mit dem Arm zu umfassen, doch Alina blieb unbeeindruckt.
«Du kannst ihn auf dem Rücken tragen, aber wenn du nicht willst ...» Mit diabolischem Grinsen schaute sie zu ihm auf.
«Verdammt!»
Resigniert wandte Jens den beiden seinen Rücken zu, bereit die Last entgegenzunehmen.
«Dann mach mir auch die Tür auf!»
Den davonspringenden Knöpfen folgte das Hervorschnellen seines Gliedes auf den Fuß. Da Jens seine Hände nun nicht mehr zur Verfügung standen, um seine Blöße zu bedecken, beugte er sich so tief hinab, wie es ihm gerade noch möglich war.
Prall und hart, bereit, es mit einem ganzen Harem aufzunehmen, füllte sein Schwanz jetzt den größten Teil seines Gesichtsfeldes aus; doch so peinlich diese Situation auch war, sie bewahrte ihn immerhin davor, die Blicke der Menschen um ihn herum ertragen zu müssen.
Nicht hören! Nicht denken!
Wie von Geistern heraufbeschworen schlichen die Texte vor Jahren auswendig gelernter Gedichte in seinen Kopf.
Goethes Erlkönig, gefolgt von Dionys’, dem Tyrannen, ließen ihn den Weg bis hinab in die Tiefgarage unbeschadet überstehen. Gebetsmühlenartig sagte er sie immer wieder auf, ohne dabei ins Stocken zu geraten. Dankbar dachte er an seinen alten Deutschlehrer zurück. Endlich hatte Jens verstanden, was Herr Knorr damit gemeint hatte, als er ihnen versicherte, die Zeit würde kommen, da sie die belebende Kraft, die einem guten Gedicht innewohne, erkennen würden.
Stille. Er bemerkte sie erst, als Alina wieder ihre Stimme erhob, so erfolgreich hatte er die Geräusche um sich herum ausblenden können.
Sie befanden sich nun in der Tiefgarage. Menschenleer lag sie in diesem Moment vor ihnen. Jens registrierte es mit Erleichterung.
«Wo habe ich ihn nur abgestellt?» Suchend ließ Alina den Blick über die Reihen geparkter Autos schweifen.
«Ups, ich Dummerchen, er steht ja draußen! Da müssen wir wohl noch einmal zurückgehen. So was aber auch!»
Wären da nicht unverkennbar Schritte hinter ihm gewesen, er hätte sich vergessen und sich auf dieses hinterhältige Miststück gestürzt. Wütend knurrend, wie ein Wachhund kurz vor dem Absprung, wandte er sich ihr zu. Seine Augen schleuderten tödliche Blitze, als sie beschwichtigend auf ihn einzureden begann.
«Na, na
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