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Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Titel: Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bryan
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Gelegenheit »ihren Zukünftigen« und Bernie war stolz, auch wenn er nicht so ganz genau wusste, was sie damit meinte.
    Nun aber überlegte er, ob nicht jemand diese alte Frau daran hindern könnte, immer und immer wieder ein und dieselbe Melodie zu spielen. Schwitzend und verlegen fuhr er mit dem Finger an der Innenseite seines Kragens entlang, der sich zu eng anfühlte. Er wusste nicht recht, warum er so lang hier vorn stehen musste, wo alle ihn anstarrten. Und wahrscheinlich hinter vorgehaltener Hand über ihn lachten. Es war doch wohl nicht nötig, dass sie einen derart nervös machten. Es war ja gut und schön, dass Constable Barrows als sein Trauzeuge neben ihm stand – Trauzeugen brauchte man auch, hatten die feinen Pinkel gesagt –, aber er wünschte, Onkel wäre hier.
    Bernies Wissen über Hochzeiten war sehr begrenzt. Er hatte vage angenommen, dass man einfach nach Gretna Green durchbrannte und das war’s dann. Aber nein, das war’s noch lang nicht!
    Constable Barrows sagte, dass man erst den Vater des Mädchens um die Erlaubnis bitten müsse, sie heiraten zu dürfen. Dann musste man mit dem Pfarrer sprechen, eine amtliche Heiratserlaubnis einholen und das Aufgebot bestellen … Bernie kratzte sich ratlos am Kopf. Der erste Punkt sei ein bisschen schwierig, sagte er, weil niemand wusste, wo Elsies Vater lebte. Seit Jahren hatte ihn niemand zu Gesicht bekommen und wahrscheinlich war er entweder bei einem Bombenangriff ums Leben gekommen oder hatte sich zu Tode gesoffen. Constable Barrows überlegte kurz und meinte dann: »In diesem Fall ist es besser, wenn ihr mit dem Pfarrer sprecht.« Also waren er und Elsie zum Pfarrer gegangen. Daswar vergleichsweise einfach gewesen. Und ehe er sichs versah, hatte Elsie keine Zeit mehr für ihn, die Frauen hatten alle Hände voll damit zu tun, ein Kleid aufzutreiben, in dem sie getraut werden konnte, und Tanni nähte wie verrückt. Etwas, das sie »Aussteuer« nannte.
    Bernie stieß Constable Barrows in die Seite. »Hören Sie, das ist aber ein bisschen komisch, die ganze Zeit hier vorn zu stehen und zu warten, oder? Sollte Elsie jetzt nicht den Gang hier langkommen?«, flüsterte er. Was war, wenn sie es sich doch anders überlegt hatte?
    »Das machen sie alle so, mein Junge«, erwiderte Constable Barrows ruhig. Er wusste Bescheid. Seine Frau, Edith, hatte ihm versichert, dass Männer keine Vorstellung davon hatten,
wirklich überhaupt keine Vorstellung
, was an diesem wichtigsten Tag im Leben einer Frau im letzten Moment noch alles schiefgehen konnte. Da waren die Haarnadeln und der Schleier und die Strumpfbänder und der Brautstrauß … Er blickte lächelnd zu Edith hinüber, die mit ihrem besten Hut auf dem Kopf und dem Baby im Arm in der ersten Bankreihe auf der Seite der Kirche saß, die den Gästen des Bräutigams vorbehalten war. Wie lieb und rundlich und unbekümmert sie aussah! Sie plauderte fröhlich mit Nell Hawthorne und der Frau des Metzgers.
    »Kommt mir vor, als würden wir schon ’ne halbe Ewigkeit hier stehen. Was ist, wenn sie nicht kommt?«
    »Sie wird schon kommen, keine Sorge, mein Junge.«
    »Diese Musik geht mir langsam auf die Nerven«, sagte Bernie, als Mrs. Osbourne weitere Verzierungen in die Melodie einbaute und mit zittriger Stimme mitsummte. »Dieses Lied hat sie doch bestimmt schon tausendmal gespielt.«
    Oliver blickte an seinem Priestergewand herunter und versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken. Bernie und Elsie waren eines schönen Tages auf der Schwelle des Pfarrhauses erschienen und hatten ihn aufgefordert, sie zu trauen. Bernie war so nervös gewesen, dass er mit seinem Scherz herausgeplatzt war, als seine Frau könne Elsie vor Gericht nicht gegen ihn aussagen. Elsie warf ihm einen strengenBlick zu und zu Olivers Überraschung wurde der großspurige Bernie plötzlich lammfromm. Oliver hatte die beiden so lang nach ihrer Taufe, ihrer Konfirmation und anderen Dingen, von denen sie noch nie gehört hatten, ausgefragt, dass ihre lebhaften Augen schließlich einen glasigen Blick bekamen. In dem Bemühen, vor Elsie bei dieser ganzen Hochzeitssache die Oberhand zu behalten, beugte Bernie sich irgendwann vor und sagte: »Das ist ja alles gut und schön, aber sollte ein Pfarrer nicht etwas gegen den Verfall der Sitten in seiner Gemeinde unternehmen? Wenn Sie Elsie und mich nicht trauen, dann verfallen unsere Sitten jedes Mal, wenn wir die Gelegenheit dazu haben.«
    Elsie wurde rot, nickte aber trotzig.
    Oliver bemühte sich,

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