Fünf Freunde Auf Der Felseninsel
Muster um den Schuppen herum.
»Ich werde dem Jungen sagen, wenn ich ihn auf dem Heimweg treffe, daß es mir sehr leid tut«, sagte sie. »Tim, wehe dir, wenn du dich nochmals einem Farbtopf näherst, dann wirst du nicht mehr auf meinem Bett schlafen.«
»Seht, das Wetter hat etwas aufgeklart«, unterbrach Dick sie. »Dürfen wir jetzt mal durch das Fernglas schauen, Herr Küstenwächter?«
»Laß mich zuerst, ich will meine Insel sehen«, sagte Georg.
Und schon hob sie das Fernglas in Richtung auf die Felseninsel. Dann schaute sie angespannt hindurch, und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
»Ja, ich kann alles deutlich sehen. Da ist der Turm, den Vater gebaut hat. Ich kann sogar den Glasraum erkennen, ganz deutlich, es ist niemand drin. Nirgends ein Zeichen von Vater!«
Jeder wollte durch das Fernglas sehen. Es war großartig, die Insel so nahe vor sich zu haben. An einem klaren Tag hätte man bestimmt alle Einzelheiten erkennen können.
»Ich kann ein Kaninchen hüpfen sehen«, rief Anne, als sie an der Reihe war.
»Willst du deinen Hund nicht auch mal durchblicken lassen?« schlug der Küstenwächter auf einmal vor. »Er wird hinter dem Kaninchen herjagen wollen!«
Tim stellte die Ohren, als das Wort »Kaninchen« fiel.
Er schaute sich um und schnupperte. Nein, hier gab es keine Hoppelbeine. Aber warum sprachen die Kinder dann davon?
»Jetzt ist’s aber Zeit zum Aufbrechen«, mahnte Julian. »Wir kommen bald wieder herauf, und dann sehen wir uns das Spielzeug an, das Sie gemacht haben. Wir danken auch schön, daß Sie uns durch das Fernglas schauen ließen.«
»Ihr seid mir immer willkommen«, sagte der Alte. »Ihr haltet es doch nicht lange ohne den Blick durchs Fernglas aus.
Kommt nur immer, wenn ihr Lust habt.«
Sie sagten auf Wiedersehen und brachen auf, während Tim um sie herumsprang.
»Konnten wir die Felseninsel nicht prima sehen?« sagte Anne. »Ich hätte zu gern deinen Vater entdeckt, Georg. Das wäre doch ein Spaß gewesen, wenn wir durchs Glas hätten beobachten können, wie er gerade aus seinem Versteck herauskommt!«
Die vier Kinder hatten dieses Problem sehr oft gewälzt, seit sie die Insel verlassen hatten. Sie zerbrachen sich schier den Kopf darüber. Wie kam es nur, daß Georgs Vater ein Versteck wußte, das ihnen unbekannt war. Sie hatten doch jeden Winkel der Insel durchstöbert! Und es mußte doch auch ein großes Versteck sein, wenn er das ganze Material für seine Experimente bei sich hatte, von Nahrungsmitteln ganz zu schweigen.
»Zu merkwürdig«, wiederholte Georg immer und immer wieder.
»Na, vielleicht erzählt er es dir, wenn er seine Arbeit beendet hat«, meinte Julian. »Dann können wir alle zusammen das Versteck ausfindig machen.«
Sie verließen das Haus des Küstenwächters. Sie liefen die Klippen entlang und sahen nach einer Weile den Jungen, den sie zuvor ge troffen hatten. Er stand am Weg und blickte aufs Meer. Sein Vater war nicht bei ihm. Er drehte sich um, als die Freunde heraufkamen, und lächelte schwach. »Hallo, wart ihr beim Küstenwächter?«
»Ja«, antwortete Julian. »Ein netter Kerl, der Alte, nicht wahr?«
»Finde ich auch«, stimmte Georg zu. »Es tut mir so leid, daß mein Hund einen grünen Farbtopf umgeworfen hat, und der Küstenwächter sagte, er gehöre dir. Kann ich den Schaden bezahlen, bitte?«
»Um Himmels willen, nein«, wehrte der Junge ab, »das macht nichts. Es war nicht mehr viel drin. Dein Hund ist übrigens ein hübscher Kerl.«
»Ja«, sagte Georg freudig, »es ist der beste Hund der Welt.
Ich habe ihn schon jahrelang, aber er ist immer noch genauso jung wie damals. Magst du Hunde?«
»O ja«, entgegnete der Junge, aber er machte keine Anstalten, Tim zu streicheln oder zu tätscheln, wie es die meisten Leute taten. Und der Hund sprang auch nicht um den Jungen herum und beschnupperte ihn auch so nicht. Das war merkwürdig.
Tim stand neben seiner Herrin, seinen Schwanz weder gehoben noch gesenkt.
»Das ist ein interessantes Inselchen«, sagte der Junge und zeigte auf die Felseninsel. »Ich ginge so gern einmal dorthin.«
»Es ist meine Insel«, sagte Georg stolz. »Sie gehört mir persönlich.«
»Wirklich?« sagte der Junge höflich. »Wie wär’s, wenn du mich mal mit ‘rübernähmst?«
»Ja, gern, aber im Augenblick nicht«, sagte Georg.
»Wie du siehst, ist mein Vater dort - er arbeitet - er ist Wissenschaftler.«
»Ah, sieh mal an«, ließ sich der Junge vernehmen.
»Hm - macht er gerade ein
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