Fuehre mich in Versuchung
nicht?“
„Wirk lich?“
„Oh, bitte.“ Sie winkte müde ab. „Ich habe keine Lust auf solche Spielchen. Ich weiß doch, dass du hinter den Hügeln her bist.“
„Das wäre das erste Mal, dass ich mich für Öl verkaufe“, sagte er scharf.
Susan warf ihm einen wütenden Blick zu. „Wir wissen doch beide, dass ich nicht gerade dein Typ bin.“
„Das bist du nicht, stimmt!“ Wütend sah er sie an. „Sag mir doch, Lady, kann man dich irgendwie aus der Reserve locken? Hast du über-haupt Gefühle, oder bist du nur eine hübsche Porzellanpuppe?“
„Ja, ich habe Gefühle“, entgegnete sie. „Und ich will nicht verletzt werden. Ich will nicht, dass du mich benutzt.“
Er trat auf sie zu. „Ich glaube kaum, dass du irgendetwas fühlst“, fauchte er. „Jedenfalls hast du Angst vor deinen Gefühlen. Du willst mich, aber du hast zu viel Angst davor, was die Leute sagen könnten, nicht wahr? Ihr Blackstones seid alle so nette, nutzlose Leute, die sich von der Arbeit anderer ernähren. Du bist verdammt hübsch, Honey, aber ansonsten hast du nichts zu bieten.“
Seine Worte trafen sie, doch sie hob stolz das Kinn. „Du weißt überhaupt nichts von mir.“
„Ich weiß, dass Leidenschaft in deinem Universum nicht vorkommt“, antwortete er spöttisch. „Wegen der Pacht werde ich michmelden, aber auf einen Tanz mit mir brauchst du nicht mehr zu hoffen.“ Mit diesen Worten wandte er sich ab und ging.
Cord hatte recht. Sie wollte ihn, aber sie hatte Angst, dass er ihre Schwäche ausnutzen und sie für seine Rache benutzen würde. Das durfte sie auf keinen Fall zulassen.
Die Nacht über wälzte Susan sich schlaflos von einer Seite zur anderen, und am nächsten Morgen wäre sie am liebsten im Bett geblieben. Aber sie zwang sich zum Aufstehen. Auf keinen Fall würde sie sich von Cord Blackstone aus der Ruhe bringen lassen.
Wie jeden Morgen fuhr sie ins Büro. Beryl Murphy, ihre gemeinsame Sekretärin, war noch nicht da, aber Preston saß bereits in seinem Zimmer. „Komm rein. Ich habe gerade Kaffee gemacht.“
„Den kann ich gut gebrauchen“, seufzte Susan und hielt ihm ihre leere Tasse hin.
Sie nahm einen Schluck und stellte die Tasse ab. „Was machen wir jetzt?“
Preston wusste, was sie meinte. „Ich bin gestern Abend die Bücher durchgegangen, um festzustellen, wie viel wir ihm genau schulden. Es ist ziemlich viel.“ Müde rieb er sich die Stirn.
„Du wirst es ihm zurückzahlen, oder?“
Preston nickte. „Was soll ich sonst machen? Das Schlimme ist nur, dass wir das Geld im Moment nur schwer lockermachen können. Wir haben alles in die Firma investiert, und deine Anlagen werde ich nicht anrühren. Mutter und ich haben gestern Abend beschlossen, die Summe von unserem Privatvermögen abzuzweigen.“ Er zuckte die Schultern. „Wir hielten es für richtig, Cords Anteil an den Gewinnen einzubehalten, wir haben das Geld auch nicht privat genutzt. Jeder Cent ist der Firma zugute gekommen, aber ich fürchte, vor Gericht würde das nicht viel zählen. Immerhin habe ich Cords Unterschrift gefälscht.“
„Und wirst du das Geld aufbringen können?“ Vance hatte ihr so viel hinterlassen, dass sie Preston im Notfall aushelfen konnte. Und sie hatte ja die Hügel.
„Ich habe eine Idee“, sagte sie, ohne auf Prestons Antwort zu warten. „Ich besitze etwas, was er will, vielleicht können wir ja handelseinig wer den.“
Preston lehnte sich zurück und sah sie prüfend an. „Du sprichst vonden Hügeln. Auch wenn du sie ihm überlässt, kann er immer noch gegen uns klagen. Er wird schwören, es nicht zu tun, aber sein Ehrenwort ist nicht viel wert. Und nicht nur das, du würdest dich erpressen lassen.“
„Nicht ganz“, erwiderte sie und versuchte, den Gedanken durchzuspielen. „Ich werde die Hügel geologisch untersuchen lassen. Wenn Cord die Hügel als Ersatz für die Summe annimmt, die ihr ihm schuldet, hätte er ja keinen Grund mehr, Klage zu erheben, oder?“
Preston war wie vom Donner gerührt. „Mein Gott, du willst sie ihm einfach so überlassen? Hast du eine Ahnung, was das Gelände wert sein könnte?“
„Millionen wahrscheinlich, sonst wäre er nicht so versessen darauf.“
„Viel mehr, als wir ihm schulden! Bestimmt würde er den Handel sofort eingehen, aber du würdest ein Vermögen verlieren! Nein, das kann ich nicht zulassen.“
„Du kannst mich nicht daran hindern“, erinnerte sie ihn freundlich. Um ihre Familie zu schützen, würde sie jederzeit ein Vermögen opfern.
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