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Fünf Freunde Auf Der Felseninsel

Fünf Freunde Auf Der Felseninsel

Titel: Fünf Freunde Auf Der Felseninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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an. »Das fand ich ebenfalls merkwürdig. Wen Tim nicht leiden kann, den mag ich auch nicht.«
    »Tim springt nie um fremde Leute herum«, sagte Georg immer noch beleidigt. »Jedenfalls hat er nic ht geknurrt und nicht gebrummt. Schon gut, Julian, schon gut, ich will ja gar nicht weiterstreiten. Aber darin gibst du mir doch recht, Dick macht aus einer Mücke einen Elefanten - nur weil sich jemand für die Felseninsel und Vaters Arbeit interessiert und nur weil Tim nicht gleich freundschaftlich um ihn herumgesprungen ist. Er ist ernsthaft, dieser Junge, so daß ich sogar überrascht war, daß Tim sich nicht mehr mit ihm abgegeben hat.«
    »Oh, hör doch endlich auf!« unterbrach Dick sie. Er wollte einlenken. »Ich gebe gern nach. Kann sein, daß ich zuviel Aufhebens von der ganzen Sache mache. Wahrscheinlich.«
    Anne seufzte erleichtert auf. Der Streit war beendet.
    Hoffentlich blieb es dabei. Georg war sehr empfindlich, seit sie wieder daheim war und doch nicht auf ihre geliebte Insel gehen konnte. Ach, wäre doch nur Onkel Quentin bald mit seiner Arbeit fertig! Dann könnten sie alle, sooft sie nur wollten, auf die Insel gehen, und alles wäre in Ordnung.
    »Ich möchte gern mal diesen Fernsehapparat betrachten«, erklärte Georg.
    »Gut«, sagte Julian. »Aber im übrigen, denke ich, wäre es das beste, wenn wir über die Arbeit deines Vaters überhaupt nicht sprächen. Ihr wißt, es waren schon einmal Leute hinter seinen wissenschaftlichen Theorien her. Wissenschaftler sind, wie du weißt, Georg, BWL!«
    »Was heißt denn das, BWL?« fragte Anne.
    »Besonders Wichtige Leute, Kleine!« sagte Julian und lachte.
    »Was hast du denn gedacht, was es bedeutet? Blau, Weiß und Lachsfarben? Onkel Quentin würde sicherlich diese Farben jedem nennen, der versuchen sollte, in seinem Geheimnis zu schnüffeln!«
    Alle lachten, auch Georg. Sie sah Julian liebevoll an. Er war doch ein prächtiger Kamerad, so feinfühlig und gutherzig. Sie würde sich auch gewiß nach seinen Vorschlägen richten.
    Das Wetter wurde klar, die Sonne kroch durch die Wolkenbank hervor. Es roch nach Stechginster und Schlüsselblumen und nach Meersalz. Herrlich! Sie gingen für Tante Fanny einkaufen. Unterwegs trafen sie Jakob, den Fischerjungen, und plauderten mit ihm eine Weile.
    »Dein Vater hat die Insel in Beschlag genommen«, wandte er sich an Georg und lächelte. »Das ist Pech. Du wirst nicht so oft ‘rüberfahren können, und auch sonst niemand, wie ich gehört habe.«
    »Das stimmt«, sagte Georg.
    »Niemand darf die Insel betreten - übrigens, hast du beim Herüberschaffen des Materials geholfen, Jakob?«
    »Ja, denn ich kenne den Weg, ich war doch schon einmal mit dir dort«, antwortete er stolz. »Na, wie gefiel dir dein Boot, als du gestern ‘rübergefahren bist? Ich habe es flottgemacht, nicht?«
    »Ja, Jakob«, sagte Georg freundlich. »Das hast du fein gemacht. Das nächste Mal, wenn wir zur Insel ‘rüberfahren, darfst du dafür auch mit.«
    »Danke«, stieß Jakob freudig hervor und zeigte lachend seine weißen Zähne. »Willst du Tim nicht eine oder zwei Wochen bei mir lassen? Sieh mal, er möchte hierbleiben!«
    Jetzt war das Lachen an Georg. Sie wußte, daß Jakob nur Spaß machte. Aber er hatte Tim doch sehr gern, und auch der Hund weilte gern in der Nähe des Fischerjungen. Er rieb sich jetzt fest an den Knien Jakobs und versuchte, seine Schnauze in dessen braune Hand zu legen. Tim vergaß die Zeit nie, da Jakob so gut für ihn gesorgt hatte.
    Der Abend kam, und die Bucht war in weiches Blau getaucht, von kleinen weißen Wolken hier und dort unterbrochen. Die vier Freunde waren inzwischen ins Felsenhaus zurückgekehrt und blickten aus dem Fenster hinüber zur Felseninsel. Um diese Zeit, gegen Abend, leuchtete sie immer in den schönsten Farben.
    Die Glasspitze des Turmes blinkte und blitzte in der Sonne.
    Es sah ganz so aus, als ob jemand signalisieren würde. Aber es war niemand in dem kleinen Glasraum drin.
    Während die Kinder noch beobachteten, hörten sie ein merkwürdiges, polterndes Geräusch, und plötzlich erstrahlte der Turm in einem eigenartigen Glanz.
    »Seht nur! Genau wie gestern!« rief Julian aufgeregt. »Dein Vater ist bei seiner Arbeit, Georg. Ich möchte bloß wissen, von wo aus er das macht!«
    Dann ertönte ein Klopfen und Rattern, ähnlich dem Geräusch eines niedrig fliegenden Flugzeuges, und noch einmal glänzte und brannte die Glasspitze des Turmes, als ob eine seltsame Kraft in die Drähte gedrungen

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