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Fünf Freunde Auf Der Felseninsel

Fünf Freunde Auf Der Felseninsel

Titel: Fünf Freunde Auf Der Felseninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Füßen trugen sie, wie die vier Freunde, hohe Gummistiefel.
    Die Kinder warfen im Vorübergehen einen Blick auf sie. Der Mann war groß und gut gebaut, hatte buschige Augenbrauen und einen entschlossenen Mund. Der Junge mochte sechzehn Jahre sein und war ebenfalls von großer und kräftiger Gestalt.
    Er sah gar nicht übel aus, aber er machte einen etwas düsteren Eindruck.
    »Guten Morgen«, sagte der Mann und nickte.
    »Guten Morgen«, erwiderten die Kinder höflich. Der Mann sah sie scharf an, dann gingen er und der Junge weiter.
    »Wer könnten die nur sein«, sagte Georg. »Mutter hat nichts davon gesagt, daß neue Gäste hierhergekommen seien.«
    »Sie gehören vielleicht zum Nachbarhof«, vermutete Dick.
    Sie gingen ein Stückchen weiter. »Wir wollen noch zur Hütte des Küstenwächters gehen und dann heim«, schlug Julian vor.
    »He, Tim, geh nicht so nah an den Abgrund!«
    Der Küstenwächter wohnte in einem kleinen, weißgetünchten Landhaus mit dem Blick aufs Meer. Zwei andere Landhäuser standen daneben, ebenfalls weiß getüncht. Die Kinder kannten den Küstenwächter gut. Er war so dick wie eine Tonne, hatte ein rotes Gesicht und machte gern Witze. Sie konnten ihn nirgends erblicken, als sie das Landhaus erreichten. Auf einmal hörten sie jemanden mit kräftiger Stimme ein Matrosenlied singen. Sie gingen der Stimme nach und entdeckten schließlich den Wächter in dem kleinen Schuppen hinter dem Haus.

     
    »Hallo, Küstenwächter!« rief Anne.
    Der schaute auf und lächelte den Kindern zu. Er war eifrig bei der Arbeit.
    »Na, was gibt’s?« begrüßte er die Kinder. »Ihr seid auf dem Heimweg, ja?
    Ihr Rasselbande kommt immer zur ungeschickten Zeit!«
    »Was machen Sie denn da?« erkundigte sich Anne neugierig.
    »Eine Windmühle für meinen kleinen Enkel«, gab der Küstenwächter zur Antwort und zeigte Anne das kleine Kunstwerk. Er war sehr geschickt in Schnitzarbeiten.
    »O wie schön!« staunte Anne und nahm die Mühle in die Hand. »Drehen sich ihre Flügel - o ja - das ist ja großartig, Herr Küstenwächter!«
    »Ich habe mir schon ganz schön Geld verdient mit meinen Spielsachen«, erklärte er stolz. »Im Nachbarhaus ist jemand zugezogen, ein Mann und ein Junge - und der Mann hat alles Spielzeug gekauft, das ich geschnitzt habe. Er scheint viele Nichten und Neffen zu haben! Er bezahlt auch sehr gut.«
    »Ob das wohl die beiden sind, die wir vorhin getroffen haben?« meinte Dick. »Große und kräftige Gestalten - und der Mann hat buschige Augenbrauen.«
    »Stimmt«, sagte der Küstenwächter und schnitzte an seiner Windmühle herum. »Herr Lauscher und Sohn. Sie kamen vor einigen Wochen hierher. Du solltest den Jungen kennenlernen, Julian. Er wird in deinem Alter sein. Er scheint sich hier oben sehr zu langweilen.«
    »Besucht er denn keine Schule?« fragte Julian.
    »Nein, er ist krank gewesen, sagt sein Vater. Er braucht viel Seeluft. Er ist kein schlechter Junge. Manchmal kommt er und hilft mir bei meinen Spielsachen, auch schaut er so gern durch mein Fernglas.«
    »Meinen Sie, ich nicht auch?« fiel Georg ein. »Kann ich es mal haben? Ich bin gespannt, ob ich die Felseninsel erblicken kann.«
    »Na, bei diesem Wetter wirst du nicht allzuviel sehen«, meinte der Wächter, »warte noch ein bißchen. Siehst du, wie die Wolkendecke aufreißt? In ein paar Minuten wird die Sicht klar sein, und du wirst deine geliebte Insel leicht sehen können.
    Das ist ja ein komisches Ding, das dein Vater dort aufgestellt hat. Hängt mit seiner Arbeit zusammen, vermute ich.«
    »Ja«, bestätigte Georg. »Oh, Tim - sehen Sie doch nur, was er angestellt hat - er hat den Farbtopf umgeworfen. Aber Tim!«
    »Das ist gar nicht mein Farbtopf«, sagte der Küstenwächter gleichgültig. »Er gehört dem Jungen aus dem Nachbarhaus. Ich habe euch ja schon erzählt, daß er manchmal kommt und mir hilft. Er hat diesen Farbtopf gebraucht, um mir beim Anmalen eines kleinen Puppenhauses, das ich für seinen Vater geschnitzt habe, zu helfen.«
    »O je«, sagte Georg niedergeschlagen. »Glauben Sie, er wird böse sein, wenn er erfährt, daß Tim den Topf umgeworfen hat?«
    »Ach nein«, meinte der Küstenwächter. »Der ist gar nicht so.
    Er ist jedoch ein eigenartiger Junge, sehr still und ein bißchen eigensinnig. Kein schlechter Kerl, aber auch nicht gerade sehr liebenswürdig.«
    Georg versuchte, die verschüttete Farbe aufzuwischen. Tim war natürlich drin herumgetappt und lief mit seinen grünen Pfoten ein kleines

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