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Führe mich nicht in Versuchung

Führe mich nicht in Versuchung

Titel: Führe mich nicht in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Byron
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Sommertag. Seine Hände machten sich an den winzigen Knöpfen ihres Mieders zu schaffen. Er wollte ihre Brüste sehen, sie berühren, sie schmecken. Er wollte sie überall berühren und schmecken, herausfinden, ob sie an allen Stellen nach Wildblumen duftete.
    Sie erstarrte und stemmte sich gegen seine Schultern, als er ihr Mieder öffnete und die Schnüre ihres Hemdes löste. »Max«, sagte sie seufzend: »Die Tür ist offen. Die Bediensteten -«
    Er hob den Kopf und entdeckte eine verlegene Röte auf ihren Wangen. Ihre Augen waren groß, blickten ein wen.g ängstlich, doch ihre Hände hielten ihn fest und ihre Beine waren mit seinen verschlungen. Sie wollte ihn.
    Plötzlich kam ihm der Teppich kratzig vor, und die Hitze des Feuers schien durch seine Schuhsohlen zu dringen. Sie rollten wie zwei Dienstboten, die sich ihrer Leidenschaft hingaben, auf dem Boden herum.
    Oh Gott.
    Entsetzt über sein Verhalten wich er zurück und sprang auf die Füße. Wie schaffte sie es nur immer wieder, dass er sich für einen Moment derart vergaß? Jedes Mal, wenn er sie berührte, schien die Welt um ihn herum zu versinken.
    »Du hast recht«, erwiderte er barsch und zog sie unsanft aufs Sofa zurück. »Dies ist die falsche Zeit und der falsche Ort.«
    »Wo wäre denn der richtige Ort?«
    »In meinem Bett.«
    »Dann sollten wir uns vielleicht dorthin begeben.«
    »Ich ziehe es vor, eine Frau in meinem Bett zu haben und keinen Fratz, der mit entblößten Beinen in einem Zimmer herumtollt, das jedem zugänglich ist.«
    Ohne sich noch einmal umzusehen, stakste er aus dem Zimmer und suchte Zuflucht in seinem Arbeitszimmer. Aber auch hier hatte Jillian ihre Spuren hinterlassen. Die Fenster zierten andere Vorhänge, und eine Wolldecke war über die Rückenlehne und einen Arm des Sofas gebreitet. In einer Ecke stand der Globus, der sich einmal in seinem Schulzimmer befunden hatte. Als kleiner Junge hatte er immer viel Spaß daran gehabt, ihn zu drehen.
    Verdammt! Jillian war nicht nur in sein Leben eingedrungen, sondern drängte sich nun auch in Erinnerungen, die ihm allein gehörten. Was beabsichtigte sie damit? Wollte sie etwa diesen toten Ort erst mit Leben erfüllen, um dann alles mitzunehmen, wenn sie ihn wieder verließ?
    Er setzte sich in seinem Sessel hinter den Schreibtisch und starrte auf den Globus. Er kam ihm kleiner vor als in seiner Erinnerung. Die Farbe war verblichen und blätterte an manchen Stellen ab. Er machte sich nicht die Mühe, ihn zu drehen, sondern saß einfach da, während die Dämmerung den Raum langsam in Dunkelheit versinken ließ, bis er die Veränderungen nicht mehr ansehen musste, die Jillian geschaffen hatte.

    Jillian war sehr böse auf Max gewesen .. bis zu dem Augenblick, als er das Zimmer betreten hatte, sein Blick über all die Veränderungen gewandert, und seine Stimme eher anerkennend als strafend gewesen war. Die fünfzehn Tage, in denen er sie allein gelassen hatte, lösten sich in Nichts auf, und es kam ihr so vor, als sei er erst am Morgen weggeritten.
    Nun hatte sie sich den Rock über die Beine gezogen und saß bewegungslos da, bis die Kohlen im Kamin abgekühlt waren und das Sonnenlicht in der Ferne einem bernsteinfarbenen Glühen wich. Wieder einmal hatte Max sie mit der Erinnerung an bittere Worte zurückgelassen, die den Zauber, den er nur wenige Augenblicke zuvor geschaffen hatte, befleckten.
    Aber wenn sie an all die Empfindungen dachte, die Max mit einem Kuss oder einer Berührung in ihr auslöste, wollten ihr LadyLous Worte im Vergleich dazu doch kalt und gefühllos vorkommen.
    Das Unbekannte konnte unmöglich so unpersönlich und widerwärtig sein, wie es sich anhörte.
    Sie verließ den Salon und spazierte in das neue, kleine Speisezimmer hinüber und atmete die Düfte ein, die von der Küche herüberzogen. Aber sie wollte kein Essen.
    Sie wollte Max.
    Und sie war es leid, zu warten.
    Nachdem sie angeordnet hatte, dass man >seiner Hoheit< ein Tablett bringen solle - wo immer er sich auch befinden mochte - stieg sie die Treppe zu ihrem Zimmer hinauf und schickte Clancy fort. Sie würde heute abend keine Hilfe benötigen, denn die Vorbereitungen zu dem, was sie vorhatte, wollte sie lieber ohne Zeugen erledigen.
    Dieses Mal würde Max sie nicht wieder allein lassen.
     

Kapitel 27
    Max verhielt nicht einmal seinen Schritt, als er an Jillians Tür vorbeikam, sondern ging unverzüglich auf sein Zimmer zu. Dort angekommen zog er sich, ohne große Umstände zu machen, aus und schlüpfte ins

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