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Fünf Brüder wie wir

Fünf Brüder wie wir

Titel: Fünf Brüder wie wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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bis er das Haus erkannt hat, in dem er wohnt … Ich dachte, die Eltern fallen über mich her und skalpieren mich …“
    „Und?“, fragten wir.
    „Sie hatten noch nicht mal bemerkt, dass er fehlt … Familie mit neun Kindern … Hockten alle vor dem Fernseher …“
    „Ich h-habe Hunger, Papa!“, stammelte Jean Fünf. „Mama macht immer M-Mittagessen!“
    „Eigentlich müssten wir feiern“, verkündete Jean Drei vorwurfsvoll.
    „Na, gut“, sagte Papa und riss sich schweren Herzens von seinem Sessel los. „Leeren wir den Becher bis zur bitteren Neige.“
    „Was ist das für ein Getränk, Papa?“, fragte Jean Vier. „Biszurbitterenneige?“
    „Kein Getränk“, antwortete Papa. „Nur so eine Redensart. Zu lang, um das jetzt zu erklären. Alle in die Schlafanzüge, und zwar dalli, dalli. Ich möchte in einem Umkreis von einem Kilometer niemanden in der Nähe der Küche sehen oder es setzt was.“
    Wir gehorchten ihm flugs. Wenn Papa diese Miene aufsetzt, dann ist es besser, sich schleunigst zu verdrücken. Wir zogen alle unsere Schlafanzüge an und räumten unsere Zimmer richtig ordentlich auf, bevor wir Jean Fünf als Kundschafter losschickten.
    „Papa m-macht Essen!“, stammelte er, als er zurückkam.
    „Auweia!“, rief Jean Eins. „Alle in Deckung!“
    Wenn Papa kocht, ist das so ähnlich, wie wenn er Heimwerkerarbeiten macht. Man konnte aus der Küche Tiegel und Pfannen scheppern hören, halb erstickte Flüche und lautes Schimpfen.
    Dann hörten wir gar nichts mehr.
    „Auweia!“, rief Jean Eins. „Das ist nicht normal. Lasst uns nachschauen, was vorgefallen ist.“
    „Geh erst mal du“, sagte Jean Drei.
    „Ihr Feiglinge!“, verspottete uns Jean Eins. „Ihr habt wohl Schiss, was?“
    Wir sind alle zusammen los. „Besser eine Tracht Prügel auf fünf Hintern verteilt als auf einem einzigen“, lautete der Kommentar von Jean Eins und dieses eine Mal war ich auch seiner Meinung.
    Als wir ins Esszimmer kamen, waren auf dem Tisch Kerzen angezündet. Papa hatte die guten Sonntagsteller und das Silberbesteck herausgeholt und die Servietten steckten zu Stoffblumen gefaltet in den Gläsern.
    „Boah!“, rief Jean Drei. „Heute ist doch nicht Weihnachten!“
    „Glaubt ihr, dass wir Gäste erwarten?“, fragte Jean Vier.
    „Maul halten!“, sagte Jean Eins, als Papa ins Esszimmer kam.
    „Wenn die Herren bitte Platz nehmen möchten“, sagte Papa. „Heute Abend wird hier ein dreigängiges Menü serviert, wie im Restaurant. Es gibt nur noch wenige freie Plätze!“
    Er hatte Mamas Küchenschürze umgebunden und trug auf dem Kopf eine Kochhaube aus Zeitungspapier. Über den rechten Unterarm hatte er ein gefaltetes weißes Handtuch gelegt, wie ein Ober in einem feinen Restaurant.
    Weil keiner von uns einen Mucks von sich gab, sagte er nach einer Weile: „Ja und? Was ist? Heute wird schließlich gefeiert! Ein Abendessen nur unter uns Männern!“
    Hinter jedem Teller standen ein Kärtchen mit dem Vornamen von einem von uns und ein kleines Schälchen mit einer Handvoll Erdnüsse.
    „Ein paar Gaumenkitzler, damit euch die Zeit nicht lang wird, meine Herren!“, sagte Papa, bevor er wieder in der Küche verschwand.
    Es war ein tolles Abendessen.
    Papa ist ein sehr guter Koch.
    Eigentlich kocht ja immer Mama und auch sehr gut. Aber jetzt wurde sie von Papa links überholt. Platt gemacht. Auf ganzer Linie geschlagen. Noch nie hatten wir ein solches Festessen gehabt!
    „Als ersten Gang“, verkündete Papa, „gibt es hauchdünne Wurst nach Art des Hauses und ein prickelndes Getränk!“
    Ein wahres Festmahl! Als Vorspeise servierte er uns Salamischeiben, begleitet von Gewürzgurken und einem Glas Limo. Als wir das alles vertilgt hatten, kam das Hauptgericht.
    „Und nun, meine Herren, schlägt Ihnen unser Küchenchef als zweiten Gang seine gefüllte Pasta vor! Eine Köstlichkeit der mediterranen Küche!“
    Die Ravioli aus der Dose klebten etwas im Topf fest, weil Papa den geriebenen Käse gleich untergerührt und dann alles erhitzt hatte. Aber der Nachgeschmack war unvergleichlich.
    „Papa“, sagte Jean Drei, als er den Topf auskratzte, „ich wusste gar nicht, dass du so gut kochen kannst.“
    Papa setzte eine bescheidene Miene auf.
    „Ach was“, sagte er. „Die Frauen machen da immer so viel Theater drum, aber das ist gar nicht so kompliziert. Etwas Organisationstalent, das ist alles … Und jetzt kommt das Dessert! Eine Spezialität des Hauses!“

    „Was ist es denn?“, fragten

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