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Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Titel: Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bryan
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stirbst, wenn ihr nicht zusammen sein könnt, und wenn ihr dann wirklich zusammen seid, merkst du, dass du falschgelegen hast. Wenn du verliebt bist, musst du vorsichtig sein, du weißt nie, was die Liebe mit dir macht.«
    »Als ob ich das nicht wüsste! Mum hat meinen Dad mal geliebt. Und guck dir an, was draus geworden ist. ’Ne Heimsuchung, hat sie immer gesagt. Nee, ich werd nichts überstürzen.«
    »Gut«, sagte Evangeline, die sich selbst in einer misslichen Lage befand. Wieder einmal zählte sie die Tage seit ihrer letzten Periode. Laurent hatte sie fünf, nein, vier Wochen vor Richards Heimaturlaub zum letzten Mal gesehen. Er hatte es damals eilig gehabt, noch eiliger als sonst, und sie hatten nur ein paar gemeinsame Stunden am Nachmittag, bevor sie sich hastig auf den Weg zu dem Wirtshaus in Soho machten. Laurent wirkte verschlagen und distanziert und Evangeline hatte das Gefühl, als hätte sie etwas falsch gemacht. Er rauchte eine Menge ekelhaft süßlich riechender Zigaretten, angeblich rauchten die alle Musiker. Evangeline bekam davon Kopfschmerzen und ihr wurde schwindelig, doch Laurent war ärgerlich geworden, als sie ihm das sagte und sich weigerte, sie zu rauchen.
    In dem Wirtshaus wimmelte es nur so vor Franzosen und Laurent wurde in Colonel de Gaulles Zimmer gerufen. Er war der Präsident der französischen Exilregierung und gerade aus Nordafrika zurückgekehrt. Wenn Evangeline es richtig mitbekam, mussten sie eine dringende Besprechung über die deutschen Erfolge in dieserRegion abhalten. Bevor sie sich alle bei de Gaulle versammelten, konnte sich Evangeline den Colonel vorknöpfen und mit ihm über den Transport von Lili und Klara sprechen. Laurent tauchte nicht wieder auf und so hatte sie den letzten Zug zurück nach Crowmarsh Priors genommen.
    Dann war Richard wiedergekommen. Bitte, lass es nicht Laurents Baby sein.
    Hinter ihr ließ sich Elsie weiter über Bernie aus. »Und noch was: Er sagt, er will sich um mich kümmern, aber eigentlich denk ich, dass er derjenige ist, um den man sich kümmern muss. Also muss ich ein paar Sachen von Anfang an klarstellen. Wenn er mein Ehemann wird, dann kann er sich eins merken: Ein Ehemann, der die ganze Zeit in der Kneipe rumhängt wie mein Dad oder mit diesen Banden rumzieht, und vor allem ein Ehemann im Gefängnis, den kann ich nicht gebrauchen …«
    Ein schwacher, aber unverkennbarer Laut drang an ihr Ohr, ein leises, rhythmisches Brausen.
    »Oh, Elsie, das ist das Meer! Die Höhle muss …« In diesem Moment wurde der Strahl der Taschenlampe schwächer und begann zu flackern.
    »Oh-oh, die geht gleich aus.« Evangeline seufzte. »Es ist Zeit, umzukehren. Wir sollten kein Risiko eingehen. Aber …«, sie schnupperte … »ich rieche frische Luft und das Meer. Alice meinte, dass bei Flut«, sie zeigte mit dem schwachen Lichtstrahl auf die Wände, »der Wasserpegel hier drinnen steigt. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht vom Wasser überrascht werden.«
    »Evangeline!«, rief Elsie und vergaß die Kälte und die Fledermäuse und ihr Liebesleben. »Wir haben es geschafft! Wir haben es verdammt noch mal geschafft!«

26
    Auschwitz,
    Spätes Frühjahr, 1942
    Der Doktor war wütend. Dummköpfe! Vier Monate waren vergangen, seit er die Josephs in den Versuchstrakt hatte bringen lassen, wo sie mit Nahrung versorgt und Frau Josephs Tuberkulose behandelt wurde. Und in diesen vier Monaten war es diesen Einfaltspinseln nicht gelungen, die Joseph-Zwillinge aufzuspüren. Stattdessen hatten sie ihm zwei vierzigjährige Frauen gebracht. Nun gut, sie waren Zwillinge, kamen aus Österreich und waren aus dem Lager in Gurs hergeschickt worden, aber wie hatte ein derart idiotischer Fehler passieren können? Er hatte den ausdrücklichen Befehl gegeben, zwei siebenjährige Mädchen zu finden, die Lili und Klara Joseph hießen.
    Man hatte ihm irgendwelchen Unfug erzählt, dass in den Aufzeichnungen in Gurs angeblich keine Joseph-Zwillinge aufgeführt seien. Der Doktor hatte getobt und auf ihre Namen gezeigt – Lili Joseph und Klara Joseph. Sie standen eindeutig auf der Liste der Kinder im Kindertransport. Und mittlerweile fragte der Führer täglich nach, wann man endlich mit dem Zuchtprogramm beginnen könne. Wenn der Doktor nicht bald Ergebnisse vorzeigte …
    Er drohte, jeden zehnten Mann in der Abteilung erschießen zu lassen, wenn man die Joseph-Zwillinge nicht sofort ausfindig machte. Offensichtlich befanden sie sich irgendwo im SüdwestenFrankreichs. Es

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