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Führe mich nicht in Versuchung

Führe mich nicht in Versuchung

Titel: Führe mich nicht in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Byron
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Schlüssel, und dann werden wir einen Rundgang machen, um die anderen >geschlossenen< Zimmer zu begutachten. Danach möchte ich die Gärten sehen.« Sie blieb in der Mitte der hohen Eingangshalle stehen und wandte sich zu Burleigh um.
    Er räusperte sich und blickte auf sie hinab. »Darf ich fragen, was Ihr beabsichtigt, Eure Hoheit?«
    »Nun, ich habe vor, alles zu verändern, Burleigh.« Zum ersten Mal seit zwei Tagen erschien ein Lächeln auf ihren Lippen. »Ich werde dieses Museum in ein Heim verwandeln«, flüsterte sie und fühlte, dass eine Wärme in ihr aufstieg, wie sie sie seit dem Beginn ihres neues Lebens nicht verspürt hatte.
    Und als Burleigh sie erneut durch die düsteren Zimmer von Bassett House führte, glaubte Jillian einen zufriedenen Ausdruck auf dem Gesicht des alten Butlers zu entdecken, der seine Züge weicher erscheinen ließ.
     

Kapitel 26
    Max hatte einen klaren Himmel, eine frische Brise und keinen einzigen hungrigen Fisch an der Angel, der seinen Frieden störte - Bedingungen, die eigentlich ein willkommenes Zwischenspiel in dem Chaos gestalten sollten, zu dem sich sein Leben entwickelt hatte. Aber als er beim Jagdhaus ankam, fand er es in einem arg vernachlässigten Zustand vor. Zu spät erinnerte er sich daran, dass er es seit dem Tod seines Vaters versäumt hatte, es zu inspizieren oder irgendwelche Anweisungen zu geben, das Haus instand zu halten.
    Aber er konnte nicht nach Bassett House zurückkehren. Die vergangenen Wochen waren ein Alptraum gewesen. Er war an Ordnung gewöhnt und daran, sein Leben zu kontrollieren. Aber Jillian hatte ihn mit ihrer Verlegenheit und ihren Tränen in der Hochzeitsnacht und mit ihrem Verhalten am nächsten Morgen doch aus der Fassung gebracht.
    Wie albern und gleichzeitig rührend sie doch ausgesehen hatte, wie sie so allein im Speiseraum gesessen und Anordnungen erteilt und Bedienstete auf Trapp gehalten hatte. Es beunruhigte ihn über alle Maßen, dass er Zeit und Abstand benötigte, um seine innere Ruhe wiederzufinden, während sie ganz offensichtlich ihre Fassung ohne große Umstände wiedererlangt hatte.
    Ihm wollte dies einfach nicht gelingen. Eigentlich sollte er sich nach dem, was er ihr heute Morgen gesagt und was er getan hatte, viel besser fühlen, denn es war genau das, was er geplant hatte. Er hatte ihr demonstriert, was sie von dieser Ehe zu erwarten hatte und wie albern ihre Träume von der großen Liebe waren. Träume, die er nicht erfüllen konnte.
    Er hatte gehofft, dass er in der Einsamkeit in der Lage sein würde, sich dem Einfluss, den Jillian auf ihn ausübte, würde entziehen können.
    Und es gab Momente in den nächsten Tagen, in denen dies auch gelungen schien.
    Er folgte den kleinen Flüssen und Bächen seiner Ländereien, wie er es als Kind immer mit Damien getan hatte und machte sich selten die Mühe, einen Köder an den Haken zu stecken, bevor er die Angel auswarf. Nachts schlief er unter den Sternen und genoss das Schlaflied der Eulen. Er hatte völlig vergessen, wie herrlich solch simple Vergnügungen waren.
    Nach einer Woche wußte er, dass es Zeit war, zu ihr zurückzukehren, doch jeden Tag zögerte er seine Rückkehr so lange hinaus, bis es zu spät war, sich auf den Weg zu machen. Mit etwas Mühe konnte er sich fast glauben machen, dass er der einzige Mensch auf Erden war, und dass er sich nicht um einen Haufen alter Steine kümmern musste, Geschäfte in Übersee zu erledigen hatte und eine Frau besaß, die ihn plagte. In einer solchen Umgebung hätte es selbst ihm leichtfallen sollen, all diese Dinge zu vergessen.
    Eine weitere Woche verfolgte er dieses Ziel mit unbarmherziger Hingabe und bemühte sich, seinen Kopf tagsüber von den Träumen zu befreien, die ihn nachts heimsuchten. Es waren erotische Träume von Jillian, die mit nackten Brüsten auf weißen Rosen gebettet dalag, die Arme ausgestreckt, die Lippen halb geöffnet. Die ihm ihre Küsse, ihren Körper, ihre Liebe darbot.
    In diesen mondlosen Nächten wachte er auf und starrte in den dunklen Himmel hinauf. Dann bezweifelte er, dass er jemals wieder Frieden finden würde. Es gab keinen Ort, wohin er sich flüchten konnte. Keinen Ort, an den sie ihn nicht mit ihrer Naivität und ihren hohen Erwartungen verfolgte.
    Und doch blieb er und suchte verzweifelt nach einem Weg, ihr die Illusion zu nehmen, ohne sie dabei vollkommen zu zerstören.
    Am fünfzehnten Tag brach die Hölle los.
    Donner krachte über Maxens Kopf und ließ die Erde erbeben, während Blitze

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