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Fünf Freunde Auf Der Felseninsel

Fünf Freunde Auf Der Felseninsel

Titel: Fünf Freunde Auf Der Felseninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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haben. Er schaute Martin neugierig an. War er einer von diesen strohdummen Buben, die einen Hauslehrer haben mußten, weil es für einen Schulbesuch nicht ganz langte?
    Allerdings, dumm sah er gerade nicht aus. Eher verdrießlich und langweilig.
    Tim saß mit den anderen auf dem warmen Stein. Er bekam auch seinen Anteil an den Broten, aber diesmal rationiert; denn es mußte ja heute für Martin mitreichen. Er benahm sich dem Jungen gegenüber merkwürdig. Er nahm absolut keine Notiz von ihm. Und auch Martin kümmerte sich nicht um das Tier.
    Er sprach nicht mit Tim und streichelte ihn auch nicht. Anne war überzeugt davon, daß er Hunde wirklich nicht mochte, wie er ja selbst gesagt hatte. Wie konnte nur jemand bei Tim sitzen, ohne das Bedürfnis zu spüren, ihn zu streicheln?
    Tim kehrte Martin den Rücken und lehnte sich an Georg. Es war wirklich zum Lachen - wäre es nicht so seltsam gewesen.
    Trotz allem sprach Georg freundlich mit Martin; sie alle teilten ihre Mahlzeit mit ihm. Anne wollte gerade über Tims komisches Benehmen eine Bemerkung machen, als er gähnte, sich schüttelte und von dem Felsen herabsprang.
    »Er geht wieder auf Kaninchenjagd«, sagte Julian. »He, Tim, such mir noch eine Pfeilspitze, alter Junge, ja?«
    Tim wedelte mit dem Schwanz. Er verschwand unter der Felsspalte, wo man ihn bald graben hörte. Ein Haufen Dreck und Steine flog in die Luft.
    Die Kinder legten sich auf den Stein zurück und wurden schläfrig. Sie plauderten noch ein paar Minuten, und dann fielen Anne die Augen zu. Sie wurde erst wieder von Georgs Stimme aufgeweckt.
    »Wo ist Tim? Tim! Tim! Komm her! Wo steckst du denn?«
    Aber kein Tim kam. Sie hörten nicht einmal sein Bellen als Antwort. »O dieses Loch!« seufzte Georg. »Jetzt ist er in ein besonders tiefes Kaninchenloch gekrochen, vermute ich. Ich muß ihn holen. Tim! Wo um alles steckst du denn?«
     

Georg macht eine Entdeckung und verliert den Verstand
     
    Georg glitt von dem Felsen herunter und kroch darunter. Dort fand sie eine breite, mit Steinen zugeschüttete Öffnung, die Tim beim Graben gelockert hatte.
    »Sicher hast du jetzt ein Kaninchenloch gefunden, das groß genug ist, um hineinzuschlüpfen!« sagte Georg. »Tim! Wo bist du?«
    Kein Bellen, kein Winseln kam aus dem Loch. Georg krabbelte unter die Felsspalte und kroch das Loch hinunter.
    Tim hatte es sicher sehr groß gemacht. Georg rief zu Julian hinauf.
    »Julian, wirf mir, bitte, die Kelle herunter, ja?«
    Das Gerät landete zu ihren Füßen. Georg verbreiterte damit das Loch. Es mochte für Tim groß genug sein, aber für sie war es zu klein.
    Sie grub eifrig und schwitzte bald. Nach einer Weile kroch sie heraus und hielt Ausschau, ob ihr jemand von den anderen helfen könnte. Aber die schliefen alle!
    »Faule Kerle!« dachte Georg; sie hatte ganz vergessen, daß auch sie dösen würde, wenn sie nicht neugierig gewesen wäre, wohin Tim ausgerückt war.
    Sie stieg wieder in die Höhle und setzte ihre Arbeit fort. Bald war die Höhle breit genug, um durchkriechen zu können. Sie war überrascht, an der einen Wand einen ganz breiten Gang zu finden. Ich möchte wissen, ob das ein Dachsbau oder etwas Ähnliches ist, oder etwa ein richtiger Gang, der irgendwo hinführt! dachte Georg. »Tim, wo steckst du denn nur?«
    Von irgendwoher, tief in der Wand des Steinbruchs, drang ein klägliches Winseln an Georgs Ohr. Sie atmete erleichtert auf.
    Also war Tim doch hier, ihm war nichts zugestoßen. Sie kroch weiter, auf Händen und Füßen, durch den Gang. Nach einer Weile wurde dieser ganz plötzlich hoch und breit. Sie mußte sich in einem Durchgang befinden.
    Es herrschte eine undurchdringliche Finsternis. Georg konnte nichts sehen, nur fühlen. Dann hörte sie ein Geräusch von tappenden Füßen, und auf einmal drückte sich Tim liebevoll gegen ihre Beine und winselte.
    »O Tim, hast du mir aber Angst gemacht!« begrüßte Georg ihren Liebling.
     
    »Wo bist du denn gewesen? Ist das ein richtiger Gang oder nur eine Höhle, die von den alten Bergleuten gegraben wurde und jetzt von Tieren benutzt wird?«
    »Wau«, machte Tim und zog an Georgs kurzen Hosen, um sie dazu zu bewegen, wieder ans Tageslicht zurückzukehren.
    »Ja, ja, ich komme schon«, sagte Georg. »Glaub nur nicht, daß ich hier in der Dunkelheit noch weitergehen will. Ich wollte ja nur dich suchen.«
    Sie kehrten zur Felsplatte zurück. Inzwischen war Dick wach geworden. Er hatte sich gewundert, wohin Georg wohl gegangen sei. Er wartete ein

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