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Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Titel: Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bryan
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man, dass der Hut schon bessere Tage gesehen hatte, ebenso wie die kleine Ledertasche mit der Strassschließe und die an den Zehen offenen Schuhe.
    Sie kümmerte sich nicht um Katie und die Kameras, die auf sie zuhielten, sondern rief: »Elsie! Das ist ja kaum zu glauben!« Sie schlang ihre Arme um Lady Carpenter, die »Lieber Himmel!« sagte, als sie in einer Wolke aus billigem Sherry und Chanel Nº 5 versank.
    Mrs. Zayman stützte sich schwer atmend auf ihren Stock, kam nun näher und breitete die Arme aus. »Evangeline!« Sie umarmteund küsste Mrs. Fairfax, dann zog sie die Nase kraus. Sie trat einen Schritt zurück und gab den beiden Teenagern einen kleinen Schubs. Sie traten vor und streckten verlegen die Hand aus.
    »Chaim«, sagte der Junge. »Freut mich, Sie kennenzulernen.«
    »Hallo, ich bin Shifra«, sagte das Mädchen.
    »Du siehst deiner Großmutter zum Verwechseln ähnlich«, meinte Lady Carpenter zu Shifra. »Ich bin ja so froh, dass ihr kommen konntet. Es ist schön, dass auch die jüngere Generation hier ist. Mein Enkel Graham ist irgendwo da drüben«, fügte sie hinzu und wedelte vage mit der Hand in die Richtung, in der die Häuser am Dorfanger standen.
    Mrs. Fairfax’ Kopf drehte sich auf ihrem faltigen Hals hin und her. Vor zwei Jahren hatte sie einen leichten Schlaganfall gehabt. Ihr Arzt hatte sie ermahnt, die Finger vom Alkohol zu lassen, wenn sie nicht einen weiteren, schwereren Schlaganfall heraufbeschwören wollte, doch sie hörte nicht auf ihn. Nun lächelte sie breit und sagte: »Also, was für hübsche Enkelkinder du hast, Tanni. Die beiden Jüngsten von Anna, oder? Hm?« Sie hickste. »Wie geht es Bruno? Ich habe gehört, dass es ihm nicht so gut ging. Und was macht Johnny?«
    »Bruno ist ganz der alte«, sagte Mrs. Zayman. »Die Operation ist Gott sei Dank gut verlaufen, aber er braucht Ruhe. Johnny geht es so wie immer, er arbeitet zu viel, wie sein Vater, und ist glücklich mit seiner Familie. In ein paar Monaten wird er selbst Großvater.« Stirnrunzelnd sah sie auf das Mikrofon, das über ihren Köpfen schwebte. Der Toningenieur konnte sich gerade noch wegducken, bevor sie mit ihrem Stock ausholen und dem Gerät einen Schlag versetzen konnte. Shifra und Chaim sahen ihre Großmutter überrascht an.
    »Also, ist das lang her, dass wir uns gesehen haben! Wir waren in alle Winde zerstreut, Elsie und Bernie waren fast die ganze Zeit im Ausland, Tanni und Bruno in Israel und Alice in den Staaten … aber jetzt sind wir endlich wieder zusammen!« Mrs. Fairfax bemühte sich, ihren Gedankengang wieder unter Kontrolle zu bekommen. »Herzliches Beileid wegen Bernie.«
    Lady Carpenters Miene erstarrte. Sie versuchte offensichtlich, die Tränen zurückzuhalten.
    »Hab seinen Nachruf in der Zeitung gelesen. Lungenkrebs … schrecklich … diese furchtbaren
Woodbines
, die er immer geraucht hat, bis die Amerikaner kamen und er all diese Zigaretten von den PX-Stores bekommen hat. Er hat sie weiterverkauft und ein Vermögen damit gemacht, weißt du noch? Hat nie einen Trick ausgelassen, der gute Bernie. Wir werden ihn heute sehr vermissen, nicht wahr, Elsie? Ich habe gehört, dass der Wiederaufbau der Kirche und dieser ganze VE-Day eigentlich seine Idee waren, weil ihr hier getraut wurdet und so weiter. Er war ein Mann voller Überraschungen, stimmt’s?«
    An Lady Carpenters Gesichtsausdruck erkannte Mrs. Fairfax, dass sie nicht das Richtige gesagt hatte. Sie versuchte es noch einmal. »Und wie hübsch du aussiehst!« Wie ein Schnellzug, der unaufhaltsam ins Verderben rast, machte sie weiter. »Wirklich wunderschön, dieses Kleid ist wirklich wunderschön … und dieser Hut … tja, man kann sich kaum vorstellen, wie lang es her ist, dass wir alle hier gewohnt haben. Es ist Jahre her, viele, viele Jahre!«, sprudelte es aus ihr hervor. Die Kirschen auf ihrem Hut hüpften und wackelten.
    »Evangeline, hör zu. Die Frauen vom Frauenverein haben gesagt, dass sie uns im neuen Gemeindesaal ein paar Erfrischungen zurechtmachen. Bis jetzt darf noch niemand dort hinein, sodass wir eine Weile unter uns sein können. Sobald Alice hier ist«, murmelte Lady Carpenter, »würde ich euch gern etwas zeigen, weil wir nur diese eine Chance haben – oh, verdammt, dieses Mädchen mit dem Mikrofon ist eine echte Plage!«
    Lady Carpenter sah, dass der Kameramann und das blonde Mädchen, die die ganze Zeit in ein Mikrofon plapperte, wieder näher rückten. »Was meint ihr, wo Alice steckt?«
    »Damit

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