Fuehrungs-Spiel

Kommunikation zum nachhaltigen Erfolg, um Spieler beziehungsweise. Mitarbeiter für das »große Ziel« zu motivieren, Bilder des Erfolgs in die Köpfe zu brennen, sie so für Ideen zu begeistern, als seien es die ihren, und sie damit zugleich in die Verantwortung zu nehmen. Gewiss, kaum eine Führungspersönlichkeit, besonders auf höchster Ebene, ist zeitlich, in der Lage, mit allen Mitarbeitern persönlich zu sprechen. Aber ein persönliches, noch so kurzes Gespräch oder ein positives nonverbales Zeichen, um gute (aber auch weniger gute) Nachrichten zu vermitteln, lohnt sich immer. Das ist meine Erfahrung. Dabei sind psychologische Aspekte, ein Gebiet, auf dem Hans-Dieter Hermann so erfolgreich wie sensibel wirkt, von entscheidender Bedeutung.
    Meine besondere Aufmerksamkeit bei der Lektüre dieses Buches galt unter anderem den Kapiteln » Mensch, Trainer! oder: Wie ich lernte Weltmeister zu werden« und » Zu Hause in der Fremde: Wie aus zwei Affären mit dem Fußball eine stabile Beziehung wurde«. Bemerkenswert auch die familiäre Erfahrung: »Meinen kleinen Kindern war es egal, ob ich Weltmeister geworden war oder Letzter bei einem Vorbereitungsturnier. Ganz schnell ist der Weltmeister zu Hause auf dem Teppich gelandet, aber der Verlierer eben auch.« Für alle wertvoll sind in dieser Hinsicht auch die Kapitel » Verantwortung weist den Weg, Besonders Sieger müssen lernen und Wann es Zeit ist zu gehen«.
    Das Führungsspiel ist weit mehr als ein Handbuch für Führungskräfte jeglicher Couleur, die von seinen erfolgsorientierten Trainingsprinzipien profitieren und sich die »Erfolgsgeheimnisse des Spitzensports« zunutze machen wollen. Es ist ein Almanach für ein erfolgreiches Leben – privat wie beruflich.
    DIETMAR HOPP, im Oktober 2012

    1 Kamp, Christian: Die Kraft der Emotionen . In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.09.2008, Nr. 221 / S. 30.

Die fünfte Dimension
    von Jürgen Klinsmann
    In den USA hält sich seit Jahren ein Buch auf den Bestseller - listen, das ein überaus erfolgreicher Basketballtrainer geschrieben hat und das inzwischen nicht nur in der Sportwelt Kultcharakter hat. Es heißt Leading with the heart , mit dem Herzen führen, der Name des Autors ist Mike Krzyzewski, in Amerika nur als »Coach K.« bekannt. Im Sommer 2008 betreute er das siegreiche Basketballteam der USA bei den Olympischen Spielen in Peking. In seinem Buch beschreibt Coach K. sein Erfolgsrezept einer emotionalen Führung, eines »ganzheitlichen« Ansatzes, der neben den Körpern seiner Spieler auch deren Herz mit einschließt. Es ist ein typisch amerikanisches Buch, viele Dinge, die K. beschreibt, lassen sich auf die deutsche Sportwelt nicht eins zu eins übertragen. Schon lange habe ich mich gefragt, warum ein solches Buch nicht auch in Deutschland und für den deutschen Sport, ja, für alle, die Teams führen und Menschen motivieren wollen, geschrieben wurde. Als Bernhard Peters mir dann erzählte, dass er dabei sei, ein solches Projekt anzugehen, habe ich ihn deshalb sehr ermuntert.
    Ich kenne Bernhard Peters seit dem Sommer 2004. Wie wir fast zueinanderkamen und dann doch nicht, beschreibt er treffend im vierten Kapitel dieses Buches. Dass Bernhard Peters seit dieser Zeit als »Klinsmanns Hockeytrainer« ins öffentliche Bewusstsein eingegangen ist, macht mich stolz und nachdenklich zugleich. Stolz, weil inzwischen alle Ideen und Konzepte, die wir schon damals umsetzen wollten, nicht mehr bekämpft, sondern an allen zentralen Stellen des deutschen Sports und somit auch des deutschen Fußballs verfolgt und langsam auch umgesetzt werden. Nachdenklich, weil der Begriff »Klinsmanns Hockeytrainer« damals genutzt wurde, um meine Idee, ihn zum Sportdirektor des Deutschen Fußball -B undes zu machen, lächerlich zu machen. Insofern freut es mich sehr, dass Bernhard inzwischen seine Vorstellungen zu Trainerausbildung und Teambuilding, zu Menschenführung, Leistungsmaximierung und Persönlichkeitsentwicklung im Deutschen Fußballbund an zentraler Stelle einbringen kann.
    Die wichtigste Botschaft von Bernhard Peters lautet: Wer führen will, im Sport, aber auch in jedem anderen Bereich, muss neben den messbaren Anforderungen auch die Persönlichkeit, den Charakter, das private Umfeld und nicht zuletzt die Gefühle der ihm anvertrauten Menschen berücksichtigen. Er muss sie nicht nur fordern, sondern auch fördern, er muss sie antreiben, aber auch begleiten. Er muss ein Diktator sein können, aber eben auch Partner und