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Fünf Brüder wie wir

Fünf Brüder wie wir

Titel: Fünf Brüder wie wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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nimmt jeder nur eine Badehose und ein Hemd zum Wechseln mit.“
    Ich hätte lieber gehabt, wenn er einen Citroën DS  19 gekauft hätte wie der Vater von François Archampaut. François Archampaut sagt, dass sein Vater damit das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gefahren ist und dass es der schnellste Rennwagen der Welt ist.
    Der Peugeot 404 hatte für uns einfach nicht genug Platz. Jean Fünf saß auf der Vorderbank bequem zwischen Papa und Mama, aber wir anderen quetschten uns zu viert auf dem Rücksitz und Jean Sechs schlief in einer Hängematte, die zwischen den hinteren Wagentüren aufgespannt war. Die Hängematte baumelte gerade unter unseren Nasen. Jean Sechs hatte die Windeln voll, das konnte nicht lange gut gehen.
    Papa hatte gerade mühsam seinen ersten Lastwagen überholt, als Jean Drei verkündete: „Mama, mir ist schlecht … Ich glaub, ich muss kotzen.“
    Wir kurbelten die Fenster auf, damit er frische Luft bekam, aber weil es immer noch regnete, tropfte Wasser herein, deshalb kurbelten wir sie wieder zu.
    Papa bremste schließlich auf dem Seitenstreifen ab, weil es sich ja um einen Notfall handelte, aber zu spät. Jean Drei hatte bereits sein Müsli vom Frühstück auf Mamas Rückenlehne gekotzt.
    Wir mussten alle im strömenden Regen aussteigen, damit Mama sauber machen konnte, und seine Durchschnittsreisegeschwindigkeit konnte Papa in der Pfeife rauchen.
    „Mein Gott, womit hab ich das verdient?“, seufzte er. „Ein nigelnagelneuer Peugeot 404!“
    „Jetzt ist er nicht mehr nigelnagelneu“, stellte Jean Vier fachmännisch fest.
    Wir fuhren ein paar Kilometer weiter und hielten uns die Nase zu, dann wurde Jean Eins grün im Gesicht.
    Mit dem Kotzen im Auto ist es wie mit dem Sammeln von Schlüsselanhängern oder Camembertschachteln. Es reicht, dass einer von uns fünf anfängt, damit auch alle anderen auf die Idee kommen.
    Zwar verteilte Mama wie immer Pfefferminzbonbons, trotzdem musste sich einer nach dem anderen übergeben, nur Jean Sechs schlief ruhig weiter und produzierte winzige Schaumbläschen vor dem Mund.
    „Der ist an allem schuld“, sagte Jean Eins, der bleich wie Chicorée war. „Wenn ihm nicht bald die Windeln gewechselt werden, kann ich für nichts garantieren.“
    „Kommt nicht infrage, dass wir noch mal anhalten“, sagte Papa. „Dann komm ich mit meiner Berechnung der Durchschnittsreisegeschwindigkeit völlig durcheinander.“
    Um die Stimmung etwas aufzuheitern, stimmte Mama mit uns ein lustiges Lied an und danach spielten wir das Spiel mit den Nummerschildern: Jeder musste das Département raten, aus dem das nächste Auto kam, das uns überholte.
    Bei diesem Spiel konnte Jean Eins ausnahmsweise mal nicht tricksen, deshalb schlief er ein und brauchte im Schlaf noch mehr Platz.
    Bald dämmerte Jean Drei weg, kurz darauf Jean Vier.
    „Ist es noch weit, Papa?“, fragte ich.
    „Wenn wir weiter in diesem Tempo vorankommen“, sagte er, „können wir von Glück reden, rechtzeitig zu den nächsten Sommerferien anzukommen.“
    Dann musste auch ich einen Moment die Augen schließen. Die Reifen zischten auf der nassen Straße, die Scheibenwischer quietschten, aus weiter Ferne hörte ich die Stimmen von Papa und Mama, die sich miteinander unterhielten …
    Als ich aufwachte, war es draußen dunkel.
    Auf der Vorderbank kämpfte Mama unter der angeknipsten Innenbeleuchtung mit einer Straßenkarte.
    „Darauf ist vielleicht alles eingezeichnet“, sagte sie zu Papa, „aber ich erklär dir noch mal: Es handelt sich um die Karte von Portugal!“
    „Haben wir uns verfahren, Mama?“, fragte Jean Drei.
    „Jungs“, sagte Papa, „das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt!“
    „Wir haben uns nicht verfahren.“ Mama lachte. „Euer Vater kennt sich nämlich überall sehr gut aus. Er versucht nur, eine Abkürzung zu nehmen.“
    „Ich geb’s ja zu“, sagte Papa kleinlaut. „Ich hab mich getäuscht. Aber wer hatte denn die Idee, an der Kreuzung rechts abzubiegen? Wir müssen an der Küste entlangfahren: Herr Le Bihan hat mir versichert, dass das Haus einen Meerblick hat.“
    „Hab ich’s doch gesagt“, meinte Jean Drei. „Wir haben uns richtig verfahren.“
    Als wir das Haus von Herrn Le Bihan endlich fanden, goss es in Strömen und war stockfinster.
    „Da ist es“, sagte Papa, „am Ende eines schmalen Wegs, der zwischen Mäuerchen entlangführt. Riecht ihr schon die gute Meerluft?“
    Er streckte die Nase aus dem Fenster, um in vollen Zügen die Nachtluft einzuatmen,

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