Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fuego, Andréa de

Fuego, Andréa de

Titel: Fuego, Andréa de Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschwister des Wassers
Vom Netzwerk:
Gartentor geschlossen hatte. Geraldina saß auf der Schulter des Zwergs, beunruhigt wegen Antônios Bangigkeit. Die Tür quietschte, Licht durchflutete den Raum, den sie nicht ausfüllten. In der Küche ein Herd ohne Asche und der von Adolfo Malaquias gezimmerte Tisch. Antônio lief ins Elternschlafzimmer, kletterte aufs Bett, auf die Matratze mit dem zerschlissenen Laken, hielt den Hut an die Brust und stammelte ein Gebet.
    Maria öffnete die Küchenschränke und zählte Gläser, Teller, Platten. Es reichte für die drei und einen Besucher am Wochenende. Nico sah draußen nach den Hühnern. Die Fenster standen offen, der Wind lupfte den Saum der Tischdecke, erfrischte Antônios Nacken.
    »Ich hol die große Laterne«, sagte Antônio und ging in die Kammer.
    Nico kam wieder, ein kräftiges Hühnchen an den Füßen festhaltend.
    »Tizica freut sich bestimmt über ein Hühnchen von hier.«
    »Es wird Nacht, lasst uns gehen«, sagte Maria.
    Das Küchenfenster klapperte im Wind, durch das andere sah man Regen aus einer Wolke auf den Boden prasseln, eine graue Wand, die näher kam.
    »Gehen wir! Zwei Männer mit Angst vor Regen?«
    Nico überredete Maria zu warten, bis der Regen aufgehört hätte, sie zündete die Laterne an. Antônio setzte sich auf den Hocker neben dem Waschbecken, seine Beine baumelten, die Füße reichten nicht auf den Boden.
    »Fände Geraldo es schlimm, wenn wir hier übernachten würden?«, fragte Antônio.
    »Ja, er würde vielleicht sogar Timóteo hinter uns herschicken.«
    Geraldina untersuchte das neue Haus, die Türschwellen wären ein guter Ort zum Ausruhen.
    »Ich richte die Betten her, wir schlafen hier.«
    Maria ging in eines der drei Zimmer. Sie und Nico würden in Donana und Adolfos ehemaligem Schlafzimmer nächtigen. Die beiden anderen Räume waren so geschnitten, dass man den ersten durchqueren musste, um in den zweiten zu gelangen.
    Antônio hörte die Pferde. Vor der Tür stand Timóteo im Regenumhang, auf einem Pferd sitzend und das andere an der Leine führend. Wortlos verließen die drei das Haus. Nico hob Maria auf das Pferd, das er reiten würde. Antônio setzte er hinter Timóteo, und so kehrten die drei auf die Fazenda Rio Claro zurück. Maria schlief bei Tizica, Geraldina am Guavenbaum, die beiden Brüder in dem Schlafzimmer voller Zecken.

23. Kapitel
    UM ZWÖLF UHR mittags bemerkte Leila, dass Júlia fehlte.
    »Sie ist nur zum Laden gegangen, sie kommt bestimmt gleich wieder.«
    »Du hättest mich fragen müssen, Ludéria, in diesem Haus bestimme ich.« Leila aß mit Fuad, dem Sohn, zu Mittag. Er wollte ebenfalls wissen, wo Júlia blieb.
    Ludéria stellte Messias zur Rede.
    »Ohne mich wäre das Mädchen vor Kummer umgekommen. Falls deine Chefin Júlia nicht mehr haben will, nehm ich sie.«
    »Leila wird mich rausschmeißen und die Polizei rufen.« Messias reichte Ludéria ein Glas Zuckerwasser. »Komm mit und erklär Fuad und Leila alles«, sagte sie.
    »Sonst noch was! Wenn sie mich fragen, sage ich, dass ich der Armen geholfen habe, ihre Familie zu besuchen.«
    Ludéria kehrte wütend und mit einem Hass auf Júlia zurück. Leila erwartete sie Tee trinkend in der Küche, die Haare rot glänzend, mit Turmalinsteinen geschmückt.
    »Kann ich etwas für Sie tun?«
    »Du kannst mir helfen, Júlia zu verstehen. Ich habe sie in Wohlstand und Gesundheit großgezogen, ohne mich wäre sie zeitlebens im Waisenhaus geblieben.«
    Unter der Untertasse ein zusammengefalteter Zettel. Eine Nachricht von Júlia, nervös hingekritzelt, das Elektrokardiogramm einer Katze während des Sprungs.
    »Dona Leila und Ludéria,
Ich bleibe nicht lange weg, machen Sie sich keine Sorgen. Ich bitte um Verzeihung, nach Nicos Hochzeit komme ich wieder. In Dankbarkeit, Júlia.«
    Wäre Júlia durch die Tür gekommen, hätte Ludéria ihr den Hintern versohlt.
    »Ich werde den französischen Nonnen einen Brief schreiben. Dafür habe ich mir das Mädchen nicht geholt«, sagte Leila.
    Messias, der sich erneut mit Ludéria konfrontiert sah, versuchte die junge Frau zu beruhigen.
    »Du bist schuld.«
    »Júlia kennt die Welt nicht, wann hätte sie sie denn kennenlernen sollen? Als alte Frau?« Messias merkte, dass er Ludéria verärgert hatte, und lenkte ein.
    »Wer weggeht, kommt auch wieder. Ich vertraue ihr, ich weiß gar nicht weshalb.«
    Leila sprach mit Fuad, und sie beschlossen, Júlia zurückzuschicken, wenn sie binnen dreier Tage nicht wieder da wäre. Den Schwestern wollten sie dies brieflich

Weitere Kostenlose Bücher